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#Delta wird bis im Herbst das Infektionsgeschehen bestimmen

Delta wird bis im Herbst das Infektionsgeschehen bestimmen

Die deutsche Impfkampagne liefert sich ein Wettrennen gegen die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus. Noch entfielen erst sechs Prozent der Infektionen auf diese auch „indische Variante“ genannte Mutation, sagte der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Freitag in Berlin. Aber die Fallzahlen nähmen zu, weil die Reproduktionszahl – der R-Wert – noch höher sei als bei der ohnehin hochinfektiösen Alpha- oder britischen Variante, die derzeit in Deutschland vorherrscht. Wieler rechnet deshalb damit, dass „Delta“ spätestens im Herbst das Infektionsgeschehen bestimmen wird. 

Wie schnell das erfolge, hänge von den Impfquoten und den Lockerungen im öffentlichen Leben ab. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: „Die Frage wird nicht sein, ob Delta die dominante Variante auch in Deutschland und Kontinentaleuropa wird, sondern wann und unter welchen Bedingungen.“ Idealerweise werde diese Form des Virus erst in einer Zeit mit hohen Impfquoten und geringen Inzidenzen zum Tragen kommen.

Großbritannien als Negativ-Beispiel

„Wir müssen uns gegen neue Virusvarianten wappnen“, sagte der Politiker. „Delta kann  dazu verführen, Erfolge in der Pandemiebekämpfung in Frage zu stellen.“ Spahn und Wieler verwiesen auf die Lage in Großbritannien, wo die Fallzahlen seit März niedrig gewesen seien. Auch hätten im Mai bereits 30 Prozent der Bevölkerung über eine erste Schutzimpfung verfügt, weshalb die Briten dann die Corona-Einschränkungen gelockert hätten. 

Seit Anfang Juni sei dann aber ein starker Infektionsanstieg zu verzeichnen gewesen. Inzwischen erreiche die Sieben-Tage-Inzidenz in Großbritannien wieder den Wert von 70; in Deutschland kommen derzeit innerhalb einer Woche 10 Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. 

Mehr als 90 Prozent der Ansteckungen im Vereinigten Königreich fänden mit der Delta-Variante statt, sagte Wieler. Besonders betroffen seien Personen im Alter von weniger als 50 Jahren. Deshalb habe die Regierung in London weitere Öffnungsschritte um vier Wochen verschoben. Die Impfstoffe von BioNTech und AstraZeneca schützen dem RKI-Chef zufolge zwar vor schweren Verläufen, bei einer unvollständigen Impfserie könne das Virus aber trotzdem übertragen werden. 

Hygiene- und Abstandsregeln weiter nötig

Wieler und Spahn machten klar, dass die Lage in Deutschland im Moment gut sei, sich aber ebenfalls verschlechtern könnte, wenn die Auflagen zu früh fielen, wenn Unvorsichtigkeit einzöge oder wenn das Testen und Impfen ins Stocken geriete. Um einen Überblick über die Delta-Ausbreitung hierzulande zu bekommen, würden alle positiven Tests genomsequenziert. Um die Ausbreitung einzudämmen, blieben die Hygiene- und Abstandsregeln weiterhin nötig, wobei aber Masken im Freien in der Regel nicht nötig seien.

„Das Virus ist nicht verschwunden und es wird auch nicht mehr verschwinden“, warnte Wieler. „Lassen Sie uns die Erfolge nicht leichtfertig verspielen. Lassen Sie uns auch die wiedergewonnene Freiheit erhalten, indem sich immer mehr Menschen vollständig impfen lassen.“ Lockere man die derzeitigen Einschränkungen  zu früh, könne sich das Virus wieder sehr schnell verbreiten, vor allem unter nichtgeimpften Gruppen. Die Corona-Regeln müssten so lange in Kraft bleiben, wie noch nicht alle Personen, für die ein Vakzin zugelassen und empfohlen sei, die Gelegenheit hatten, sich vollständig impfen zu lassen. „Also erst einmal mindestens bis zum Herbst“, sagte der RKI-Chef.

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