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#Devisen? Die Wiesn!

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„Devisen? Die Wiesn!“

Therese Charlotte Luise Friederike Amalie von Sachsen-Hildburghausen, gebürtig aus Thüringen, spätere Ehefrau von Ludwig I. und als Kronprinzessin Namensgeberin der Theresienwiese, auf der seit Samstag nach zwei Corona-Pausenjahren das Oktoberfest losgebrochen ist, ist endlich auch wieder zurück. Und zwar als Name eines Restaurationsbetriebs. Der traditionsreiche Name erschien der Betreiberfamilie als nicht mehr zeitgemäß.

1972 hat man einen turbantragenden Afrikaner mit den riesigen Ohrringen als Logo vom Dach genommen, weitere fünfzig Jahre später fällt nun der Name dem Geschichtsbuch anheim, weil aus dem Café Mohrenkopf das Café Theres geworden ist. Nicht nur der Zelt-Name wird neu, auch die gleichnamige Süßspeise wurde in Theresienbusserl umbenannt. Eine Theresientorte ist ebenfalls im Angebot sowie handgeschäumter veganer Cappuccino.

Apropos, in der Ochsenbraterei gibt es jetzt einen veganen Koch. Im Hofbräufestzelt tritt neben die vegane Currywurst eine vegane Weißwurst, mit der Begründung, überseeische Besucher hätten ohnehin keine Ahnung, wie eine richtige Weißwurst schmecke. Die mobile Sanitätsstation hat einen Computertomographen bekommen, damit man die Bierleichen vor Ort in die Röhre schieben kann, wenn sie sich mehr als den Magen verrenkt haben. Der erste Patient war am Samstag ein Franzose, der bei elf Grad und Regen gestürzt war, ohne schon betrunken gewesen zu sein.

Die Frage, wie viele Schläge der Oberbürgermeister beim Anzapfen brauchen wird – zwei sind sein bisheriger Bestwert –, beschäftigte ihn wohl selbst am meisten. Mit drei Schlägen zog er sich am Samstag aus der Affäre, die erste Bierleiche wurde um 14.07 Uhr gemeldet, Stunden später als üblich. Und der Bayerische Rundfunk, der das Spektakel mit eingebetteten Journalisten begleitet, hat ein neues Moderatorenduo aufgeboten, dessen männlicher Part kundtat, er freue sich „wie ein Schnitzel“, dass es endlich losgehe. Schnitzel? Dass es in diesem Jahr überhaupt losgegangen ist, hat der Oberbürgermeister in Alleinregie entschieden. Ganz im Sinn des Ministerpräsidenten, der die Parole ausgegeben hat: „Das Verbieten muss aufhören.“ Und erneut in Stoffhose auflief.

Anzapfen hat im Bairischen auch noch die Bedeutung, jemanden um Geld anpumpen. Das mag für Wiesngeher notwendig werden, für Wiesnwirte nicht. Zuletzt ließen 6,3 Millionen Besucher 1,1 Milliarden Euro in der Stadt, und dieses Geschäft soll man sich wegen Corona entgehen lassen? Sei mir nicht bös. Zwar sind nach Volksfesten in Niederbayern die Fallzahlen exponentiell in die Höhe geschossen, aber mei. Zählt man halt am Ende diesmal nicht nur die Zahl der getrunkenen Massen, die Hendl und die Ochsen, sondern auch die Infizierten und die Auslastung der Krankenhäuser. In Sachen Pandemieabwehr setzt der Wirt des Armbrustschützenzelts auf Schnupftabak. Ein Arzneimittel, das gegen Durchfall helfen, aber angeblich den Kater besiegen soll, ist ausverkauft.

Die große Politik hat Sendepause. Vom Ukrainekrieg – Kiew ist eine Partnerstadt Münchens – hat man zuletzt im Zusammenhang mit der Wiesn nicht viel gehört. Und dass Ukrainer auf der Theresienwiese auf Russen treffen könnten, wozu gibt es Security? Schluss mit dem ewigen Gegrantl. In welcher Box war gleich noch mal der Virologenstammtisch?

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