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#Die Autos sind zurück in deutschen Städten

Die Autos sind zurück in deutschen Städten

Im Stadtverkehr führte die Coronakrise zu einem nie dagewesenen Auf und Ab auf den Straßen, das vom amerikanischen Anbieter von Verkehrsdaten Inrix in 1000 Städten der Welt genauer gemessen wurde. Auffällig ist dabei für die deutschen Großstädte, dass dort im Gegensatz zu vielen anderen Ländern der Autoverkehr wieder in die Stadtzentren zurückgekehrt ist.

Verglichen mit der Zeit vor dem Lockdown, im Februar 2020, waren bis April 2020 die Fahrten in die Innenstadt in Berlin um 52 Prozent zurückgegangen, in Hamburg um 60 Prozent, in Frankfurt um 62 Prozent und in München und Köln sogar um 65 Prozent. Bis September 2020 waren die Fahrten in die Innenstadt in München wieder zurück auf dem Wert vor der Corona-Krise.

In den anderen gemessenen Großstädten lagen sie nur noch um 8 bis 14 Prozent unter den Werten vor der Krise. Im Februar 2021 folgte wieder ein tiefer Absturz. Zwischen 32 und 44 Prozent weniger Fahrten in die Innenstadt wurden gemessen. Ungewöhnlich im internationalen Vergleich sind dann die Daten vom Oktober dieses Jahres. Nach den Verkehrsdatenexperten von Inrix ist die Zahl der Fahrten in die Innenstadt in Frankfurt wieder auf das Niveau vom Februar 2020 zurückgekehrt. In Berlin, Köln und Hamburg lägen die Werte nur um 3 bis 5 Prozent unter denen aus der Zeit vor dem Lockdown, in München sogar um 15 Prozent höher als im Februar 2020.

Die längsten Staus in München

Dementsprechend entwickelten sich auch die Schätzungen über die im Stau verlorene Zeit. 40 Stunden seien 2021 im Durchschnitt im Stau verloren gegangen, kalkulieren die amerikanischen Verkehrsexperten. Der Wert von 2021 liege 6 Stunden unter dem Schnitt von 2019, aber 14 Stunden höher als der Wert von 2020.

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Im Vergleich der deutschen Städte bleibt München die Stadt, in der die meiste Zeit im Stau verlorengeht. 2021 habe der Zeitverlust im Durchschnitt 79 Stunden betragen, nach 65 Stunden im Corona-Jahr 2020 und 87 Stunden 2019. In München liegt auch Deutschlands Strecke, an der absolut gesehen am meisten Zeit verloren ging, der nördliche Abschnitt des Mittleren Rings. Berlin ist die Stadt mit dem zweitgrößten Zeitverlust durch Verkehrsstaus. 2021 waren es im Schnitt 65 Stunden, und damit annähernd so viele wie 2019, wieder deutlich mehr als die 46 Stunden im Jahr 2020.

Im Ranking der staureichsten Städte 2021 folgen Hamburg, Köln und Düsseldorf, mit einem Verlust von 47, 42 sowie 43 Stunden durchschnittlichem Zeitverlust. Auffällig ist, dass die Zeitverluste durch Staus in Potsdam, Dresden und Leipzig gegenüber 2019 kräftig gestiegen sind. Für die drei Städte wurde ein durchschnittlicher Zeitverlust von 40 bis 46 Stunden errechnet, zwischen einem Fünftel und einem Drittel mehr als 2019. Zur Erklärung heißt es, dass wohl Baustellen an wichtigen Strecken zu zusätzlichen Verzögerungen beigetragen haben könnten.

Vermerkt wurde, dass allgemein 2020, im ersten Jahr der Coronakrise, das Fahrrad mehr benutzt wurde, allerdings nicht unbedingt, um zum Arbeitsplatz zu fahren, sondern eher für Freizeitaktivitäten. Denn gerade 2020 führte ja die ausgiebige Nutzung des Homeoffice zu deutlich weniger Pendelverkehr. Ob nun im Herbst 2021 zusätzliche Staus auch dadurch entstanden, dass 2020 manche Städte die Straßen verengten und dafür zusätzliche Fahrradwege einführten, lässt sich mit den Daten von Inrix nicht beantworten.

London führt das internationale Negativranking an

Im internationalen Vergleich ist London die am schwersten von Staus betroffene Stadt. Als durchschnittlichen Zeitverlust im Jahr 2021 haben die Verkehrsexperten von Inrix den Wert von 148 Stunden ermittelt. Im Ranking folgen Paris (140 Stunden), Brüssel (134 Stunden), Moskau (108 Stunden) sowie New York (102 Stunden).

Die schlimmste Staustadt von 2019, Bogota, ist 2021 auf den achten Rang abgerutscht, weil sich dort der Zeitverlust durch Staus bis 2021 auf 94 Stunden halbiert hat. München belegt im internationalen Ranking den 24. Platz. 2020 lag München als die deutsche Stadt mit den meisten Stauverlusten international noch auf Rang 42.

In den ungewöhnlichen Jahren der Corona-Krise hänge die Nutzung von Autos und anderen Verkehrsmitteln von vielen Faktoren ab, die gewöhnlich nicht erhoben würden, heißt es in der amerikanischen Studie. In der amerikanischen Hauptstadt Washington betrage die Impfquote 70 Prozent, dennoch sei der Verkehr nicht zu den früheren Verhältnissen und Zeitverlusten im Stau zurückgekehrt. In London dagegen, mit einer Impfquote von 60 Prozent sei wieder Verkehr zu beobachten wie in den Zeiten vor dem Coronavirus.

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