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#DFB-Elf begeistert wieder: Die plötzlich rosarote deutsche Fußballwelt

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Vor Kurzem noch herrschten Desinteresse, Entfremdung und Frust: Die wiedergekehrte Lust des Fußballvolkes auf Schwarz-Rot-Gold wirft unweigerlich die Frage auf: Wie kam das jetzt? Es gibt zwei Antworten.

Seinen Spitznamen erfand Thomas Müller einst selbst, als er versuchte, seine unorthodoxe Spielweise in ein Wort zu fassen. Seitdem heißt Müller auch: Raumdeuter. Seinem Rufnamen kam er am Dienstag in Frankfurt beim 2:1-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über die Niederlande nach. Auf dem Rasen erspäht er Räume, die andere nicht erspähen. Abseits des Rasens erspürt Müller etwas, das nun auch viele andere erspüren: „Man hat ja immer im Raum gespürt, dass wir eigentlich das Potential zu einer tollen Fußballnation haben. Das Schöne ist, dass es sich jetzt bestätigt hat.“

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Der Stimmungsumschwung in der „tollen Fußballnation“ in spe in den vergangenen Tagen ist bemerkenswert. Zum Frühlingsanfang vor einer Woche herrschte beim Gedanken an die erste Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) noch eine Melange aus Desinteresse, Entfremdung und Frust. Nun können der Sommer und die Europameisterschaft, die aber erst am 14. Juni beginnt, gar nicht schnell genug kommen. Die plötzlich wiedergekehrte Lust des Fußballvolkes auf Schwarz-Rot-Gold wirft unweigerlich die Frage auf: Wie kam das jetzt? Es gibt zwei Antworten: eine einfache und eine gar nicht so einfache.

Die einfache dauert ungefähr acht Sekunden. Das Blitztor von Florian Wirtz am vergangenen Samstag in Lyon ebnete den Weg zum überraschenden 2:0-Sieg über EM-Favorit Frankreich, ebnete den Weg zum 2:1 über EM-Mitfavorit Niederlande, ebnete den Weg zur neuen deutschen Fußballwelle, durch die nicht nur „Major Tom“ ein Revival erlebt, sondern auch die alte Siegesgewissheit einer Fußballnation.

Kroos: „Da ist etwas entstanden“

Die gar nicht so einfache dauert ein wenig länger. Dass es handstreichartig durch eine Online-Petition ein anderes Lied gibt, das nach einem deutschen Tor gespielt wird, mag als Petitesse anmuten. Doch wer erlebte, wie viele der 50.000 Fans das Stadion zur Playback-Show machten, als Maximilian Mittelstädt nach zehn Minuten zum 1:1 traf und jubelnd, wie ein Raumschiff, abhob, konnte sich schon ganz gut vorstellen, dass ein Lied von 1982 ein Land – und seine Mannschaft – auf diesem Klangteppich durch das EM-Jahr 2024 tragen könnte. Thomas Müller jedenfalls deutete auch hier zielsicher, das sei ein „Superlied zum Mitgröhlen, selbst wenn man keinen sitzen hat. Aber wenn, wäre es noch besser“.

Nüchtern betrachtet gibt es aber natürlich weitere Gründe dafür, dass sich die deutsche Fußballwelt binnen einer Woche rosarot gefärbt hat. Auch das pinke Trikot, das die Deutschen am Dienstag erstmals trugen, mag für manche eine Petitesse sein. Doch die Verkaufszahlen zeigen auch hier: Die Farbwahl trifft einen Nerv, der unerwartete Umgang des DFB mit der erwarteten Kritik kam zudem an. So viel Humor, dem Shitstorm den Wind mit einem Videoclip aus den Segeln zu nehmen, der all die farblichen Vorurteile mit Wortwitz kontert, hatten dem Verband wenige zugetraut. Sowas bewegt Menschen.

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