Nachrichten

#Demo mit Tausenden „Querdenkern“ in Leipzig aufgelöst

Demo mit Tausenden „Querdenkern“ in Leipzig aufgelöst

Nach zahlreichen Verstößen gegen die Versammlungsauflagen hat die Stadt Leipzig die „Querdenken“-Demo gegen die Corona-Politik aufgelöst. Das teilte die Stadt auf Twitter mit. Die Veranstalter riefen die laut Polizei rund 20.000 Teilnehmer auf dem Augustusplatz in der Innenstadt auf, dem zu folgen. „Wir werden jetzt die Bühne verlassen, die Versammlung ist aufgelöst“, sagten die Organisatoren am Nachmittag. „Verhaltet euch bitte friedlich.“

Bei der Demonstration hatten zuvor die allermeisten Teilnehmer gegen die Corona-Regeln verstoßen. So hatte kaum jemand eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen oder den Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten. Daraufhin hatte die Polizei die Versammlungsfläche am Mittag deutlich vergrößert.

Zu der Demo in der Leipziger Innenstadt waren deutlich mehr Menschen gekommen als angemeldet. Die Polizei gehe von 20.000 Teilnehmern aus, sagte Polizeisprecher Olaf Hoppe am Samstagnachmittag. „Das ist ein weiterer Auflagenverstoß.“ Nur 16.000 Teilnehmer waren für die Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen angemeldet.

Wegen des hohen Zulaufs hatten die Veranstalter der „Querdenken“-Demonstration ihre Kundgebung zeitweise unterbrechen müssen. Sie riefen die mehreren tausend Teilnehmer auf, die Veranstaltungsfläche voll auszunutzen.

Nach etwa einer halben Stunde ging die Kundgebung zunächst weiter. Die Polizei hatte die Versammlungsfläche zuvor deutlich vergrößert. Die Kundgebung wurde am Samstagmittag auf den innerstädtischen Ring und angrenzende Straßen ausgeweitet, damit die zahlreichen Demonstranten den Mindestabstand einhalten können.

Fast niemand trug Maske

Das taten die zahlreichen Teilnehmer zunächst nicht, fast niemand trug eine Mund-Nasen-Bedeckung. „Die Einsatzkräfte sprechen Personen ohne Maske an, wenn uns ein Attest gezeigt wird, gleichen wir das mit den Angaben im Personalausweis ab“, sagte eine Polizeisprecherin. „Es ist aber schwierig, bei dieser Menge, lückenlos zu kontrollieren.“

Diese Demonstrantin hat sich einen Maskenbaum gebastelt ohne in dem Moment, in dem die Aufnahme entstand, selbst eine Maske über Mund und Nase zu tragen.


Diese Demonstrantin hat sich einen Maskenbaum gebastelt ohne in dem Moment, in dem die Aufnahme entstand, selbst eine Maske über Mund und Nase zu tragen.
:


Bild: dpa

„Querdenken“-Gründer Michael Ballweg gab der Polizei die Schuld für das Gedränge, die am Freitagabend und am Samstagmorgen den Aufbau der Veranstaltung gestört habe. „Trotz eines schwebenden Rechtsverfahrens durften wir nicht aufbauen“, sagte Ballweg der Deutschen Presse-Agentur. Die Stadt hatte die Veranstaltung zunächst an den Stadtrand verlegen wollen, erst am Samstagmorgen hatte das Oberverwaltungsgericht Bautzen die Kundgebung in der Innenstadt genehmigt. „Wir hätten 19 weitere Lautsprechertürme in den Seitenstraßen installieren können, dann hätten sich die Teilnehmer verteilen können“, sagte Ballweg.

Gegendemonstranten zahlenmäßig deutlich unterlegen

Unterdessen versammelten sich mehrere hundert Gegendemonstranten am Rande der Querdenken-Demonstration. Die meisten von ihnen standen am Nachmittag an einer Zufahrtsstraße zum Augustusplatz, wo die „Querdenken“-Kundgebung stattfand. Zahlenmäßig waren die Gegendemonstranten aber deutlich unterlegen.

Viele Menschen, wenig Masken: Die Stadt lies die Demo wegen mehrerer Verstöße auflösen.


Viele Menschen, wenig Masken: Die Stadt lies die Demo wegen mehrerer Verstöße auflösen.
:


Bild: EPA

Unter anderem das Bündnis „Leipzig nimmt Platz“ hatte zu Gegenprotesten aufgerufen. „Es war auch gar nicht unser Ziel, mehr zu sein“, sagte Irena Rudolph-Kokot vom Bündnis am Rande der Veranstaltung der Deutschen Presse-Agentur. Man habe vor allem Präsenz zeigen wollen. Ursprünglich hatte der Gegenprotest auf dem Augustusplatz stattfinden sollen und die „Querdenken“-Demo, wie erwähnt, außerhalb der City. Dass das Oberverwaltungsgericht Bautzen den zentralen Platz dann am Samstagmorgen aber der „Querdenken“-Demo zusprach, kritisieren die Gegendemonstranten.

Die Entscheidung sei eine „offizielle Zulassung eines Superspreader-Events mit Ansage“, kritisierte Rudolph-Kokot. „Denn die haben ja angekündigt, keine Masken tragen zu wollen“. Es sei eine Zumutung für die Stadt und die Bürger, dass ohne Einhaltung von Abstand auf viel zu kleinem Raum demonstriert werde. Damit werde die Coronaschutzverordnung ausgehebelt.

Sitzstreik auf Schienen


Sitzstreik auf Schienen
:


Bild: EPA

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!