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#Denken auf Distanz

Denken auf Distanz

Es mag kein Zufall gewesen sein, dass die bekanntesten Mitglieder der Frankfurter Schule Juden waren oder wie Theodor W. Adorno einen jüdischen Elternteil hatten. Offen bleibt darüber die Frage, ob ihre jüdische Herkunft auch die Kritische Theorie beeinflusste. Die mit dem Frankfurter Institut für Sozialforschung verbundene Theorieschule um Adorno und Max Horkheimer betrieb bekanntlich auf der Grundlage von Marx, Hegel und Freud eine Ideologiekritik der bürgerlichen Gesellschaft. Ihre Arbeit in der Nachkriegszeit stand nach der Zurückverlegung des Instituts aus New York nach Frankfurt unter der Prämisse, der Schrecken des Holocausts dürfe sich nicht wiederholen, war also auf dem Boden einer gemeinsamen Erfahrung gewachsen: der Ausgrenzung, der Vernichtung und des Exils, das Juden, wie Horkheimer zu bedenken gab, auf besondere Weise getroffen habe, weil sie vorher zu wertlosem Leben erklärt worden seien.

Wie weit der jüdische Einfluss reichte, versuchte ein Panel der Konferenz „Juden in Frankfurt“ im Frankfurter Jüdischen Museum zu ergründen. Die Vorträge widmeten sich Friedrich Pollock und Max Horkheimer, außerdem mit Siegfried Kracauer und Karl Mannheim zwei Figuren, die ein unterkühltes Verhältnis zur Schule hatten. Keiner von ihnen war sonderlich religiös oder behauptete einen jüdischen Einfluss auf sein Denken. Horkheimer kam zwar aus einem frommen Elternhaus, war aber nicht orthodox erzogen. Adorno war nach dem Glauben seiner Mutter katholisch getauft und später, sein jüdischer Vater war inzwischen zum Protestantismus übergetreten, evangelisch konfirmiert worden. In der Institutsarbeit spielte die jüdische Herkunft keine Rolle.

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