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#Das ZDF mag es extrem

Das ZDF mag es extrem

Das ZDF ist zwar das größte öffentlich-rechtliche Haus im Land, bei Themen, die den Sender selbst betreffen, macht es sich aber gern ganz klein. Das war bei der Debatte über die Journalistin Nemi El-Hassan so, der antisemitische, den Islamismus verharmlosende Äußerungen vorgehalten wurden. Sie sollte Moderatorin des WDR-Magazins „Quarks“ werden – das ist in der Schwebe –, hatte für das ZDF aber schon gearbeitet. Auf Nachfrage hieß es dort, man habe sie als „engagierte“ Journalistin kennengelernt.

Michael Hanfeld

verantwortlicher Redakteur für Feuilleton Online und „Medien“.

Im Fall der Autorin Feyza-Yasmin Ayhan gibt es auch Fragen. Sie ist Ko-Autorin der Serie „Barrys Barbershop“, die das ZDF bei der Produktionsfirma Studio71 in Auftrag gegeben hat. Von ihr ist ein Satz überliefert wie: „Macht keine von Zionisten finanzierten Medien wie ein Großteil des Landes“ – das habe ihr ein Freund geraten. Auf einer Veranstaltung der der Hamas nahestehenden Organisation „Deutsche Jugend für Palästina“ sagte Ayhan am Jerusalemtag 2015: „Keiner, der kontern könnte, wenn ich sage, eine Zwei-Staaten-Lösung ist nicht fair.“ Und: „Das, was Israel in Palästina vernichtet hat, wird nicht sterben, und das, was Israel in Palästina errichtet hat, wird keine Sekunde leben.“ Eine Karikatur mit einem hakennasigen Juden/Israeli teilte sie auch. Die Einlassung „wird keine Sekunde leben“ muss man als Leugnung des Existenzrechts Israels, wenn nicht als Aufruf zu dessen Vernichtung werten.

Auf Nachfrage von Journalisten hieß es beim ZDF zunächst, Ayhan arbeite als Autorin für die Comedy „Barrys Barbershop“. Und: „Grundsätzlich gilt: Alle vom ZDF beauftragten Produktionen werden redaktionell abgenommen und geprüft.“ Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, Cem Özdemir und viele andere wollen es genau wissen: Passt das zum ZDF?

Die Antwort, die wir auf unsere Anfrage hin erhalten haben, lautet, Feyza-Yasmin Ayhan sei als „Junior-Gag-Autorin“ an der Comedy „Barrys Barbershop“ beteiligt. In der Serie fänden sich „inhaltlich keine Anknüpfungspunkte, für die die Autorin derzeit in der Kritik steht“. Selbstverständlich sei „für antisemitische, diskriminierende und rassistische Inhalte kein Platz im Programm des ZDF“. Die kritische Ausein­andersetzung mit Ayhans Äußerungen sei dem Sender bekannt. Sie habe „der Produktionsfirma gegenüber zu ihren Aussagen von 2015 Stellung bezogen, sie eingeordnet und sich dabei glaubhaft von Antisemitismus distanziert“. Für das ZDF ist der Fall damit offenbar erledigt. Das nennt man wohl Ignoranz.

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