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#Deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal leicht gewachsen

„Deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal leicht gewachsen“

Trotz der Folgen des Ukraine-Krieges ist die deutsche Wirtschaft im Frühjahr überraschend auf Wachstumskurs geblieben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen April und Juni gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte und damit eine Schnellschätzung revidierte. Zunächst war von einer Stagnation der Wirtschaftsleistung die Rede gewesen. Anfang des Jahres hatte sich noch ein Zuwachs von 0,8 Prozent ergeben.

„Trotz der schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich die deutsche Wirtschaft in den ersten beiden Quartalen 2022 behauptet“, sagte Destatis-Präsident Georg Thiel. Verglichen mit dem vierten Quartal 2019, also dem Quartal vor Beginn der Corona-Pandemie, zeigt sich, dass das BIP in Deutschland im Frühjahr erstmals wieder das Vorkrisenniveau erreichte. Gestützt wurde die Wirtschaft dem Amt zufolge im Frühjahr vor allem von den privaten und staatlichen Konsumausgaben. Und der Handel mit dem Ausland nahm insgesamt zu. Obwohl im zweiten Quartal unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine deutlich weniger Waren nach Russland exportiert wurden als zu Beginn des Jahres, meldeten die Unternehmen insgesamt stabile Exporte: Trotz der weltweit gestörten Lieferketten wurden 0,3 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als im ersten Quartal. Die Importe legten im Vorquartalsvergleich mit 1,6 Prozent aber stärker zu.

Die Bundesbank erwartet, dass die Wirtschaftsleistung im Sommer „in etwa auf der Stelle treten“ wird und es im Winterhalbjahr im Zuge der Gaskrise zu einer Rezession kommen könnte. Der seit sechs Monaten andauernde russische Krieg gegen die Ukraine wird die deutsche Wirtschaft zudem noch über Jahre belasten, wie DIW-Präsident Marcel Fratzscher jüngst im Reuters-Interview sagte.

Unterdessen ist das deutsche Staatsdefizit im ersten Halbjahr stark gesunken. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung gaben bis Ende Juni zusammen 13,0 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen. Das Defizit entspricht 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im ersten Halbjahr 2021 hatte der Fehlbetrag noch 75,6 Milliarden Euro betragen, was einer Defizitquote von 4,3 Prozent entsprach. Während der Bund ein Minus von 42,8 Milliarden Euro meldete, schrieben sowohl die Länder (+16,6 Milliarden Euro) als auch die Gemeinden (+5,7 Milliarden Euro) und die Sozialversicherungen (+7,4 Milliarden Euro) diesmal schwarze Zahlen.

Die Steuereinnahmen legten im ersten Halbjahr um 11,6 Prozent zu und übertrafen damit deutlich das Niveau vor der Corona-Krise im 1. Halbjahr 2019. „Einen großen Anteil daran hatten die Unternehmenssteuern“, so die Statistiker. So verzeichneten die Einnahmen aus der Gewerbesteuer (+27,7 Prozent), der veranlagten Einkommenssteuer (+24,8 Prozent) und Körperschaftssteuer (+19,4 Prozent) starke Zuwächse. Zudem stiegen auch unter dem Einfluss der Inflation die Einnahmen aus der Umsatz- und Einfuhrumsatzsteuer (+15,5 Prozent). Zugleich legten die Ausgaben nur leicht zu, da die Subventionen um 50,1 Prozent sanken. „Grund hierfür war insbesondere das Auslaufen verschiedener Corona-Maßnahmen“, hieß es.

Die Bundesbank rechnet auch im Gesamtjahr mit einem Defizit, das aber geringer ausfallen sollte als 2021 mit 3,7 Prozent. „Grund sind die abklingenden fiskalischen Lasten durch die Coronakrise“, heißt es im aktuellen Monatsbericht der deutschen Notenbank. Dies habe sich im ersten Halbjahr in stark steigenden Steuereinnahmen und sinkenden Pandemieausgaben niedergeschlagen. „Neue Lasten durch den Ukrainekrieg und Maßnahmen zum Ausgleich hoher Preise werden diese Erholung nach derzeitigem Stand nicht aufwiegen“, so die Bundesbank.

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