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#Großbritannien: Royals lassen sich am Maschendrahtzaun bejubeln

„Großbritannien: Royals lassen sich am Maschendrahtzaun bejubeln“




Auf der Reise von Kate und William in die Karibik häuften sich die Fettnäpfchen. Erinnerte doch so manche Situation nur allzu sehr an die Zeit des Kolonialismus.

Zuerst der Blick in die britische Hauptstadt: Wird sie teilnehmen oder nicht? Lange Zeit war nicht klar, ob Königin Elisabeth II. angesichts ihres fortgeschrittenen Alters bei der Gedenkfeier für ihren im April vergangenen Jahres verstorbenen Mann Prinz Philip dabei sein kann. Umso größer war die Erleichterung bei vielen Britinnen und Briten, als sie am Dienstagvormittag tatsächlich in der Kathedrale Westminster Abbey erschien. Einem Ort, der symbolischer kaum sein könnte. Denn schließlich haben die Queen und Prinz Philip dort geheiratet. Hier finden königliche Taufen statt, Krönungen und Beerdigungen. Westminster Abbey ist die wichtigste Bühne der Royals, „ihr Theater“, wie eine Kommentatorin es am Dienstag beschrieb.

Das Commonwealth befindet sich in der Krise

Während also in Großbritannien die Unterstützung für die Monarchie, vor allem aber für die Queen, nach wie vor hoch ist, befindet sich das Commonwealth jenseits der Insel in einer Krise – und damit ausgerechnet das Herzensprojekt der Königin. Der Grund: William und Kates achttägige Karibik-Reise.

Besonders umstritten waren die Bilder, die dabei entstanden. Da war die Szene, in der begeisterte schwarze Kinder dem weißen Paar ihre Hände entgegenstrecken – aber durch einen hohen Zaun. Und die Fotos von Prinz William in einer strahlend weißen Uniform bei einer Militärparade, stehend in einem Land Rover. Diese Bilder sind deshalb so unpassend, betonen Experten, weil sie nur allzu sehr an Fotos aus der Kolonialzeit erinnern. Das Urteil in den britischen Medien war dementsprechend vernichtend. „Wir müssen der Wahrheit ins Gesicht sehen“, schreibt Jan Moir, eine Kolumnistin der Daily Mail. „William und Kates Karibik-Reise war ein Desaster“.

Beobachter betonen, dass das Paar eigentlich nichts anders gemacht hat als frühere Royals. Doch genau darin bestehe das Problem. Denn seit die Queen und Prinz Philip 1953 die gleiche Reise unternommen haben – und sogar seit ihrem letzten Besuch im Jahr 2002 – habe sich alles geändert. „Die Welt ist ein anderer Ort“, betonte Moir.

Medien: Royals hätten mit vielen Themen sensibler umgehen müssen

In vielen Teilen der Welt, die einst von britischer Herrschaft geprägt waren, reagiere man deutlich sensibler auf die Geschichte der Sklaverei, fordere Reparationszahlungen durch den britischen Staat. Zusätzliches Salz in die Wunden vieler Menschen in der Karibik habe der Windrush-Skandal im Jahr 2018 gestreut. Damals wurden britische Staatsbürger, die in den 70er Jahren aus der Karibik in das Vereinigte Königreich kamen, illegal ausgewiesen. All diese Themen hätten der Herzog und die Herzogin von Cambridge mit mehr Sorgfalt behandeln sollen, sind sich britische Medien einig.

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Was also tun? Der 39-jährige Prinz William, der seinem Vater Charles auf den Thron folgen wird, hat im Anschluss an seine Reise verlauten lassen, dass ein schlichtes „Weiter so“ für die Monarchie nicht die Lösung sein kann. Er stellte in-frage, ob er und seine Frau zukünftig König und Königin des Commonwealth sein werden. „Ich weiß, dass diese Tournee die Fragen nach der Vergangenheit und der Zukunft noch schärfer in den Mittelpunkt gerückt hat. In Belize, Jamaika und auf den Bahamas ist es die Aufgabe der Menschen, über diese Zukunft zu entscheiden“, lauteten seine Worte. Ob die Reise tatsächlich den Anfang vom Ende des Commonwealth markiert, muss sich noch zeigen. Doch die Zeit, in der die königliche Familie in ferne Länder reist, um sich dort bejubeln zu lassen, scheint definitiv zu Ende.

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