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#Der Impfstoff lockt die Wölfe an

Der Impfstoff lockt die Wölfe an



Unser Autor: Sven Astheimer

Bild: Robert Wenkemann

Die Europäische Union und der Impfstoffhersteller Astra-Zeneca ringen weiter um eine Lösung, Wladimir Putin macht einen Schritt in Richtung Westen und im Mordfall Lübcke wird ein Urteil gefällt. Der Newsletter für Deutschland.

Thomas Hobbes hat es schon gewusst: „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.“ Deshalb kam der britische Vordenker schon vor mehr als 300 Jahren zu dem Schluss, dass es für ein zivilisiertes Zusammenleben einer festen staatlichen Ordnung bedarf. Hätte der Philosoph noch erleben dürfen, welches Drama sich gerade um die Vergabe von Corona-Impfstoffen abspielt, er hätte sich wohl mit all seinen Sorgen bestätigt gefühlt. Der Konflikt zwischen der Europäischen Union und dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astra-Zeneca über verzögerte Lieferungen und Vertragsinhalte hat sich derart hochgeschaukelt, dass am Mittwochabend noch ein Online-Krisengespräch angesetzt wurde, das allerdings ohne Lösung zu Ende ging. Große Mengen Impfstoff für Deutschland und andere EU-Länder werden somit wohl Wochen oder Monate später kommen.

Sven Astheimer

Sven Astheimer

Verantwortlicher Redakteur für die Unternehmensberichterstattung.

Zum kontinentalen Buhmann ist dabei längst Konzernchef Pascal Soriot avanciert. Er steht im Verdacht, seine Landsleute bevorzugt zu beliefern, auch mit in Deutschland durch massive Subventionen geförderter Arznei, was nicht nur EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf die Palme brachte. Soriot streitet freilich alles ab. Unser Londoner Wirtschaftskorrespondent Philip Plickert stellt den „Star am Pranger“ vor.

Putin der große Versöhner

Wer von innenpolitischen Problemen ablenken will, der macht am besten in der Außenpolitik von sich reden. Diese alte Regel hat Wladimir Putin beherzigt. Quasi als Antrittsgeschenk hat der russische Präsident seinem amerikanischen Kollegen Joe Biden die Verlängerung des Rüstungsabkommens „New Start“ überreicht. Doch damit ist noch längst nicht wieder alles gut im schwierigen Verhältnis zwischen den beiden Supermächten, wie unsere politischen Korrespondenten in Washington, Brüssel und Moskau berichten. Anschließend hat Putin beim digitalen Weltwirtschaftsforum noch den großen Versöhner gegeben und zu einer neuen Stufe der internationalen Zusammenarbeit aufgerufen. Das alles wird nur in der Heimat viele Menschen weit weniger interessieren als das Urteil, das ein Moskauer Gericht heute im Berufungsverfahren gegen Putins größten Kritiker Alexej Nawalnyj sprechen soll. Unruhige Zeiten.

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Urteil im Mordfall Lübcke

Auch in Deutschland wird ein Urteil im Mittelpunkt stehen: Um 10 Uhr wird in Frankfurt das Urteil erwartet im mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Angeklagt als mutmaßlicher Haupttäter ist Stephan E.. Die Bundesanwaltschaft fordert lebenslange Haft und anschließende Sicherungsverwahrung, die Verteidiger plädierten auf Totschlag. Auch gegen den Mitangeklagten Markus H. soll ein Urteil ergehen. Am Mittwoch noch hatte die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, in einer Gedenkstunde an das Leid im Nationalsozialismus erinnert und vor rechten Strömungen gewarnt. Es scheint nötiger denn je.

Und sonst?

Sind im Wirecard-Untersuchungsausschuss in Berlin als Zeugen unter anderem Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und der Wirecard-Finanzvorstand geladen. Veröffentlicht ebenfalls in der Hauptstadt Transparency International den Korruptionswahrnehmungsindex 2020. Urteilt der BGH in Karlsruhe über Schadenersatzforderungen von Mietern wegen fehlerhaft erlassener Mietpreisbremse.

Die Nacht in Kürze

Während Tesla ein gemischtes Bild abliefert übertreffen Apple und Facebook alle Erwartungen: Apple schafft zum ersten Mal einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Dollar in einem  Quartal.

Die UNO kritisiert Europas Umgang mit Flüchtlingen und sieht das Asylrecht „in Gefahr“: Direkte Abschiebungen an den EU-Grenzen seien „einfach illegal“. Auch mehren sich Berichte über Gewalt und Misshandlung durch Behördenmitarbeiter.  

Bei der Vendée Globe, der härtesten Segelregatta der Welt, ist der Deutsche Boris Herrmann nur knapp einer Katastrophe entgangen. Der Franzose Charlie Dalin überfuhr am Mittwochabend als Erster die Ziellinie.

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