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#Die Euro-Skulptur ist gerettet

„Die Euro-Skulptur ist gerettet“

Die Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz ist gerettet und muss nicht abgebaut werden. Wie das Frankfurter Kultur Komitee am Dienstag mitteilte, wird das Finanz-Start-up Caiz Development die Erhaltungskosten für die nächsten fünf Jahre aufbringen. Sie betragen rund 200.000 Euro pro Jahr. Das Geld wird vor allem für Reparaturen benötigt, vor allem, um Vandalismus-Schäden zu beheben. Zudem müssen die Stromkosten gedeckt werden und sind regelmäßige TÜV-Untersuchungen nötig, für die zweimal im Jahr eine Hebebühne organisiert werden muss.

Daniel Schleidt

Koordinator der Wirtschaftsredaktion in der Rhein-Main-Zeitung.

Manfred Pohl, Initiator des Symbols und Vorsitzender des Frankfurter Kultur Komitees, hatte im Sommer angekündigt, die Euro-Skulptur von Ottmar Hörl Mitte Oktober abbauen zu lassen und zu versteigern, weil der Verein die Unterhaltskosten nicht mehr aufbringen könne, wie er sagte. Auf der Suche nach einem Sponsor seien auch Gespräche mit der Europäischen Zentralbank und dem Hessischen Finanzministerium geführt worden, die aber „zu keinem realen Ergebnis“ geführt hätten. Nach der Berichterstattung darüber wurde die Caiz Development GmbH auf das Thema aufmerksam, ein Unternehmen, das sich mit der Digitalisierung des Bankwesens befasst.

Kritik an der Stadt Frankfurt: “Mühsame Gespräche“

Das Sponsoring von Caiz beinhaltet nicht nur die Deckung der Erhaltungskosten für die Skulptur. Darüber hinaus will der Hauptsponsor gemeinsam mit dem Kultur Komitee Veranstaltungen durchführen.

Pohl übte Kritik vor allem an der Stadt Frankfurt. Die Gespräche mit dem dortigen Magistrat, vor allem mit Stadträtin Eileen O’Sullivan (Volt), über die Rettung der Skulptur seien „sehr mühsam“ gewesen. Aus dem Finanzministerium habe es Signale gegeben, nur dann Zuschüsse zu ermöglichen, wenn zunächst die Stadt Geld in das Projekt stecke.

Skulptur auf dem Dach der Deutschen Bank?

Pohl sagte, das Komitee habe dann fünf ernsthafte Angebote geprüft, was man mit der Skulptur machen könne. Eine Idee eines Investors sei gewesen, die Skulptur auf dem Dach der Deutschen Bank zu installieren. Ein Unternehmen aus Mittelhessen habe sie im Eingangsbereich aufstellen wollen, ein Berliner Professor aus Berlin habe sich das Symbol in den Vorgarten stellen wollen.

Pohl erinnerte daran, man habe 2001 ursprünglich eine Hochhausbeleuchtung geplant, die wegen der Terroranschläge am 11. September nicht realisiert werden konnte. Daraufhin sei gemeinsam mit Hörl die Idee für die Skulptur entstanden und umgesetzt worden. Das Symbol stehe weltweit für den Finanzplatz Frankfurt, so Pohl; für Touristen, die nach Frankfurt kämen, sei es Anziehungspunkt und Wahrzeichen. „Es ist vermutlich das meistfotografierte Objekt der Stadt und jenes Symbol, das Frankfurt als Euro-Stadt in der Welt bekannt gemacht hat.“ Deshalb habe die Statue es verdient, von den Institutionen und der Politik stärker wertgeschätzt zu werden.

Wenig Interesse aus der Bankenwelt

Jörg Hansen, Geschäftsführer von Caiz Development, sagte, es sei für ihn selbstverständlich gewesen, für den Erhalt des Euro-Zeichens einzuspringen. „Ich kann mir gar nicht erklären, wie das zur Debatte stehen konnte“, so Hansen. Er sieht das Sponsoring als Herzenssache, aber auch als Marketing für sein Unternehmen, das in Frankfurt seinen Sitz hat. Es gilt als Fintech und hat ein auf der Blockchain basierendes Ökosystem für finanzielle Inklusion entwickelt. Dabei geht es darum, weltweit Menschen, die derzeit keinen Zugang zu einem Transaktionskonto haben, diesen Zugang zu verschaffen.

Die Corona-Krise habe dafür gesorgt, dass nicht mehr genügend Spender gefunden wurden, um die Kosten zu finanzieren, sagte Pohl weiter. Doch vor allem aus den Unternehmen höre er inzwischen immer wieder, wegen der schwierigen Wirtschaftslage sei in dieser Hinsicht gegenwärtig nichts zu machen. Man habe  schon vor Jahren viele Frankfurter Banken angeschrieben und um kleinere Beträge gebeten, um so die Finanzierung sicherzustellen. Von 34 Banken hätten nur acht geantwortet, sechs hätten damals Gelder aufgebracht. Doch am Ende sei das zu wenig gewesen.

Symbol für den Euro seit 2001

Die 14 Meter hohe Skulptur war Ende 2001 aufgestellt worden, also kurz vor der Einführung des Euros als Bargeld 2002. Damals hatte die Europäische Zentralbank ihren Sitz noch nebenan im Eurotower. Der damalige EZB-Präsident Trichet habe versprochen, die Skulptur dann mit an den neuen Sitz der Bank umzuziehen. Unter Nachfolger Mario Draghi sei daraus aber nichts geworden, so Pohl. Die zwölf Sterne am Euro-Zeichen stehen laut Hörl für die Gründungsmitglieder der Europäischen Union

Für die europäische Währung hatte sich der Pohl, früherer Leiter des Unternehmensarchivs der Deutschen Bank und Chefhistoriker des Konzerns, zu Beginn des neuen Jahrtausends auf verschiedene Weise eingesetzt; in Erinnerung geblieben sind die von Künstlern und Prominenten bemalten Euro-Skulpturen, die unter anderem auf dem Mittelstreifen der Mainzer Landstraße zwischen der Alten Oper und dem Platz der Republik standen. Nicht zuletzt Pohl war es auch zu verdanken, dass es in der Silvesternacht 2001/2002, als der Euro die Deutsche Mark ablöste, eine Feier zu Füßen der damals neuen Euro-Skulptur gab.

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