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#Der Corona-Impfstoff bedeutet Macht – für jede Regierung

Der Corona-Impfstoff bedeutet Macht – für jede Regierung

Der bahreinische Kronprinz Scheich Salman bin Hamad war im September einer der ersten, der sich den Impfstoff des chinesischen Anbieters Sinopharm in den Oberarm spritzen ließ. Im November folgte der Regierungschef der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum. Sie taten das, obwohl Sinopharm bis heute keine Daten über die Wirksamkeit seines Vakzins gegen das Coronavirus veröffentlicht hat. Die Emirate waren zudem der erste Staat außerhalb Chinas, der den Impfstoff schon Mitte September zur Notfallverwendung für eigenes medizinisches Personal und Regierungsbeamte zuließ.

Für Chinas Impfstoffdiplomatie war das ein wichtiger Erfolg am Golf. Mit mindestens 15 Ländern auf fünf Kontinenten haben chinesische Impfstoffhersteller Verträge über die Durchführung von klinischen Tests unterschrieben. Im Gegenzug stellen sie nach erfolgter Zulassung den Impfstoff bereit. Ursprünglich geschah das aus Not. Weil es in China nicht mehr genügend Corona-Infizierte gibt, waren die Unternehmen gezwungen, die dritte Phase ihrer Tests ins Ausland zu verlegen. Doch Peking machte daraus einen Vorteil. Die Beteiligung von Forschungsinstituten in den jeweiligen Ländern verschafft den Vakzinen jene politische Unterstützung, den ein allein in China getestetes Präparat wohl kaum gehabt hätte.

In Brasilien etwa kam der Gouverneur des Bundesstaates São Paulo, João Doria, vor knapp zwei Wochen persönlich zum Flughafen, um die ersten 120.000 Dosen eines Impfstoffs des Anbieters Sinovac in Empfang zu nehmen. Doria werden Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur nachgesagt. Sollte sich das Sinovac-Präparat als wirksam erweisen, dann wird er die Vereinbarung mit China als eigenen Erfolg verbuchen können. Bis Januar sollen sechs Millionen Dosen nach Brasilien geschickt werden.

Für Sinovac ist es ein gutes Geschäft. Und für Chinas Führung eine Möglichkeit, ihren internationalen Einfluss weiter auszubauen. Nicht nur Peking nutzt das Rennen um den Impfstoff gerade als probates Mittel, um gezielt Außenpolitik zu betreiben. Doch die Volksrepublik verknüpft Erprobung und spätere Verteilung ihrer Vakzine besonders deutlich mit ihren politischen Interessen in der Welt. Vor allem in Entwicklungsländern, die es schwer haben könnten, rechtzeitig an andere Impfstoffe zu gelangen, wird China dabei die Bedingungen diktieren können. Und selbst wenn ein Land nicht gleich zahlen kann, ist das für Peking kein Hindernis. In einem Gespräch mit Vertretern aus Lateinamerika und der Karibik hat Außenminister Wang Yi Kredite in Höhe von einer Milliarde Dollar für den Erwerb chinesischer Impfstoffe zugesagt. So jedenfalls hat es Mexiko mitgeteilt.

Die Frage, wie ein Impfstoff weltweit verteilt werden soll, sobald er einmal in den Leitmärkten Amerika und Europa zugelassen wird, ist längst hochpolitisch geworden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlangt, dass Impfstoffe nicht nur dort verfügbar sein dürfen, wo sie entwickelt wurden. Es müsse sichergestellt werden, dass die Vakzine fair verteilt würden, sagte eine Sprecherin der F.A.Z. „Alle Länder müssen Zugang zu dem Impfstoff haben“, unabhängig von deren Finanzkraft. Auf dem Papier ist das längst sichergestellt.

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