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#Deutsche Handballer nach Gala auf Weg zu Olympia

Deutsche Handballer nach Gala auf Weg zu Olympia

Als Andreas Wolff gleich den ersten Wurf der Slowenen abwehrte, ging ein Aufschrei durch die leere Max-Schmeling-Halle. Die gesamte deutsche Bank sprang auf – war diese Parade etwa schon ein Fingerzeig für einen gelungenen Nachmittag?

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Es lief ja zuletzt unrund in der Beziehung zwischen dem Handball-Bundestrainer und seiner „1a“ im deutschen Tor. Alfred Gislason hatte Wolff bei der Weltmeisterschaft in Ägypten zum Stammkeeper bestimmt, nach schwachen Leistungen aber Johannes Bitter spielen lassen. Eine Entscheidung mit Folgen: Am Freitag hatte Wolff auf der Tribüne gesessen und zugesehen, wie seine Kollegen Bitter und Silvio Heinevetter sich mühten, zum wertvollen 25:25 gegen Schweden etwas beizutragen.

Im zweiten Teil der Olympia-Qualifikation am Samstagnachmittag in Berlin dann vertraute Gislason wieder Wolff – und hatte ein gutes Händchen: In der ersten Halbzeit knüpfte Wolff an schon vergessen geglaubte Gala-Auftritte an, hielt Wurf um Wurf, und ermöglichte der deutschen Handball-Nationalmannschaft, mit Toren aus Gegenstößen und der zweiten Welle über 8:5 und 13:7 zu einem fabelhaften Halbzeitstand von 22:12 zu kommen.

„Mit so einer Abwehr ist das Leben leichter“

Das Endspiel um Olympia gegen Slowenien war zur Pause schon weitgehend spannungsarm: Wer hätte das gedacht? 36:27 gewann die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) am Ende gegen die Slowenen, vor zwei Jahren Vierter der Europameisterschaft. „Es ist eine große Erleichterung, dass wir so gespielt haben“, sagte Gislason im ZDF nach der besten Leistung unter seine Regie. Wenn die Deutschen am Sonntag gegen Algerien (15.45 Uhr im ZDF) nicht verlieren, sind sie beim olympischen Handballturnier im Juli in Tokio dabei.

Offenbar hatte Gislason in Sachen Wolff genau das richtige Gespür gehabt. Er hatte ihm früh in der Berliner Trainingswoche gesagt, dass er zunächst aussetzen, dann spielen würde – auch, weil einige Slowenen in Wolffs Team im polnischen Kielce unter Vertrag stehen. Als kenne er jeden ihrer Würfe, begann Wolff die Partie und ließ bis zu seiner Auswechslung Mitte der zweiten Halbzeit kaum nach. Den beweglichen, aggressiven Mittelblock vor ihm bildeten Johannes Golla und Hendrik Pekeler. „Mit so einer Abwehr ist das Leben leichter“, lobte Gislason.

Andreas Wolff durfte wieder ins Tor und machte seine Sache gut.


Andreas Wolff durfte wieder ins Tor und machte seine Sache gut.
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Bild: dpa

Pekelers Kieler Abwehrkollegen Patrick Wiencek ließ Gislason 60 Minuten draußen. Wiencek hatte am Freitag schwächer gespielt. Bei Gislason geht es um Leistung. Deswegen begann Linksaußen auch Marcel Schiller. Er hat den deutschen Kapitän Uwe Gensheimer als Nummer eins abgelöst – und zahlte das Vertrauen zurück. Wie am Freitag mit seinen fünf Toren war Schiller auch am Samstag bester Schütze; diesmal gelangen ihm sieben Treffer.

Gegenstöße, zweite Welle, gebundenes Spiel: Es gab wenig bis nichts am Spiel der Deutschen auszusetzen. „Wir wollten unsere Linie behalten, egal was passiert“, sagte Gislason. Philipp Weber machte es als Spielmacher gut, und gerade in den umkämpften Anfangsminuten halfen Steffen Weinholds Mut, sich in die gegnerische Abwehr zu stürzen, und Julius Kühns bekannte Qualitäten aus der Ferne. „Wir haben heute mit viel Überzeugung gespielt“, sagte Kühn.

Bis zum 30:18 in der 44. Minute ging die deutsche Gala weiter. Dann wechselte Gislason durch und sah sehr zu seinem Missfallen einen Bruch im deutschen Spiel. Er nutzte eine Auszeit, um seine Unzufriedenheit auszudrücken, brachte wieder Weber für Juri Knorr, und Deutschland steuerte gegen die passive slowenische Abwehr weiter auf den souveränen Sieg zu. Die Slowenen wirkten nach dem deutlichen Startsieg am Freitagabend gegen Algerien, als schonten sie sich schon für ihr „Finale“ am Sonntag gegen Schweden – allerdings fehlten ihnen auch zwei Rückraumspieler, die verletzt sind.

Den Deutschen hatte der späte Punktgewinn gegen Schweden offenbar gutgetan. Am Samstag gab es wenig Zweifel in den Aktionen, sondern volle Entschlossenheit. Es war genug Energie freigesetzt, um Slowenien zu überrollen – mit einem famosen Andreas Wolff im deutschen Tor.

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