#Deutsche Sportförderung: Mehr Medaillen, aber warum?

Noch lange nicht ist die Spitzensport-Agentur Deutschland gegründet, nicht einmal die Diskussion über ein Sportfördergesetz hat der Bundestag begonnen, das Voraussetzung für die Schaffung dieser Stiftung öffentlichen Rechts werden soll. Wer auch immer diese Einrichtung einst führen wird, kann sich allerdings schon jetzt darüber informieren, was sie – man darf mit zwei Personen an der Spitze rechnen – Ende 2024 zu tun haben: Sportplätze und Trainingshallen schließen.

Der Rahmen für eine „substanzielle Reduzierung“ der derzeit rund zweihundert Bundesstützpunkte (BSP) sei der unabhängigen Sportagentur vorgegeben, heißt es im sogenannten „Kurzkonzept zum Neustart der Sportförderung“ von Bundesinnenministerium und Deutschem Olympischem Sportbund (DOSB), das zur Tagung der Landessportbünde in dieser Woche in Potsdam zirkuliert. Mittelfristig erscheine es sinnvoll, heißt es, mehrere besonders leistungsfähige BSP verschiedener Sportarten mit Olympiastützpunkten zusammenzuführen. Diese Konzentration wird Campus-Lösung genannt, und es wird nicht deutlich, ob sie allein auf den vom Land Hessen, der Stadt Frankfurt und vom DOSB geplanten, mindestens 200 Millionen Euro teuren Campus nahe dem Flughafen zielt – „Heimat der Olympiamannschaft“ – oder ob weitere solche Großinvestitionen angestrebt werden.