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#Die deutsche Haxe ist doch nicht schuld

Die deutsche Haxe ist doch nicht schuld

Die deutsche Schweinshaxe ist nun doch nicht schuld an dem jüngsten Corona-Cluster im ostchinesischen Tianjin. Die lokale Seuchenschutzbehörde will herausgefunden haben, dass es stattdessen tiefgekühlte Schweinsköpfe aus Nordamerika waren, an deren kontaminierter Oberfläche sich ein Lagerarbeiter angesteckt haben soll. Die stellvertretende Leiterin der Behörde, Zhang Ying, sagte in einer Pressekonferenz, der Arbeiter habe mit den gleichen Handschuhen erst die Schweinsköpfe und dann die Haxen getragen. Die Parteizeitung „Global Times“ brachte das auf die Formel: „Schweinsköpfe aus Nordamerika infizierten Schweinshaxen aus Deutschland.“ Seuchenexpertin Zhang habe sich den Beinamen Sherlock Holmes erworben, schrieb die Zeitung und schien das durchaus ernst zu meinen. Insgesamt sollen sich über den Lagerarbeiter in Tianjin sieben weitere Personen angesteckt haben. Um sicherzugehen, dass sich das Virus nicht weiter ausgebreitet hat, wurden in den vergangenen Tagen in Tianjin nach offiziellen Angaben 2,5 Millionen Einwohner auf Sars-CoV-2 getestet.

Virus womöglich über Tiefkühlkost nach China eingeschleppt

Friederike Böge

Staat und Partei verbreiten derweil die Lesart, dass die Pandemie keineswegs in Wuhan begonnen habe, sondern womöglich über Tiefkühlkost nach China eingeschleppt worden sei. Darauf würden „alle verfügbaren Belege hinweisen“, schrieb am Mittwoch die „Volkszeitung“, die die offizielle Sicht der Kommunistischen Partei wiedergibt. Zuvor hatte sich schon der Chefepidemiologe der nationalen Seuchenschutzbehörde mit ähnlichen Äußerungen zitieren lassen. Die Zeitung berief sich unter anderem auf eine italienische Studie, in der Wissenschaftler aus Mailand und Siena nachgewiesen haben wollen, dass Sars-CoV-2 schon im September 2019 in Italien kursiert habe. Dass andere italienische Wissenschaftler dieses Ergebnis in Zweifel ziehen, erwähnte die „Volkszeitung“ nicht. Außerdem verschwieg sie, dass einer der Autoren der Studie, Giovanni Apolone vom Nationalen Institut für Krebsforschung, klargestellt hat, dass seine Forschung kein Beleg dafür sei, dass die Pandemie nicht in China ihren Ursprung nahm. „Diese Ergebnisse dokumentieren nur, dass die Epidemie in China nicht rechtzeitig entdeckt wurde“, hatte er vergangene Woche auf einer Pressekonferenz in Mailand gesagt. China scheint entschlossen, die anfängliche Vertuschung der Epidemie aus dem kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung zu tilgen.

Tumultartige Szenen und kurzfristige Massentests

Unterdessen konzentrieren sich die Präventionsmaßnahmen in China weiterhin auf mutmaßlich kontaminierte Importwaren. In Schanghai wurden mehrere Infektionsfälle auf einen Mitarbeiter im Frachtbereich des Flughafens zurückgeführt. In der Nacht zum Dienstag kam es dort zu tumultartigen Szenen, nachdem offenbar kurzfristig Massentests für mehr als 17.000 Frachtarbeiter des Shanghai Pudong International Airport angeordnet worden waren. Auch in diesem Fall verfolgten die Behörden die Spur nach „Nordamerika“ zurück. Von dort sei ein Container gekommen, den zwei Frachtarbeiter gesäubert hätten, bei denen später das Coronavirus nachgewiesen worden sei.

Bei einem Treffen der Welthandelsorganisation vor drei Wochen hatten sich mehrere Staaten darüber beschwert, dass China nun routinemäßig die Verpackungen von Tiefkühlkost auf Spuren von Sars-CoV-2 untersucht. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters bezeichnete ein Vertreter Kanadas die Proben als „ungerechtfertigte Handelshemmnisse“. China habe keine wissenschaftliche Begründung für die Tests vorgelegt. Diesem Urteil hätten sich Australien, Brasilien, Mexiko, Großbritannien und die Vereinigten Staaten angeschlossen, hieß es in dem Bericht.

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