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#Für die Revolution fehlt es noch an allem

Der Klimaschutz zwingt die gesamte deutsche Wirtschaft zu einem Wandel im Zeitraffer. Es ist einer der größten Umbrüche seit der Industriellen Revolution. Ohne einen schnellen Aufbau der Wasserstoffwirtschaft werden in fünfzehn Jahren keine Chemieanlagen oder Hochöfen mehr zu betreiben sein, und für die Automobilindustrie fehlt genügend Strom.

Noch ist unklar, ob Wasserstoff bis 2040 im ausreichenden Maße zur Verfügung steht und ob er sicher zu den Abnehmern transportiert werden kann. Die Energiewende ist für alle Bundesländer ein Kraftakt, doch besonders groß sind die Herausforderungen in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen.

Das in den vergangenen Jahrzehnten so erfolgreiche schwäbische Musterland mit seinen innovativen Mittelständlern und Weltmarktführern kämpft um seinen Platz in der neuen sauberen Industriewelt. Und Nordrhein-Westfalen ist noch immer das industrielle Herz der Republik. Ob Chemie, Aluminium, Papier, Glas oder Gießereien: Nirgendwo sonst gibt es dicht gedrängt so viele energieintensive Unternehmen, die allesamt auf klimaneutrale Produktionsverfahren umgestellt werden müssen. Doch noch fehlt es an fast allem: an Windrädern und Solaranlagen, neuen Höchstspannungsleitungen, Elektrolyseanlagen für die Wasserstoffproduktion, Häfen für Gastanker und Pipelines, die den Wasserstoff nicht nur ins Ruhrgebiet, sondern bis weit in den Süden der Republik bringen.


Wenn Deutschland nicht abgehängt werden will, muss es mit raschen Schritten vorangehen. Es war deshalb ein großer Moment für Nordrhein-Westfalen und für Deutschland, als der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Anfang März den Baubeginn einer neuen Stahlproduktionsanlage verkündete. Thyssenkrupp errichtet auf seinem Duisburger Werksgelände eine sogenannte Direktreduktionsanlage, so groß wie eine Stadt.

Wasserstoff in Baden-Württemberg vor allem für die Stromerzeugung

„In unserer mehr als zweihundertjährigen Geschichte hat es viele Umbrüche gegeben“, sagt Bernhard Osburg, der Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel. Doch keiner sei derart entscheidend gewesen wie nun die Wende zur wasserstoffbasierten Stahlproduktion. Konzernchefin Martina Merz macht deutlich, dass es sich um einen Aufbruch ins Ungewisse handelt: „Der letztliche Transformationspfad der Industrie lässt sich heute nicht final beschreiben.“ Ihr Unternehmen betrete technologisches und betriebswirtschaftliches Neuland, sagt Merz. „Wir tun, was in unserer Hand liegt, um die grüne Transformation – die eigentlich eine Disruption ist – zu beschleunigen.“

In der Direktreduktionsanlage – die schon von Ende 2026 an zunächst mit Erdgas 2,5 Millionen Tonnen Roheisen im Jahr produzieren soll – sieht Wüst eines der wichtigsten Projekte auf dem Weg zur Klimaneutralität. Ist sie komplett auf Wasserstoff umgestellt, werden an Deutschlands größtem Stahlstandort 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger als derzeit ausgestoßen. Die Duisburger Direktreduktionsanlage steht exemplarisch dafür, ob die grüne Transformation gelingen wird und Deutschland Industrieland bleibt.

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