#Deutschland unterliegt Japan: DFB-Team mit 1:4 im Fußball-EM-Testspiel
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Ein Kapitän der Nationalmannschaft, der einen Pokal in die Höhe stemmt – davon träumt der deutsche Fußball schon länger. Am Samstagabend gab es dieses Bild, auch wenn man das kaum glauben mag, ganz real zu sehen im Wolfsburger Stadion. Allerdings hatte das einen individuellen Grund, Ilkay Gündogan, Triple-Sieger mit Manchester City, wurde vor dem Anpfiff des Spiels gegen Japan als „Fußballer des Jahres“ geehrt.
Als die 90 Minuten gespielt waren, schien ein Pokal für Hansi Flick und sein Team in jeder Hinsicht in illusorischer Ferne. Es war vielmehr ein Schaubild des Schreckens für den deutschen Fußball: das 1:4 auf der Anzeigetafel, die von allen guten Geistern verlassene deutsche Mannschaft auf dem Rasen, die gefrorenen Mienen der Verantwortlichen auf der Tribüne – Bernd Neuendorf, Hans-Joachim Watzke, Rudi Völler – und dann, zurückgezogen unter das Dach seiner Bank und doch im Mittelpunkt, Hansi Flick.
Ein kurzes, aber grelles Pfeifkonzert nach dem Schlusspfiff, ein Handshake des Bundestrainers mit seinem japanischen Kollegen, dann verschwand Flick in den Katakomben. Am Dienstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zu DFB-Länderspielen und in der ARD) spielt das Nationalteam wieder, in Dortmund gegen Frankreich. Aber schon in diesem Moment am Samstagabend schien alles möglich. „Ich finde, wir machen es gut und ich bin der richtige Trainer“, sagte Flick wenig später bei RTL. „Wir haben aktuell nicht die Mittel, um so eine kompakte Defensive zu überspielen.“
Nur Leroy Sané trifft für Deutschland
Was man sicher sagen kann: Dass sich Flick und sein Team von der 1:2-Niederlage gegen Japan zum WM-Auftakt am 23. November bis in die Gegenwart nicht erholt haben, und so, wie es am Samstag gegen denselben Gegner darstellte, ist schlechterdings nicht vorstellbar, dass das überhaupt noch passiert.
Leroy Sané hatte die erste japanische Führung durch Junya Ito aus der elften Minute noch ausgeglichen (19.), doch weil Ayase Ueda (22.) prompt das 1:2 folgen ließ und in der Schlussphase die eingewechselten Takuma Asano (90.) und Ao Tanaka (90.+2) noch zwei Mal zuschlugen, wird sich auch dieser 9. September als schwarzer Tag ins deutsche Fußballgedächtnis eingraben, als Tiefpunkt der Ära Flick, es war die dritte Niederlage nacheinander, die sechste in zwölf Spielen.
Die Elf von Bundestrainer Hansi Flick offenbarte wieder Schwächen.
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Bild: dpa
Und auch wenn die Mannschaft voller Elan in die Partie gestartet war, blieb am Ende nur das Urteil: nicht wettbewerbsfähig. Flicks Eingriffe in das Team, die sich rund um Gündogan und Joshua Kimmich drehten, waren Makulatur, weil sich alles, was am Anfang noch Hoffnung machte, unter Widerstand in Windeseile verflüchtigte. Es war Marc-André ter Stegen im Tor zu verdanken, dass der Rückstand nicht früher schon höher ausfiel. „Hansi raus“, war am Ende zu hören. Aber es ist eine Situation, die auch ein anderer Bundestrainer erstmal in den Griff bekommen müsste.
Als eine gute Stunde vor Anpfiff die Aufstellungen kamen, war schwarz auf weiß zu sehen, was Flick am Vortag angedeutet und nochmal einen Tag vorher getestet hatte: Kimmich fand sich rechts in der Viererkette wieder. Eine Versetzung, die Flick lange kategorisch ausgeschlossen und Kimmich ganz gewiss nicht angestrebt hatte: von der Königs- zur Randfigur – das wäre zu oberflächlich, dafür ist die Position auf der Außenbahn in beide Richtungen zu wichtig.
Trotzdem: Damit muss man erstmal umgehen. Zumal Flick auch noch die Kapitänsbinde in andere Hände gab, die von Gündogan. Es sollte so etwas wie die große Rochade des Bundestrainer mit Blick auf die Europameisterschaft sein, mit Gündogan als dem Mann, auf den er in doppelter Hinsicht bauen wollte, als Führungsfigur, aber auch als derjenige, der spielerisch die Fäden strippen ziehen soll. Und so war die Spannung groß, was beide aus ihren Rollen machen würden.
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