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#Der große Wettlauf um die Corona-Impfungen

Der große Wettlauf um die Corona-Impfungen

Der Bitburger Hausarzt Michael Jager kriegt sich gar nicht mehr ein. Es sei ein „Unding“, was die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Mittwochabend beschlossen haben, sagt er. Diese hatten sich auf die Empfehlung geeinigt, der zufolge die Hausärzte ihre Patienten bundesweit wohl erst im April gegen Corona impfen können. Vorher sollen die Impfzentren der Länder so gut wie möglich ausgelastet bleiben. „Ich würde eher vorgestern als gestern damit anfangen“, sagt Jager. Und das nicht nur, weil jeden Tag etliche seiner Patienten bei ihm anrufen und fragen, wann sie endlich dran sind. Es geht dem Mediziner auch um das Selbstverständnis seiner Zunft. „Unsere originäre Aufgabe ist das Impfen“, sagt er. Die Debatte, ob die Hausärzte dazu jetzt in der Lage seien, ist für ihn, wie er sagt, schlicht „eine Unverschämtheit“.

Kim Björn Becker

Christian Geinitz

Berliner Regierungskreise bestätigten am Donnerstag, dass die Arztpraxen „wohl erst Mitte April starten“ könnten. Zwar seien sich Bund und Länder einig, dass man die niedergelassenen Mediziner so schnell wie möglich in die Impfkampagne einbeziehen sollte. Damit das gut laufe, müssten sie aber etwa 2,5 Millionen Impfstoffdosen pro Woche erhalten. Wenn die Praxen weniger erhalten, wären die Ärzte am Ende wohl zu einer Auswahl der Patienten gezwungen – was es nach Auffassung der politisch Verantwortlichen zu vermeiden gilt.

Für Anfang April rechnet der Bund damit, dass für ganz Deutschland drei Millionen Einheiten pro Woche zur Verfügung stehen, am Ende des Monats sollen es fünf Millionen sein. Das reicht zunächst nicht aus, um Arztpraxen auf der einen Seite sowie die Impfzentren und mobilen Teams der Länder auf der anderen Seite zu versorgen. Denn die Länder bestehen darauf, für die Impfzentren samt der mobilen Teams 2,25 Millionen Dosen in der Woche zu erhalten. Das geht aus der Beschlussempfehlung der Gesundheitsminister vom Mittwoch für die Ministerpräsidentenkonferenz hervor.

Das Papier, das der F.A.Z. vorliegt, sieht in den kommenden Wochen daher eine zweite Phase der Kampagne zur dezentralen Verimpfung vor, „die niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie die Betriebsärzteschaft verstärkt einbezieht“. Jene Impfstoffmengen, die über die Länderkontingente hinausgehen, würden demnach an die Arztpraxen geliefert. Damit soll spätestens in der 16. Kalenderwoche begonnen werden, die am 19. April beginnt.

Die Apotheken spielen eine wichtige Rolle

Bis dahin müssen Bund und Länder vor allem klären, wie der Impfstoff in die Arztpraxen gelangen soll. Möglich wäre, dass die Impfzentren überzählige Dosen weitergeben. Die Alternative besteht darin, die reguläre Lieferkette zu nutzen, also von Großhändlern über Apotheken zu den Arztpraxen. So läuft es zwar jedes Jahr bei der Grippeschutzimpfung, die Prozesse sind eingespielt, doch in Sachen Corona liegen die Dinge eben auch ganz anders.

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