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Der Chef im Ring

Das Schlimmste ist überstanden. Die letzte Pyrenäen-Etappe liegt hinter den Profis der Tour de France. Es ging noch einmal ordentlich zur Sache bei diesem 18. Teilstück über 129,7 Kilometer von Pau nach Luz Ardiden. Es war die letzte Chance für die Herausforderer, den in der Gesamtwertung führenden Slowenen Tadej Pogacar (Team UAE) noch einmal in Schwierigkeiten zu bringen. Doch wie schon tags zuvor bei der Königsetappe dieser 108. Frankreich-Rundfahrt war Pogacar Chef im Ring beim Schlagabtausch im Hochgebirge.

In vollkommen überlegener Manier holte er sich seinen dritten Etappensieg bei dieser Tour vor Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) und Richard Carapaz (Ineos-Grenadiers). Das Gelbe Trikot ist ihm in den ausstehenden drei Etappen bei einem Vorsprung von 5:45 Minuten vor Vingegaard nicht mehr zu nehmen, nur ein Sturz oder Ähnliches könnte ihn noch um seinen zweiten Tour-Sieg bringen. „Doch man weiß nie“, sagte der 22-jährige Pogacar im Ziel. „Es sind noch drei Tage, aber es sieht gut aus.“ Mit seinem Erfolg in Luz Ardiden sicherte er sich auch das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers, das weiße des besten Nachwuchsprofis ist ebenfalls für ihn reserviert. Wilco Kelderman vom deutschen Team Bora-hansgrohe verbesserte sich als Etappenneunter in der Gesamtwertung auf Rang sechs.

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Die erste große Prüfung des Tages hatte die Fahrer nach 77 Kilometern erwartet: der 2115 Meter hohe Tourmalet, der dem Mythos der Tour de France mehr Nahrung gegeben hat als jeder andere Berg. 1910 hatte ihn die Frankreich-Rundfahrt für sich entdeckt, er war ihr Einstieg ins Hochgebirge, damals teils noch auf unbefestigten Wegen. Auf Eselspfaden mussten die Profis den Tourmalet diesmal nicht hinauf, aber weniger steil ist er auch nicht geworden. 17 Kilometer ging es bergauf, bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,3 Prozent.

Pogacar glänzt in den Serpentinen

Zwei Fahrer, die in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielten, waren als Erste auf dem Gipfel, die Franzosen Pierre Latour (Total Energies) und David Gaudu (FDJ-Groupama). Latour gewann die Bergwertung, er hatte den Riesen der Pyrenäen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,2 Kilometern pro Stunde bezwungen. Eine Leistung, so wunderbar wie wundersam. Dahinter, keine Minute zurück, das Feld der Favoriten, lange angeführt vom noch immer sieglosen britischen Team Ineos Grenadiers.

Für den Kolumbianer Rigoberto Uran (EF Education), der einige Tage den zweiten Platz in der Gesamtwertung gehalten hatte, wurde der Tourmalet zur Endstation aller Träume von einem Podiumsplatz in Paris. Er fiel zurück und musste von zwei Teamkollegen eskortiert werden. Und weil es so schön war, hatten die Streckenplaner der Tour noch eine Bergankunft als Zugabe angehängt, hinauf nach Luz Ardiden, ein 13,3 Kilometer langer und 7,4 Prozent steiler Test für das Lungen- und Willensvolumen der Fahrer.

Immer noch machte Ineos das Tempo. Ein Eilzug unter Dampf wie zu besten Zeiten. Die letzten Ausreißer wurden bald eingesammelt. Fünfeinhalb Kilometer vor dem Ziel schickte Pogacar seinen letzten Helfer, Rafal Majka, nach vorn. Dann, zwei Kilometer weiter, trat der Chef selbst an, und von den fünfzehn Fahrern der Gruppe blieben noch fünf übrig. Tadej Pogacar, Richard Carapaz, Jonas Vingegaard, Sepp Kuss (Jumbo-Visma) und Enric Mas (Movistar). Die letzten Kilometer hinauf nach Luz Ardiden sind ein spektakuläres Serpentinen-Karussell. Pogacar machte es zu seiner Bühne. Als Mas 700 Meter vor der Ziellinie angriff, konterte er leicht und locker, flog an ihm vorbei und deklassierte ihn und die anderen.

Das Schlimmste also ist überstanden. An diesem Freitag steht zwar eine mit 207 Kilometern lange, aber auch freundlich flache Etappe von Mourenx von Libourne in der Nähe von Bordeaux auf dem Programm. Die Klassementfahrer wird sie nicht besonders interessieren, für sie ist die Fahrt aktive Erholung nach drei schweren Pyrenäenetappen. Sie werden es ruhig angehen und die Aufregung den Sprinterteams überlassen, die dafür sorgen müssen, dass sich kein Ausreißer den Etappensieg holt. Vor allem Mark Cavendish wird daran interessiert sein. Er könnte in Libourne seinen fünften Etappensieg bei dieser Tour feiern und damit in der Statistik am großen Eddy Merckx vorbeisprinten, was die Zahl der Tagessiege bei der Tour betrifft. Es wäre Nummer 35 für Cavendish. Schafft er es nicht, hat er – nach dem Zeitfahren am Samstag – am Sonntag noch eine zweite Chance beim abendlichen Tour-Finale in Paris. Dort, wo Tadej Pogacar wohl eine ganze Menge Trikots überstreifen wird.

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