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#Der „Hulk“ holt aus

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Der „Hulk“ holt aus

Es ist vieles anders bei dem am Donnerstag beginnenden 84. Masters: Erstmals findet das Turnier, seit 1934 ausgetragen auf dem Platz des Augusta National Golf Clubs, im November anstatt im April statt. Corona verhinderte die Austragung im Frühling. Die Pandemie sorgt auch dafür, dass auf dem hügeligen Platz im Nordosten des Bundesstaates Georgia keine Zuschauer die perfekt manikürten Fairways und Grüns säumen dürfen. Und da dort im November die Sonne schon um 17.30 Uhr untergeht, werden die 86 Profis und sechs Amateure in den ersten beiden Runden sowohl vom ersten und vom zehnten Tee ihre Runden beginnen. Selbst im Teilnehmerfeld hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Der Spanier Sergio García, der Masters-Champion von 2017, und der Chilene Joaquín Niemann mussten wegen positiven Covid-19-Tests auf die Teilnahme verzichten.

Aber all diese Veränderungen sind im Vorfeld des dritten und letzten Majors dieses Jahres nur Randnotizen. Wie bei der PGA Championship und der US Open dreht sich alles um Bryson DeChambeau und um die Frage: Kann der Kraftprotz auch auf diesem Traditionsplatz die Konkurrenz mit seinen gewaltigen Abschlägen und seinem Feingefühl auf den Grüns so distanzieren wie bei der US Open? Kann er einen der berühmtesten Plätze der Welt zu einem, wie es im Golfjargon heißt, „Pitch and Putt Course“ reduzieren, weil ihm nach seinen Drives immer nur noch kurze Annäherungsschläge auf die Grüns bleiben? Denn auf der ehemaligen Baumschule gibt es breite Fairways und kein knöchel- oder gar knietiefes Gras am Rand der Spielbahnen wie bei der US Open. Die Fairways werden auf exakt 0,95 Zentimeter gemäht, das Gras im sogenannten „second cut“ ist in Augusta nur 3,49 Zentimeter hoch. Überall sonst auf der Welt würde man das als „Semi-Rough“ bezeichnen.

Kinnlade klappt nach unten

Sandy Lyle, der Masters-Sieger von 1988, spielte in der vorigen Woche eine Proberunde mit DeChambeau und konnte hinterher nur staunen. Der 62 Jahre alte Schotte notierte akribisch, welche Schläger der 27 Jahre alte Kalifornier auf der Runde nutzte. Um ein Beispiel zu nennen: Am ersten Loch schlug der „Hulk des Golfs“ den Ball 347 Meter weit und beförderte den Ball mit einem Sandwedge aus 73 Metern auf das Grün. Auch die Grüns der vier Par-5-Löcher erreichte der Muskelprotz spielend mit dem zweiten Schlag, der längste Schläger war ein Eisen 7 am 8. Loch, das immerhin 526 Meter misst. Lyle, der wie der gleichaltrige Deutsche Bernhard Langer als ehemaliger Champion ein lebenslanges Recht auf die Masters-Teilnahme besitzt, bilanzierte diese Runde als „jaw-dropping“. Also als derart gut, dass einem die Kinnlade nach unten klappt.

Der „Längste“ des Golfsports: Keiner schlägt den Ball weiter als Bryson DeChambeau.


Der „Längste“ des Golfsports: Keiner schlägt den Ball weiter als Bryson DeChambeau.
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Bild: AFP

Am Montag ging DeChambeau gemeinsam mit Titelverteidiger Tiger Woods, dem Weltranglistendritten Justin Thomas und Fred Couples auf eine Übungsrunde auf den „Back Nine“, also den Löchern 10 bis 18. Die Abschläge des Weltranglistensechsten landeten immer mindestens zwanzig Meter vor denen der Mitspieler – und das mit seinem normalen Driver, mit einem 45,5 Inch (1,16 Meter) langen Schaft. Obwohl er im Vorfeld angekündigt hatte, das Masters mit einem 48 Inch (1,21 Meter) langen Schaft, der maximal erlaubten Länge, zu spielen. Er hatte seit seiner letzten Turnierteilnahme, bei der Shriners Open in Las Vegas, wo er den achten Platz belegt hatte, mit dem überlangen Driver experimentiert, wird ihn aber wohl beim Turnier nicht nutzen.

Dass er zusätzliche Länge nicht benötigt, demonstrierte er schon am ersten Übungstag. „Es ist phänomenal“, sagte der 61 Jahre alte Couples, „ich habe noch nie einen Spieler gesehen, der den Ball so weit schlägt. Wenn er das diese Woche tut und gut puttet, dann ist er der Mann, den es zu schlagen gilt.“ Der Masters-Champion von 1992, der in dieser Zeit als einer der „Längsten“ der Branche galt, konnte nur staunen, dass der Muskelprotz trotz der Urgewalt, mit der er schwingt, den Ball so gerade fliegen und meist auf der Spielbahn landen lässt. Am 15. Loch wurde die Ballgeschwindigkeit von DeChambeau mit 195 Meilen (314 Kilometer) in der Stunde gemessen, ein Wert, der weit über dem Durchschnitt der PGA Tour von knapp 170 Meilen (274 Kilometer) liegt.

Auch in dieser Statistik führt DeChambeau mittlerweile, ein Ergebnis seines gewaltigen Muskelzuwachses. Beim letzten Masters im April 2019 brachte der mittlerweile in Dallas lebende Profi noch 88 Kilogramm auf die Waage. Jetzt nach Monaten intensiven Trainings sind es zwanzig Kilogramm mehr – und die nutzt er, um den Ball viel weiter zu schlagen. Beim Masters 2019 belegte er in der Driving-Statistik mit 274 Metern den 29. Platz.

In diesem Jahr ist DeChambeau laut der PGA Tour mit 315 Metern führend. Im Vorjahr landete DeChambeau beim Masters am Ende auf dem 29. Platz, sieben Schläge hinter Sieger Woods. Aber dass er auf diesem Platz niedrige Runden spielen kann, bewies er schon im Vorjahr. Er hatte nach einer Auftaktrunde von 66 Schlägen das Feld angeführt, fiel aber nach Runden von 75, 73 und 70 zurück. Doch für den großen Favoriten fühlt sich in diesem Jahr alles ganz anders an: „Mit meiner neuen Länge muss ich lernen, wie man diesen Platz spielen muss.“

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