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#Deutschland verliert an der Börse dramatisch an Einfluss

„Deutschland verliert an der Börse dramatisch an Einfluss“

Deutschland ist erstmals nicht mehr unter den wertvollsten 100 börsennotierten Unternehmen der Welt vertreten. Dies geht aus einer Auswertung der Beratungsgesellschaft EY hervor. Vor einem Jahr waren noch SAP und Siemens unter den ersten 100 vertreten. 2008 waren es noch acht deutsche Unternehmen.

„An den Börsen zählen nicht die Erfolge der Vergangenheit, sondern Zukunftsperspektiven“, sagt Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY. „Und was die Zukunftsperspektiven angeht, müssen wir selbstkritisch feststellen, sind wir bislang den Beweis schuldig geblieben, dass Deutschland die Weltwirtschaft der Zukunft entscheidend mitgestalten wird und auch in der digitalen Wirtschaft von morgen ein wichtiges Wort mitzureden hat.“ Ahlers ergänzt: „Wir erleben fundamentale Umwälzungen – wobei die Regeln derzeit von amerikanischen und asiatischen IT-Konzernen gemacht werden und der Eindruck entsteht, dass Europa nur von der Seitenlinie aus zuschaut.“

Unter den wertvollsten 100 Unternehmen befinden sich 62 Unternehmen aus den USA. Die Zahl der chinesischen Unternehmen hat sich 2022 von zehn auf 15 erhöht. Alle Länder Europas zusammen kommen ebenfalls auf 15 Unternehmen. Frankreich liegt hier vorne mit fünf Unternehmen von Weltformat, Großbritannien kommt auf vier, die Schweiz auf drei. Irland, die Niederlande und Dänemark komplettieren mit je einem Unternehmen die Riege der europäischen Unternehmen unter den ersten 100. Der europäische Einfluss hat sich in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. 2007 war Europa noch die führende Weltregion an den Börsen. 46 der 100 größten Unternehmen kamen damals aus Europa, aus den USA waren es 32 und aus Asien 17.

„Einheitliche Kapitalmarktregeln in Europa wären ein wichtiger Schritt“

Das Börsenranking spiegelt damit auch den sinkenden wirtschaftlichen und politischen Einfluss Europas wider. Und es ist keine gute Zukunftsperspektive. Börsenbewertungen geben das Zutrauen der Investoren wider, zeigen, wem sie ihr Geld anvertrauen. Diese Unternehmen können dadurch günstig und viel Kapital für Zukunftsinvestitionen an den Börsen einwerben. „Gerade in den USA ist die Finanzierungssituation nicht zuletzt für junge Unternehmen deutlich besser“, sagt Ahlers. „Der Kapitalmarkt in Europa ist nach wie vor stark fragmentiert, während es in den USA ein breiteres Angebot an günstigen und flexiblen Finanzierungsquellen gibt. Einheitliche Kapitalmarktregeln in Europa wären ein wichtiger Schritt.“

Die zehn weltgrößten Unternehmen werden weiterhin von den amerikanischen Tech-Konzernen dominiert, auch wenn diese 2022 deutlich an Vorsprung eingebüßt haben. Apple kommt als einziges Unternehmen noch auf knapp mehr als zwei Billionen Dollar Börsenwert, vor einem Jahr waren es 2,9 Billionen Dollar. Der Ölkonzern Saudi Aramco konnte sich dank gestiegener Ölpreise auf Rang zwei vorschieben und ist das einzige nicht-amerikanische Unternehmen unter den ersten zehn. Microsoft, Alphabet und Amazon auf den Plätzen drei, vier und fünf verloren kräftig an Wert. Warren Buffetts Berkshire Hathaway konnte in einem schwierigen Börsenjahr seinen Wert sogar steigern und verbessert sich auf Rang sechs.

Ölkonzern Exxon Mobil größter Gewinner

Den größten Sprung macht der amerikanische Ölkonzern Exxon Mobil von 259 Milliarden Dollar auf 454 Milliarden Dollar, was für Rang neun nach zuvor Rang 38 des einst wertvollsten Unternehmens der Welt reicht. Die größten Verlierer des Jahres sind der Facebook-Konzern Meta, der von Rang 7 auf 26 zurückfällt und rund 600 seiner 900 Milliarden Dollar Börsenwert verloren hat und der Elektroautokonzern Tesla, der unter Führung von Elon Musk von Platz 6 auf 20 zurückfiel und von knapp 1,1 Billionen Dollar Börsenwert auf 344 Milliarden Dollar zurückgefallen ist.

Das wertvollste europäische Unternehmen ist auf Rang 15 der französische Luxuskonzern LVMH vor dem schweizerischen Nahrungsmittelkonzern Nestlé auf Rang 23 und dem dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk auf Rang 27. In Deutschland behauptet SAP die Spitzenstellung, ist aber von Rang 80 auf 106 zurückgefallen. Siemens verlor ebenfalls von Rang 94 auf 116. Lichtblicke sind die Deutsche Telekom, die sich von 176 auf 130 verbesserte und Porsche als Börsenneuling auf Rang 145 (Platz 4 in Deutschland). Weitet sich der Blick auf die wertvollsten 300 Unternehmen der Welt, ist Deutschland immerhin mit elf Unternehmen vertreten (Vorjahr 13), Amerika kommt auf 151 und China auf 33.

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