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#Debakel für die deutschen Ski-Damen

Debakel für die deutschen Ski-Damen

Abstand halten ist das Gebot der Stunde in Zeiten der Corona-Pandemie. Doch ganz so vorsichtig hätten sich die deutschen Skifahrerinnen beim Weltcup-Auftakt der Alpinen nicht verhalten müssen. Im Riesenslalom auf dem Rettbachferner hoch über Sölden fuhren die vier Starterinnen des Deutschen Skiverbands (DSV) bisweilen weite Wege um die Tore und so erreichte keine einzige deutsche Teilnehmerin auch nur den zweiten Durchgang, von einem Top-Resultat im ersten Rennen nach dem Rücktritt von Erfolgsgarantin Viktoria Rebensburg ganz zu schweigen.

Achim Dreis

Lena Dürr kam vor der ungewöhnlichen Kulisse ohne Zuschauer, bei der man die Stille der Bergwelt auf für den Weltcup ungewohnte Weise erlebte, als vermeintliche deutsche Vorfahrerin nur auf Rang 38. Die 29-Jährige war mit Startnummer 31 ins Rennen gegangen und hatte im Ziel 4,74 Sekunden Rückstand auf die führende Italienerin Marta Bassino. „Das ärgert mich“, sagte die Münchnerin nach dem Lauf: „Ich hatte natürlich gehofft, schöner in die Saison zu starten.“

Die vielversprechende Weltcup-Debütantin Lisa Loipetssperger belegte den 50. Platz (+5,61). Jessica Hilzinger als 51. (+6,24) und Andrea Filser (54./+6,37) verbrachten noch mehr Zeit auf dem schwierigen Gletscher-Hang. Der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier fand das Abschneiden des Teams „nicht lustig“. Große Erwartungen habe er zwar nicht gehabt, aber dass es keine einzige in den zweiten Lauf schafft sei nicht zu erwarten gewesen.

An den hohen Startnummern der deutschen Nachwuchstruppe hatte es nicht gelegen, denn die Piste präsentierte sich in gutem Zustand, die einen fairen Verlauf garantierte. Das Resultat zeigte dann auch einen bunten Querschnitt durch die Ski-Nationen: Läuferinnen aus 14 Teams plazierten sich unter den besten 30, darunter auch einige, die erst mit 60er Nummern ins Rennen gegangenen waren. „Selten, dass Sölden von der Piste her so fair war“, meinte der deutsche Damentrainer Jürgen Graller.

Umarmen erlaubt: Die Italienerinnen Marta Bassino (l.) und Federica Brignone feiern einen Doppelsieg.


Umarmen erlaubt: Die Italienerinnen Marta Bassino (l.) und Federica Brignone feiern einen Doppelsieg.
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Bild: AFP

Trotz des für ihn auch persönlich enttäuschenden Abschneidens seiner Läuferinnen zeigte sich Graller aber wohlwollend nach dem Rennen: „Es ist ihr ansatzweise gut gelungen“, meinte er zur Fahrt der 20-Jährigen Lisa Loipetssperger: „Sie ist technisch gut Ski gefahren, aber sie war nicht so überzeugt, wie sie hätte sein sollen“.  Am eingeschlagenen Weg, auf die Jugend zu setzen, will er zwangsläufig festhalten: „Es war gut, dass sie hier war.“ Graller blickt dann auch zuversichtlich nach vorne: „Wir schauen, dass wir Schlüsse aus diesem Rennen ziehen.“

Den Tagessieg in Sölden sicherte sich die Italienerin Marta Bassino. Die 24-Jährige gewann in einer Gesamtzeit von 2:19,69 Minuten vor ihrer prominenten Teamkollegin Federica Brignone. Die Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen, abgebrochenen Saison hatte im Ziel 0,14 Sekunden Rückstand. Dritte auf dem Siegerpodest wurde Weltmeisterin Petra Vlhova aus der Slowakei, die sich mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang noch auf Rang drei (+1,13) schob. Vorjahressiegerin Alice Robinson aus Neuseeland vergab dagegen ihre gute Ausgangsposition und wurde nach einem dicken Fehler im zweiten Durchgang diesmal nur Zwölfte (+3,65).

Hoffnung für die Zukunft: Lisa Loipetssperger kam aktuell nur auf Rang 50.


Hoffnung für die Zukunft: Lisa Loipetssperger kam aktuell nur auf Rang 50.
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Bild: EPA

Die umfassenden Hygiene-Maßnahmen in Sölden, die als Blaupause für die gesamte nun anstehende Weltcup-Saison gelten, hatten den Läuferinnen dem Vernehmen nach übrigens keine Probleme bereitet. „Es hält sich jede sehr rigoros an die Maßnahmen“, erklärte Graller und bekannte: „Wir verschwenden keine Energie, um über die Sinnhaftigkeit nachzudenken.“

Generell habe sich das Leben für die Skiläufer zu den Vor-Corona-Zeiten gar nicht so arg verändert, meinte der Trainer: „Wir bewegen uns auf der Piste, im Hotel und im Fitnessraum.“ Von einem Skifest auf dem Berg oder einer großen Wintersport-Party im Tal wie in den Jahren zuvor konnte freilich keine Rede sein, da keinerlei Fans in dem Ötztaler Skiort zugelassen waren. Doch auch das relativierte Graller: „Da wir uns nicht in Bars rumtreiben, ist es nicht wirklich ein Thema.“

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