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#Die Elbphilharmonie in Hamburg bejubelt sich selbst

Die Elbphilharmonie in Hamburg bejubelt sich selbst

Ja, wenn das so ist, dass die Elbphilharmonie (fortan nur „sie“) binnen fünf Jahren zum „kulturellen Leuchtturm der Stadt und zum Wahrzeichen des demokratischen Deutschlands“ geworden ist, wie jetzt im Magazin „Jubel“ zu lesen, das an alle Besucher des Konzerts zum fünfjährigen „Jubiläum“ des Hauses verteilt wurde; dass das Image Deutschlands „nicht mehr nur vom Kölner Dom, Neuschwanstein und dem Brandenburger Tor“ (Originalzitat: Kultursenator Carsten Brosda) bestimmt wird, sondern durch sie; dass sie ein international einzigartiges Angebot hinsichtlich „Qualität, Dichte und Vielfalt“ ausbreitet;

wenn das so ist,

dass sie für „fünf Jahre Kulturrausch, die unbedingt Lust auf mehr machen“ (wieder Kultursenator Carsten Brosda), gesorgt hat; dass die Stadt durch sie nicht nur einen kulturellen Impuls bekommen hat, sondern auch zu einem wichtigen gesellschaftlichen Treffpunkt geworden ist (Dirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Kent Nagano); dass durch sie das Ziel erreicht worden ist, „qualitativ hochwertige Klassik in die Stadt zu holen“ (mehrere Stimmen); dass weiterhin gilt, dass ihre Betriebskosten „nicht zu Lasten des übrigen Kulturetats gehen“ (Brosda an die Präsidentin der Bürgerschaft); dass sie als „Haus für alle neue Standards setzt für die breit angelegte Musikvermittlung für alle Altersklassen vom Baby bis zum Abiturienten“; dass „die ganze Welt Hamburg um sie beneidet“;

wenn das so ist,

dass in ihr mit jedem Konzert „die Liebe zu diesem Raum wächst“ (Kent Nagano); dass sie ein „Fixpunkt der Weltmusik“ geworden ist und in ihr „die Inspiration eingebaut ist“ (Dirigent des NDR Elbphilharmonieorchesters Alan Gilbert);

dass sie die „Stradivari unter den Konzerthäusern“ ist (Geigerin Anne-Sophie Mutter);

dass sie dank ihrer Garderoben mit ihrer „schlichten, exklusiven Einrichtung und diesem unfassbaren Ausblick“ (Sängerin Anna Prohaska) ein Wohlfühlort für Künstler ist;

wenn das so ist, dass ein Punksänger wie Schorsch Kamerun es versteht, „dass solche krassen Leuchtturmprojekte wie sie funktionieren“;

dass sie „international für ihre gute Akustik ebenso bekannt ist wie für ihre eindrucksvolle Architektur“ (Bürgermeister Peter Tschentscher);

dass sie durch „die Mischung aus leuchtenden Klangfarben und extremer Transparenz ideal für moderne Musik“ ist (Komponist George Benjamin);

dass sie es „trotz ihrer Größe möglich macht, jeden Menschen direkt ansprechen zu können“ (Titularorganistin Iveta Apkalna);

wenn das so ist,

dass sie seit dem ersten Konzert am 11. Januar 2017 mehr als drei Millionen Hörer angezogen und von ihrer Plaza herab dreizehn Millionen Menschen den Blick auf den Hafen geschenkt hat und man sich dort fühlt wie „auf einem emissionsfreien Kreuzfahrtschiff“ (Geigerin Juditha Haeberlin);

dass sie das Wunder geschaffen hat, dass sich in ihr „das beste Publikum der Welt“ (Intendant Christoph Lieben-Seutter) versammelt, in den fünf Jahren erobert von 4951 Interpreten, meist „handverlesen“ aus der Weltelite, deren Namen im Programmheft abgedruckt sind (nur mit Lupe zu lesen);

wenn das so ist,

dass in der Aktionswoche 2017, während des zwölften G-7-Gipfels, die ersten Signale einer jungen internationalen Massenbewegung („Fridays for Future“) aufleuchteten;

dass (fast) all solche Kontroversen (fast) vergessen sind und selbst der Skandal der Baukosten sich in eine „Offenbarung“ verwandelte –

ja, wenn das so ist,

konnten die Besucher nach dem wohlgelungenen Festkonzert, in dem die Qualität des „wunderbaren Raumklangs“ (Dirigent Gilbert) durch Werke von John Adams, Thomas Adès und Esa-Pekka Salonen eindrucksvoll zur Geltung kam, nichts anderes tun, als auf dem Heimweg ein „Give-away“ anzuzünden: eine in Form einer Fünf gebogene Wunderkerze, mit der die „Kulturstadt Hamburg“ gratuliert: „Happy Birthday, Elphi!“ Was also bleibt anderes übrig, als der Aufforderung des aktuellen Magazins der Elbphilharmonie nachzukommen?

Wer ein solches Haus errungen, / Stimm’ in unsern Jubel ein, / nie wird sie zu hoch besungen, / hehrster Ort der Kunst zu sein.

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