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#Der Atem des Solisten

Der Atem des Solisten

Man erkennt sie an ihren Membranen. Lautsprecher der englischen Traditionsmarke Kef musizieren mit koaxialen Chassis, konzentrischen Schallwandlern also, die mitten in ihren Membrantrichtern für tiefe und mittlere Töne eine Hochtonkalotte schwingen lassen. Größere Boxenkaliber des Herstellers ergänzen dieses Konstrukt noch um zusätzliche Tieftöner. Den kompakten Modellen aber genügt tatsächlich das eine Uni-Q genannte Wandlerexemplar auf jeder Schallwand. Das gilt auch für den jüngsten Lautsprecher des Hauses, das auf drahtloses Streaming und Multiroom-Betrieb spezialisierte Modell LS 50 Wireless II.

Was bringt der technisch komplizierte, koaxiale Aufbau? Alle Töne entstehen quasi an einem Punkt und erreichen das Ohr ohne Differenzen ihrer Laufzeiten. Koaxialchassis haben somit gute Voraussetzungen für hohe Ortungsschärfe. Kef verfolgt dieses Ziel auch mit der Gehäuseform. Die Fronten dieser Lautsprecher sind leicht nach vorn gewölbt. Statt scharfer Kanten, an denen sich Schallwellen brechen könnten, begrenzen Rundungen die Fläche.

Kaum weniger interessant ist die Elektronikabteilung der neuen, mit einem Paarpreis von 2500 Euro teuren Lautsprecher. Dass hier, wie das Datenblatt behauptet, Schaltendstufen mit aberwitzigen 760 Watt je Box agieren, erwähnen wir nur der Vollständigkeit halber. Spannender ist die Vielfalt der musikalischen Quellen, aus denen die Boxen schöpfen. Mobilgeräte können sie über Apple Airplay 2 oder Google Chromecast direkt befunken, Bluetooth funktioniert natürlich ebenfalls. Die zum System gehörende Kef-Connect-App verbindet außerdem mit den jeweiligen Apps der Streamingdienste Spotify, Tidal, Amazon Music, Qobuz und Deezer, und wenn das nicht reicht, kann auch Internetradio das Programm bestreiten. Demnächst soll Roon als High-End-Musikdienstleister hinzukommen.

Die Einrichtung des Systems stellte uns auf eine harte Geduldsprobe.


Die Einrichtung des Systems stellte uns auf eine harte Geduldsprobe.
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Bild: Hersteller

Aber auch kabelgebundene Quellen kommen über einen optischen und einen koaxialen Digitalanschluss, eine analoge Klinkenbuchse und über eine HDMI-Schnittstelle für den Fernsehton zum Zug. Zur Wellenwahl dient ein Sensorfeld auf der Masterbox, aber auch die Steuerapp kann diese Aufgabe übernehmen, ebenso die Fernbedienung. Die Musiksignale dürfen den Lautsprechern in höchsten Auflösungen entgegenströmen. 384 Kilohertz und 24 Bit sind maximale Eckdaten, serielle DSD-256-Datenströme werden ebenfalls akzeptiert. All dies gilt, wenn ein mitgeliefertes Patchkabel die Verbindung zwischen beiden Boxen herstellt. Übernimmt dies eine Funkstrecke, begrenzt ein Signalprozessor die Abtastfrequenz auf 96 Kilohertz, aber auch dieser Wert ist jenseits von Gut und Böse.

Die Einrichtung des Systems stellte uns auf eine harte Geduldsprobe. Irgendwie havarierte der Datentransfer immer wieder im Bermudadreieck von Router, iPhone und Lautsprecher. Allerdings soll die noch hakelige und bisher nur englischsprachige Steuer-App Kef Connect bald Updates erfahren. Irgendwann standen alle Verbindungen. Zum Glück, denn der Rest des Systems hat uns voll und ganz überzeugt. Die kleinen Lautsprecher gereichten jedem Aufnahmestudio zur Zierde, so genau, detailfreudig und schlackenlos reproduzieren sie Musik. Da zischt plötzlich ein schüchtern angeschlagenes Becken tief aus dem Hintergrund einer großen Bühne, das wir bis dahin nie bewusst wahrgenommen haben. Die Kefs rücken es ins Licht. Dass Gesangssolisten atmen, weiß man zwar, aber diese Lautsprecher machen es hörbar. Und wer Trockenheit nicht nur beim Champagner schätzt, wird die Basswiedergabe dieser Boxen lieben.

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