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#Der Großoffensive entkommen

„Der Großoffensive entkommen“

In der Ukraine hat sich die russische Armee am Donnerstag offenbar weiter auf die erwartete Großoffensive im Osten des Landes vorbereitet. Verschiedene Quellen sprechen seit Tagen von russischen Militärkonvois, die auf dem Weg in die von Russland anerkannten „Volksrepubliken“ in der Ostukraine sind, sowie von umfassenden Bemühungen, Männer als Soldaten für den Angriff zu rekrutieren. Zugleich wurde an verschiedenen Orten weiter gekämpft. Die ukrainische Armee berichtete von der Zerstörung mehrerer russischer gepanzerter Fahrzeuge. Aus der Millionenstadt Charkiw im Nordosten des Landes meldete der dortige Gouverneur Oleh Synehubow am Donnerstag, vier Zivilisten seien durch russischen Beschuss getötet worden.

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

In der Nacht zum Donnerstag ist, wie zuerst ukrainische Behörden meldeten, der russische Raketenkreuzer „Moskwa“ schwer beschädigt worden. Die „Moskwa“ galt als das Flaggschiff der auf der Krim stationierten russischen Schwarzmeerflotte. Moskau bestätigte, es habe einen Brand und eine Explosion von Munition an Bord des Schiffes gegeben. Gegen Donnerstagmittag hieß es von russischer Seite, der Raketenkreuzer werde in einen Hafen geschleppt, die Besatzung sei auf anderen Schiffen untergebracht worden. Die wichtigsten Waffen der „Moskwa“ seien nicht beschädigt worden, das Schiff laufe auch nicht Gefahr zu sinken.

Von ukrainischer Seite hieß es, man habe das Schiff mit zwei Raketen getroffen. Die „Moskwa“ ist das zweite große Kriegsschiff der Russen, das durch Explosionen an Bord schwer beschädigt wird. Dass dieses Schiff außer Gefecht ist, wird in der Ukraine als symbolischer Erfolg gesehen. Zu Beginn des Krieges hatte die „Moskwa“ Soldaten auf der ukrainischen Schlangeninsel per Megafon aufgefordert, sich zu ergeben. Die schwach ausgerüsteten Soldaten meldeten zurück, das Kriegsschiff solle sich zum Teufel scheren. Sie wurden gefangengenommen, aber inzwischen gegen gefangene Russen freigetauscht.

„Den Weg der Schande gewählt“

Aus der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer meldete die russische Armee, „mehr als tausend“ Marineinfanteristen der Ukraine hätten sich bereits am Mittwoch den Belagerern ergeben. Ein Kommandeur der Verteidiger bestätigte, dass sich manche ergeben haben; sie hätten den „Weg der Schande“ gewählt. Die Ukrainer meldeten auch einen Erfolg: Marineinfanteristen und Nationalgardisten des Bataillons „Asow“ haben sich demnach zum gemeinsamen Kampf auf einem Gebiet vereinigt. Laut einer Landkarte des in Amerika ansässigen Institute for the Study of War verteidigen sie in der Stadt nur noch wenige Quadratkilometer, vor allem um das Stahlwerk Asowstal. Mariupols Bürgermeister Wadym Bojtschenko bestritt im ARD-Morgenmagazin, die Russen hätten den Handelshafen der Stadt erobert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von „zehntausenden“ Toten durch die Belagerung.

Die ukrainische Regierung kündigte am Donnerstag Fluchtkorridore aus Mariupol und anderen Gebieten im Osten und Süden des Landes an. In Erwartung eines russischen Großangriffs im Osten rufen die ukrainische Behörden die Bevölkerung der Region seit Tagen auf, sich gen Westen in Sicherheit zu bringen. Außerdem kam zum vierten Mal seit Kriegsbeginn ein Austausch von Gefangenen mit der russischen Seite zustande. Kiews Ministerin für die Reintegration der besetzten Gebiete, Iryna Wereschtschuk, teilte mit, 30 Personen seien aus russischer Gefangenschaft freigekommen, darunter fünf Offiziere, 17 Soldaten (Mannschaften) und acht Zivilisten. Russland hat in diesem Krieg immer wieder auch Zivilisten, darunter Kommunalpolitiker und Priester, als Gefangene genommen und sie dann zum Tausch gegen Soldaten angeboten.

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