#Der FC Chelsea am Rand der Klippe
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„Der FC Chelsea am Rand der Klippe“
Man kann fast von einer Gewohnheit sprechen. Am Sonntag besiegte der FC Chelsea im FA-Cup-Halbfinale Crystal Palace 2:0 und steht im Endspiel des englischen Pokalwettbewerbs – zum dritten Mal in Folge. Das ist schon eine Leistung für sich, auch wenn der Klub 2020 gegen den FC Arsenal und 2021 gegen Leicester City jeweils leer ausging. Und dieses Jahr wird es im Endspiel nicht leichter werden: Der Gegner ist am 14. Mai der FC Liverpool.
Es ist in dieser Saison Chelseas letzte Chance, einen bedeutenden Titel zu gewinnen. In der Premier League sind sie zwar Dritter, spielen im Kampf um die Meisterschaft aber keine Rolle; aus der Champions League sind sie vergangene Woche gegen Real Madrid ausgeschieden.
Ungewissheit für Tuchel und die Profis
Es wird zudem der letzte große Auftritt der Mannschaft in der von Trophäen gesäumten Ära des Nochklubeigentümers Roman Abramowitsch, der wegen seiner Nähe zum Kreml von der britischen Regierung sanktioniert worden ist und Chelsea deshalb schleunigst verkaufen will.
Mit dieser Ungewissheit müssen die Spieler und Trainer Thomas Tuchel nun schon seit Wochen umgehen. Dass sie es trotzdem wieder ins FA-Cup-Finale geschafft haben und sich in der Liga wohl für die Champions League qualifizieren werden, spricht für den Charakter des Teams.
Aber der Rand der Klippe sei in Sicht, schrieb der „Guardian“ über die Situation, und damit die Gefahr, dass die Spieler von dort einen Blick nach unten riskieren: „Und wenn es nichts mehr gibt, worum sie spielen müssen, kein Ziel, auf das sie sich konzentrieren können, dann kann man es den Spielern nicht vorwerfen, wenn sie sich Gedanken über ihre eigene Zukunft machen.“
Das gilt auch für die deutschen Profis im Kader. Der Vertrag des Abwehrspielers Antonio Rüdiger endet im Sommer, und aktuell kann Chelsea ihm unter der Sonderbetriebserlaubnis keinen neuen anbieten. Offenbar ist der FC Barcelona an ihm interessiert. Die Offensivspieler Kai Havertz und Timo Werner wechselten erst 2020 für 80 beziehungsweise 53 Millionen Euro zu den Londonern und haben noch länger laufende Verträge, werden aber mit Blick auf Chelseas ungewisse Zukunft mögliche Angebote anderer Klubs wohl nicht grundsätzlich ignorieren.
Darf sich Hoffnung machen auf einen Titel: Der FC Chelsea trifft im FA-Cup-Finale auf den FC Liverpool.
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Bild: dpa
Gegen Crystal Palace spielten die drei von Anfang an, Werner gab die Vorlage zum 2:0. Und Tuchel? Der hat sich seit seinem Amtsantritt bei Chelsea im Januar 2021 einen guten Ruf in England erarbeitet. Er gab der Mannschaft auf Anhieb die taktische Struktur, die ihr unter seinem Vorgänger Lampard gefehlt hatte, und führte sie zum Gewinn der Champions League.
Seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges und den damit verbundenen Sanktionen gegen Abramowitsch machte er als öffentliches Gesicht des Klubs oft eine gute Figur. Auch bei den Fans ist er beliebt, und wer auch immer der neue Eigentümer wird, dürfte als Erstes alles daran setzen, ihn durch das Versprechen sportlicher und finanzieller Planungssicherheit bei Laune zu halten.
Verschiedene Konsortien haben Angebote für eine Übernahme abgegeben, drei sind in der engeren Auswahl. Berichten zufolge will die mit dem Verkauf beauftragte US-Bank in dieser Woche einen bevorzugten Kandidaten aussuchen, woraufhin Großbritanniens Regierung das Angebot unter anderem daraufhin überprüfen würde, dass Abramowitsch daraus keinen Profit zieht.
Und erst wenn auch die Premier League den Käufern ihr „Okay“ gibt, könnten die neuen Entscheider in die Geschäftsräume an der Stamford Bridge einziehen. Chelsea steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Die Fans sollten sich vielleicht nicht zu sehr an so prachtvolle Spiele wie das FA-Cup-Finale gewöhnen.
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