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#Die derzeit aufregendste Mannschaft der Bundesliga?

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Die derzeit aufregendste Mannschaft der Bundesliga?

Von Stuttgart nach Paris braucht man mit dem TGV nicht einmal vier Stunden. Und wenn man sich für Fußball interessiert, gibt es dort neben den bekannten Sehenswürdigkeiten auch einiges zu entdecken. Sven Mislintat, der Sportdirektor des VfB Stuttgart, hat in der französischen Metropole zwei Spieler gefunden, die den Aufsteiger zu einer der derzeit aufregendsten Mannschaften in der Bundesliga machen: Silas Wamangituka und Tanguy Coulibaly verhalfen dem Team innerhalb von vier Spieltagen zu Rang fünf in der Bundesliga-Tabelle.

Jan Ehrhardt

Es sind: zwei Flügelspieler, jung, mutig, schnell. Wamangituka, gerade 21 Jahre alt geworden, kam von Paris FC. Coulibaly, 19 Jahre, aus der Nachwuchsabteilung von Paris Saint-Germain. Beide hatten vor etwa eineinhalb Jahren auch das Interesse von größeren Klubs geweckt. Beide haben sich dennoch für den VfB entschieden, obwohl der damals vor dem zweiten Abstieg aus der ersten Liga binnen dreier Jahre stand.

Mislintat hatte nur wenige Monate zuvor, im April 2019, die Kaderentwicklung der Stuttgarter übernommen. Es gelang ihm offenbar, sowohl Wamangituka als auch Coulibaly überzeugende Argumente für einen Wechsel vorzulegen – seine Vision von einem neuen, anderen VfB, der sich in der zweiten Liga rehabilitieren und wieder das werden wollte, was er früher einmal war: jung, mutig, schnell. Da passten Wamangituka und Coulibaly perfekt ins Anforderungsprofil. Und mit dem Anlauf einer Zweitliga-Saison scheinen die beiden nun auch dort angekommen, wo sie der Stuttgarter Sportdirektor zu sehen hoffte: auf dem Sprung nach oben.

Agil und unberechenbar

Wamangituka, geboren in Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, hat dabei die Nase vorn. Nicht zuletzt, weil er mit seinen explosiven Antritten auf bis zu 35 Kilometer pro Stunde zu den schnellsten Spielern der Liga zählt. Doch auch Coulibaly, geboren in Sèvres, einer Vorort-Gemeinde der französischen Hauptstadt Paris, beweist immer wieder sein großes Potential.

Besonders am vergangenen Wochenende, als er in der deutschen Hauptstadt gegen Hertha BSC sein Startelf-Debüt gab und die Defensive der Berliner schwindelig spielte. Er auf dem linken Flügel und Wamangituka auf dem rechten gaben dem VfB eine Qualität zurück, die dem fünfmaligen deutschen Meister in den vergangenen Jahren zunehmend verlorengegangen war: agil nach vorne zu spielen, unberechenbar zu sein.

Ein Volltreffer: Silas Wamangituka (links) verleiht dem VfB Stuttgart mit Tempo und Leichtigkeit Flügel.


Ein Volltreffer: Silas Wamangituka (links) verleiht dem VfB Stuttgart mit Tempo und Leichtigkeit Flügel.
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Bild: dpa

„Wenn Silas fokussiert bleibt, ist er in der Lage, ein Spiel zu entscheiden“, sagte Trainer Pellegrino Matarazzo am Mittwoch über seinen 21 Jahre alten Außenspieler. Und Coulibaly, der im vergangenen Jahr vermehrt in der zweiten Mannschaft zum Einsatz gekommen war und zuletzt vom Ausfall des vielleicht besten VfB-Spielers, Nicolás González, profitierte, sei „ein ähnlicher Typ, trickreich, vielleicht etwas robuster, dafür nicht ganz so schnell“. Matarazzos Fazit: „Sie sind beide auf einem guten Weg.“ Auch wenn durch ihren energischen Vorwärtsdrang immer wieder Lücken auf den Außenbahnen klaffen, stehen Coulibaly und Wamangituka doch exemplarisch für eine Entwicklung beim VfB, die im gesamten Verein um sich zu greifen scheint: mehr Esprit, mehr Selbstvertrauen, mehr Freude.

Diese Entwicklung hat die Schwaben zu ihrem besten Saisonstart in der Bundesliga seit 2008 geführt, mit einer der jüngsten Mannschaften der Liga. An diesem Freitag (20.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga sowie bei DAZN) könnte der VfB durch einen hohen Heimsieg über den 1. FC Köln sogar zwischenzeitlich die Tabellenführung übernehmen. Ein Umstand, der schier unglaublich anmutet angesichts der Depression der vergangenen Jahre mit zwei Abstiegen und fast schon unzähligen Krisen, internen Machtkämpfen, Trainerentlassungen, Präsidentenwechseln und einem zuletzt bekanntgewordenen möglichen Verstoß gegen den Datenschutz beim Umgang mit Mitgliederdaten in den Jahren 2016 bis 2018. Der Fall wird untersucht.

Auch deshalb würde der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger, der seinen Sportdirektor einst von der Scoutingabteilung des FC Arsenal abwarb, gerne mit Mislintat über den Sommer 2021 hinaus verlängern. Dem Vernehmen nach gestalten sich die Verhandlungen über einen neuen Vertrag aber schwierig. Mislintat behauptet zwar, der VfB liege für ihn auf der „Pole Position“, doch nach seiner erfolgreichen Arbeit am Stuttgarter Gesamtkonzept sind mit großer Wahrscheinlichkeit auch andere Vereine an den Diensten des 47-Jährigen interessiert. Über den jungen Coulibaly sagte er einmal, nach einem Blick oder vielleicht sogar einer Zugfahrt nach Paris: „Diese Verpflichtung musst du machen, ansonsten bist du blöd.“ Dasselbe gilt für den VfB, setzte er nicht alles daran, Mislintat mit seinem Gespür für solche Talente zu halten.

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