#Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Günzburg steigt auf 2,3 Prozent

Im Landkreis Günzburg sind aktuell 1719 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl ist im Vergleich zum Vormonat um 164 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,3 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte höher als vor einem Monat und um 0,4 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.

„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Sommermonaten Juli und August nichts Ungewöhnliches. Häufig sind in der bayerischen Ferienzeit auch die Personalchefs im Urlaub und es erfolgen weniger Neueinstellungen. Anstehende Entlassungen werden oftmals vor der Haupturlaubszeit ausgesprochen. Außerdem folgt für einige junge Menschen nach Ende der Schule, der Universität oder der Berufsausbildung erstmal eine Phase der Arbeitslosigkeit. Deshalb ist bei den Jugendlichen bis 25 Jahren die Arbeitslosigkeit am stärksten gestiegen. Hier verzeichnen wir einen Zuwachs um 32,6 Prozent“, berichtet Richard Paul, Leiter der Donauwörther Arbeitsagentur zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt. 

Jugendarbeitslosigkeit geht im Herbst normalerweise kräftig zurück

Momentan sind 228 junge Menschen ohne Arbeit, 56 mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote beträgt bei dieser Personengruppe 2,5 Prozent. Die meisten von ihnen finden laut Paul im Herbst nach der Sommerpause wieder eine Beschäftigung, besuchen eine weiterführende Schule oder beginnen zum Wintersemester ein Studium. Von September bis November geht die Jugendarbeitslosigkeit in der Regel kräftig zurück. Meistens wird bereits im Oktober das Niveau vom Juni wieder unterschritten

Von den insgesamt 1719 Arbeitslosen sind bei der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) aktuell 1038 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 109 oder 11,7 Prozent mehr als im Vormonat und 188 oder 22,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Beim Jobcenter Günzburg (Rechtskreis SGB II) sind derzeit 681 arbeitslose Personen gemeldet. Das sind 55 oder 8,8 Prozent mehr als vor einem Monat und 85 oder 14,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

162 Geflüchtete aus der Ukraine sind im Landkreis Günzburg derzeit arbeitslos

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Landkreis Günzburg 366 (plus 3 zum Vormonat, plus 20 zum Vorjahr) erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet. Davon waren 162 (plus 27 zum Vormonat, plus 43 zum Vorjahr) arbeitslos.

Im August haben sich 630 Personen arbeitslos gemeldet. Davon kamen 241 aus einer Beschäftigung und 209 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 469 die Arbeitslosigkeit beenden. 136 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 94 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.

Fast 1500 freie Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet

Von den Arbeitgebern wurden im August 257 neue Arbeitsstellen gemeldet, 58 weniger als im Juli. Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind derzeit 1493 freie Arbeitsplätze gemeldet. Dieser anhaltend hohe Stellenbestand macht deutlich, dass in vielen Bereichen Arbeits- und Fachkräfte fehlen. Von den gemeldeten offenen Stellen waren 62,4 Prozent auf Facharbeiterniveau, 17,4 Prozent für Spezialisten/Experten und 20,2 Prozent für Helferjobs ausgeschrieben.

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Von Oktober 2022 bis August 2023 wurden insgesamt 760 offene Berufsausbildungsstellen von den Betrieben gemeldet, 65 beziehungsweise 7,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 655 Bewerber meldeten sich bei der Berufsberatung für eine Berufsausbildungsstelle. Das waren 121 beziehungsweise 22,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bisher blieben 334 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig sind noch 41 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer anderen Alternative. 

„Junge Menschen in unserer Region haben weiterhin sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Rein rechnerisch kommen auf einen Ausbildungssuchenden 8,2 freie Berufsausbildungsstellen. Wir können also alle ermutigen: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Kontakt zur Berufsberatung der Arbeitsagentur aufzunehmen. Wir beraten individuell und haben darüber hinaus zahlreiche Online-Angebote, die bei der Berufswahl unterstützen. Mit dem kostenlosen Online-Test Check-U kann man beispielsweise herausfinden, welches Studium oder welche Ausbildung zu den eigenen Stärken passt“, betont Paul. (AZ)