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#Die besten Zinsen für alle Fälle

Die Zinswelt ist durcheinandergeraten. Nach jahrelangem Tiefschlaf ohne nennenswerte Zinsen gibt es mittlerweile wieder ohne große Risiken vier Prozent und mehr zu verdienen. Allerdings schwanken die Zinsen derzeit ziemlich stark. Überall werden lange verschollene Zinsprodukte wieder populär: Tages- und Festgeld, Bank- und Festzinsanleihen, selbst Sparbriefe gibt es wieder. Und Anleihefonds und Staatsanleihen waren ohnehin nie aus dem Blickfeld verschwunden.

Dyrk Scherff

Redakteur im Ressort „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Für Sparer ist diese Vielfalt verwirrend. Für jedes Ziel findet er nun mehrere passende Produkte – je nachdem, ob er sein Geld jederzeit benötigt, für einen Zweck in ein paar Jahren spart oder langfristig fürs Alter vorsorgt. Hier folgen die besten Empfehlungen für jede Lebenslage.

Ich brauche einen Puffer für den Notfall

Das Leben läuft leider nicht immer so wie geplant. Und wenn es mal anders kommt, dann hat das oft finanzielle Folgen. Das Auto gibt den Geist auf und muss teuer repariert werden, im Haus nervt ein Wasserschaden, und der Kühlschrank ist kaputtgegangen: Für solche Fälle benötigt man immer ein Finanzpolster, das jederzeit zur Verfügung steht. Experten empfehlen dafür drei bis sechs Monatsgehälter. Diese Summe darf nicht fest für mehrere Jahre angelegt sein. Klassischerweise liegt das Geld unverzinst auf dem Girokonto herum, aber es geht besser. Denn es kann ja sein, dass die Sicherheitsreserve jahrelang nicht benötigt wird. Dann wären ein paar Zinsen dafür schon ganz schön.

Gut geht das mit einem Tagesgeldkonto. Manche Banken zahlen dabei schon über drei Prozent Zinsen im Jahr (siehe Grafik), zumindest für Neukunden. Und das ist der Haken. Die Zinsen sind nur in den ersten drei bis sechs Monaten gesichert, danach sinken sie, teilweise unter ein Prozent, und können sich täglich ändern. Entweder man wechselt dann die Bank oder ist froh, dass es etwas mehr Zins als auf dem zinsfreien Girokonto gibt. Weiterer Nachteil: Man muss etwas Aufwand für die Kontoeröffnung einplanen. Die Hausbanken bieten zwar auch Tagesgeld, aber zu deutlich niedrigeren Zinsen.

Mein Baukredit wird demnächst fällig

Es gibt Umstände, bei denen jetzt Geld übrig ist, das aber in ein paar Jahren zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt wird. Etwa wenn dann ein Baukredit abgelöst werden soll. Oder eine berufliche Auszeit zum Beispiel für ein Sabbatical beginnt, für die Rücklagen angespart werden müssen. Dann wird etwa Geld in vier Jahren und fünf Monaten gebraucht. Für solch ungerade Sparzeiträume gibt es kein Festgeld. Das wird zum Beispiel für sechs Monate oder drei oder vier Jahre angeboten. Helfen könnten Inhaberschuldverschreibungen, die als Festzins- oder Bankanleihen oder als Zinszertifikate verkauft werden, aber nicht der Einlagensicherung unterliegen und damit etwas riskanter sind als zum Beispiel Festgeld.

Alle wichtigen Banken haben so etwas verstärkt im Angebot. Bei der Dekabank, die zur Sparkassengruppe gehört, waren Festzinsanleihen die meistverkaufte Schuldverschreibung im vergangenen Jahr. Das Volumen hat sich im Vergleich zu 2021, als es selbst für lange Laufzeiten nur Mini-Zinsen gab, verzehnfacht. Alle drei Wochen werden momentan zusammen mit den Partnern Société Générale, Goldman Sachs und der Helaba neue Festzinsanleihen begeben, daher finden sich für jede Laufzeit passende Papiere. Sie werden über die Sparkasse gezeichnet, also nicht über die Börse gekauft. Das spart Gebühren. Ähnlich läuft das auch außerhalb der Sparkassen.

Der Sparkassenkunde bekommt mit derzeit 2,7 Prozent für zwei Jahre aber weniger als mit Festgeldangeboten, die teilweise mehr als drei Prozent bieten. Dafür haben Festzinsanleihen einen Vorteil: Sie können jederzeit verkauft werden, wenn Geldbedarf ist, es kann aber ein Verlust entstehen. Festgeld ist hingegen nicht vorzeitig kündbar. Papiere der Landesbanken werfen für zweieinhalb Jahre teilweise vier Prozent ab.

Eine andere Möglichkeit ist auch, das Geld zunächst als Festgeld anzulegen und es nach Ablauf für die verbleibenden Monate, bis es benötigt wird, in Tagesgeld umzuschichten. Allerdings sichert man sich dann für das Tagesgeld nicht den heutigen Zinssatz, sondern muss das dann gültige, eventuell niedrigere Niveau akzeptieren.

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