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#„Der Sport ist keine Täterorganisation“

„„Der Sport ist keine Täterorganisation““



Die wissenschaftliche Studie zu sexualisierter Gewalt und sexuellem Kindesmissbrauch zeigt eine Vereins- und Verbandskultur auf, in der die Täter geschützt werden.

Bild: picture alliance/dpa

Die Replik auf die Studie zum Missbrauch im deutschen Sport: Christina Gassner über die Schwächen bei der Aufarbeitung, die Erwartungen an das Zentrum für Safe Sport und die Arbeit am Kulturwandel.

Bei der Vorstellung der Studie der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der vergangenen Woche war mehrfach die Rede vom Sport als Täterorganisation. Machen Sie sich den Begriff zu eigen?

Ich finde es schwierig, grundsätzlich vom Sport als Täterorganisation zu sprechen. Es gibt Täterinnen und Täter im Sport. Klar ist auch, das zeigt die Studie und das wissen wir aus vielen anderen Studien, dass der Sport bestimmte Risiken hat, die Missbrauch ermöglichen können. Das macht aber Vereine und Verbände und schon gar nicht den gesamten Sport zur Täterorganisation. Der Begriff führt zur Stigmatisierung, die es schwieriger macht, das Problem wirklich in den Blick zu nehmen und mit den einzelnen Risikofaktoren umzugehen. Von einer Täterorganisation könnte man höchstens sprechen, wenn Missbrauch konkret unterstützt, wissentlich geduldet oder systematisch vertuscht wird. Ich finde in der Studie besonders die Typisierung der Täter und Täterinnen wichtig. Davon kann man sicherlich viel für die Intervention und die Prävention, z.B. Schulungsmaßnahmen, lernen. Auch die besondere Rolle von „bystandern“, mit der sich die Studie befasst, sollten wir noch mehr in den Blick nehmen. Ich finde es sehr wichtig, wie man mit einem schweigenden Umfeld umgeht. Uns geht es um die Kultur des Hinsehens und des Handelns. Diese Kultur kann ich nicht verordnen. Ich kann nur immer wieder ansprechen, sensibilisieren, das Thema enttabuisieren, dafür sorgen, dass man sich mit Regeln und Grenzen auseinandersetzt. Ziel ist es, dass sich Vereine und Verbände mit dem Thema auseinandersetzen, bevor es zu Missbrauchsfällen kommt.

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