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#Stabiler Betrieb auf Taunusbahn nach den Ferien

Nach dem Chaos mit Zugausfällen und Verspätungen auf der Strecke der Taunusbahn verspricht der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) einen regelmäßigen Betrieb nach den Sommerferien. Allerdings fahren die Züge auch dann immer noch nicht im regulären Betrieb, sondern nach einem reduzierten Fahrplan, wie André Kavai, Geschäftsführer des RMV, am Dienstagabend in einer Sitzung des Verkehrsausschusses des Hochtaunus-Kreistags bekannt gegeben hat. Nach dem Schulbeginn seien Busse als Verstärkung des Schienenverkehrs nötig.

Einen Zugverkehr nach dem vorgesehenen Fahrplan wird es nach den Worten von Kavai erst zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember geben – ein Jahr nach dem geplanten Beginn des Betriebs mit Wasserstoffzügen auf dieser Strecke.

Die Taunusbahn, im RMV als Regionalbahn 15 geführt, fährt vom Frankfurter Hauptbahnhof über Bad Homburg und Friedrichsdorf nach Usingen und von dort weiter in den Taunus über Grävenwiesbach nach Brandoberndorf im benachbarten Lahn-Dill-Kreis. Bis Friedrichsdorf ist die Strecke elektrifiziert, bis zu diesem Bahnhof verkehren auch S-Bahnen. Auf der Strecke darüber hinaus gibt es keine Oberleitung, so dass S-Bahn dort nicht eingesetzt werden können. Für die Zukunft ist die Elektrifizierung vorgesehen, die bereits vorbereitet wird. Solange wird dort ein anderer Antrieb gebraucht. Bis zum vergangenen Jahr wurde die Strecke durch den Taunus mit Dieseltriebwagen bedient.

Umweltfreundlicher Antrieb mit Wasserstoff

Seit dem Winter sollte die auf der Welt größte Flotte von Wasserstoff-Triebwagen verkehren. Diese Fahrzeuge werden von einem Elektromotor angetrieben. Während der Fahrt wird der Akku, der den Motor mit Strom versorgt, mit Energie aus einer Brennstoffzelle an Bord aufgeladen, die wiederum mit Wasserstoff betrieben wird. Als Abgas wird lediglich Wasserdampf ausgestoßen. Zum Tanken müssen die Züge in den Industriepark in Frankfurt-Höchst fahren, wo Wasserstoff als Nebenprodukt der chemischen Fertigung anfällt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember wechselte auch der Betreiber. Seitdem wird der Verkehr auf der Strecke nicht mehr von der Hessischen Landesbahn (HLB) organisiert, sondern vom Unternehmen Start, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn.

Der Betrieb mit der klima- und umweltfreundlichen Technik scheiterte aber, weil nur sechs der bestellten 27 Fahrzeuge geliefert wurden. Auch andere Schwierigkeiten mit der neuen Antriebstechnik zeigten sich, so erreichten die Bahnen eine geringere Reichweite als gedacht. Seit Dezember gibt es immer wieder Beschwerden von Fahrgästen. Der RMV hatte im Februar schon einmal einen regelmäßigen Verkehr nach Fahrplan mit nachgerüsteten Zügen angekündigt, konnte dieses Versprechen aber bei Weitem nicht halten.

In der Ausschusssitzung am Dienstagabend verlangte Landrat Ulrich Krebs (CDU) in deutlichem Ton, das neue Versprechen müsse eingehalten und ein zuverlässiger Betrieb vom Schulbeginn an gewährleistet werden. Der Landrat sagte, der Verkehr auf der Taunusbahn solle Priorität genießen. Dafür müssten auf anderen Strecken, etwa im S-Bahn-Verkehr, Schwierigkeiten hingenommen werden, weil zu wenig Personal zur Verfügung stehe.

Klagen über Fiasko und Imageschaden

Ausschussmitglieder verschiedener Parteien beklagten sich über Ausfälle und Verspätungen in den vergangenen Wochen, das sei „erschütternd“, „ein Fiasko“ und „eine Frechheit“. Ein Angebot in dieser mangelhaften Qualität mache zunichte, was in Jahrzehnten auf der Taunusbahn aufgebaut worden sei, und füge auch der neuen, umweltfreundlichen Wasserstofftechnik einen Imageschaden zu. Von Anfang September an würden mehr Wasserstoffzüge zur Verfügung stehen, sagte Kavai. 18 der ursprünglich bestellten 27 Fahrzeuge seien von Hersteller Alstom geliefert und vom Betreiber abgenommen worden. Nun stünden genug Bahnen für eine „Doppeltraktion“ zur Verfügung, das heißt, es werden zwei Triebwagen zu Doppelzügen gekoppelt, so dass doppelt so viele Passagiere mitfahren könnten.

Beschwerden von Kreistagsabgeordneten gab es auch zum Informationssystem. Oft lieferten die App des RMV und die Anzeigen an den Bahnsteigen widersprüchliche Informationen, manchmal erführen die Fahrgäste auch gar nichts. Sogar die Anzeigen an den Zügen selbst seien schon falsch gewesen, so dass die Passagiere auf dem falschen Gleis gewartet und ihren Zug verpasst hätten. Start-Geschäftsführer Dirk Bartels sprach davon, die Informationssysteme der verschiedenen Beteiligten seien „inkompatibel“. Von Oktober an werde es eine zuverlässige Information der Fahrgäste geben.

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