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#Die Eintracht und der Wechselfall Filip Kostic

Die Eintracht und der Wechselfall Filip Kostic

Wenn die vielen Medienberichte zutreffen, dann hat Filip Kostic die Frankfurter Eintracht bereits verlassen. Das entspricht nicht den Tatsachen. Aber die Zeichen stehen eher auf Abschied als auf eine Fortsetzung dieser einzigartigen Frankfurter Erfolgsgeschichte auf Linksaußen. Noch immer liegt der Eintracht laut Sportvorstand Markus Krösche kein Angebot eines anderen Vereins für den 28 Jahre alten Serben vor.

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Auch nicht von Inter Mailand, mit dem sich der sprintstarke Modellathlet über einen Vertrag einig geworden sein soll, wie serbische Zeitungen, der deutsche Sender Sport1 und andere deutsche Medien berichten. Nach Informationen der F.A.Z. ist das Interesse Inters bei Kostics Berater hinterlegt, und in ersten Gesprächen zeichnete sich ab, dass in Bezug auf Gehalt und Vertragslaufdauer keine unüberbrückbaren Gegensätze bestehen. Aber von einer Einigung zwischen Inter und Kostic kann noch nicht gesprochen werden und schon gar nicht von einem sicheren Transfer, noch nicht mal von einem hoch wahrscheinlichen Wechsel.

Dabei spielt im Moment die Höhe der Ablösesumme, die Inter an die Eintracht zu zahlen gewillt ist, noch nicht einmal die entscheidende Rolle in den Überlegungen. Der neue italienische Fußballmeister befindet sich nämlich auch in einem Umbruch. Meistertrainer Antonio Conte entschloss sich zu gehen, weil er den neuen Sparkurs des Vereins nicht mitmachen möchte, der Juventus Turin nach neun Jahren Dauerregentschaft den Titel entriss. Die Vorgabe: Im Sommer muss ein deutlicher Transferüberschuss erzielt werden.

Kein Preisschild für Kostic

Allzu viele hochbegehrte Spieler stehen aber gar nicht in den Reihen der Mailänder. Es ist vornehmlich der frühere Dortmunder Achraf Hakimi, der hoch gehandelt wird. Dem FC Chelsea und Paris St-Germain soll er 60 Millionen Euro wert sein. Andererseits sieht Contes Nachfolger, Simone Inzaghi, in Hakimi einen Eckpfeiler seines Spielsystems. 80 Millionen Euro Schmerzensgeld sollten es dann schon sein.

Ob Chelsea und PSG ihre Angebote noch erhöhen, ob Inter plötzlich für einen anderen Profi eine lukrative Offerte erreicht, all das ist ungewiss, und am Status kann sich bis Ende der Transferperiode täglich etwas ändern. Deshalb ist es auch gar nicht verwunderlich, dass sich Inter noch nicht bei der Eintracht mit einem Angebot gemeldet hat, es ist unklar, wie viel sie sich leisten können.

Die Eintracht hat das Preisschild für Kostic nicht herausgehängt, sondern nur postuliert, dass sie klare Vorstellungen über die Ablöse habe, und sie müssten erfüllt sein, weil kein Verkaufsdruck bestünde. Vor zwei Jahren soll die Summe bei rund 35 Millionen Euro gelegen haben. Nun wird der Serbe am 1. November 29 Jahre alt, da erscheint es logisch, dass sich die Frankfurter auch mit weniger zufriedengeben würden, vor allem auch, weil es das Versprechen gibt, bei einem Wechselwunsch mitzuspielen.

Diese Zusage erfolgte zwar noch unter Sportvorstand Bobic, aber sie sollte fairerweise noch gelten. Denn im Sommer 2019, in dem Haller, Jovic und Rebic gingen, tat Kostic der Eintracht einen Gefallen, indem er blieb, obwohl ein Angebot für ihn von über 30 Millionen Euro eingegangen war.

Noch nie in der Champions League

Der Serbe, der beim VfB Stuttgart und dem Hamburger SV mit Abstiegen die Schattenseiten des Berufs erlebt hat, betonte immer wieder, wie wohl er sich in Frankfurt fühlt und dass er es zu schätzen wisse, dass ihm die Eintracht die Karriere gerettet hat. Doch nun wäre es nur zu verständlich, wenn Kostic seiner sportlichen Heimat den Rücken kehren würde.

Angesichts seines Alters besteht in diesem Sommer wohl das letzte Mal die Chance, einen Supervertrag mit einem europäischen Spitzenklub abzuschließen, ob er Inter oder anders heißt. Der Mann, der laut dem Augsburger Torwart Gikiewicz ein scharfes Messer im linken Fuß hat, kam zudem noch nicht in den Genuss, eine Champions-League-Partie zu bestreiten.

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Eintracht-Ikone Dragoslav Stepanovic, ein Landsmann Kostics, sagt: „Ich würde mich für die Eintracht freuen, wenn Filip bleiben würde, aber ich weiß nicht, ob ich es ihm raten soll.“ Der Serbe glaubt, dass der Linksaußen nach dem Ende seiner Karriere das Gefühl entwickeln könnte, irgendetwas versäumt zu haben, wenn er bliebe. Und der frühere Eintracht-Trainer bringt ein weiteres Argument für einen Wechsel: „Bei Adi Hütter war Filip gesetzt, er hat auch wegen ihm die Grundordnung mit Dreierkette gewählt. Bei Oliver Glasner ist keineswegs sicher, dass Filip so spielen kann, wie er es am liebsten tut.“

Der österreichische Nachfolger Hütters hatte den VfL Wolfsburg mit einer Viererkette ausgestattet. Und linke Außenbahnspieler, die nicht immer treu nach hinten laufen, waren bisher nicht nach seinem Geschmack. Aber das alles sind Überlegungen, für die Kostic noch eine Menge Zeit bleibt. Nicht nur im Urlaub, auch noch während der Saisonvorbereitung. Die gesamte Branche erwartet späte Transferentscheidungen wegen der Fußball-Europameisterschaft. Und die hat gerade erst begonnen.

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