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#Die fetten Geschäfte des Rocket Man

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Die fetten Geschäfte des Rocket Man

Als Österreich im Mai 2019 in Aufruhr geriet, hätte man glauben können, der dänische Filmemacher Mads Brügger habe wieder zugeschlagen, denn so etwas wie das heimlich aufgenommene „Ibiza-Video“ zählt zu den Spezialitäten des Mannes, in dem sozusagen Günter Wallraffs Aufdeckungsenergie, Sacha Baron Cohens Humor und Lars von Triers Amoralität zusammenkommen. Gegen seine Beteiligung sprach indes, dass die „b’soffene G’schicht“ zu unprofessionell gehandhabt wurde und zu harmlos war. Brüggers fesselnd erzählte Filme sind nicht nur investigative Bravourstücke, sondern pures Adrenalin. Vor fünfzehn Jahren hat er sich in Nordkorea über Nordkorea mokiert, indem er in der Fake-Doku „The Red Chapel“ einen Kulturjournalisten mimte, der vermeintliche, teils behinderte dänisch-koreanische Komiker begleitete, die offen Dinge aussprachen, die in dem Land ohne jede Meinungsfreiheit eigentlich undenkbar sind. Das war propagandistische Anti-Propaganda, die dem Filmemacher selbstredend ein ewiges Einreiseverbot einbrachte.

Lebensgefährlich wurde es dann in der irren Realsatire „The Ambassador“, in der sich Brügger einen Diplomatenpass für Liberia kaufte und erstaunlich glaubhaft ins Geschäft mit Blutdiamanten einstieg. Seine versteckte Kamera entlarvte nicht nur dunkle Machenschaften in Hinterzimmern, sondern zeigte die Korruption in all ihrer schillernden Banalität. Sein neuester Film, „Der Maulwurf“, der inhaltlich gewissermaßen die beiden genannten vereint, ist ein wahrer Scoop und so unglaublich, dass man ihn leicht für inszeniert halten könnte. „Die beeindruckendste private Geheimoperation, von der ich je gehört habe“, nennt es die ehemalige MI5-Agentin Annie Machon im Film.

Und dann wird es lebensgefährlich

Die zehn Jahre umspannende Undercover-Aktion, bei der ein frühverrenteter Koch, der Maulwurf, das Vertrauen nordkoreanischer Regimevertreter erschleicht, bis schließlich ein Pseudo-Investor hochgradig illegale, die UN-Sanktionen umgehende Verträge abschließen kann – es geht um komplexe Waffensysteme, die das Regime in Pjöngjang mit Hilfe eines weltweiten kriminellen Netzwerks an Privatpersonen zu verscherbeln bereit ist –, hat bereits die Außenminister Schwedens und Dänemarks aufhorchen lassen. Die für die Sanktionen zuständige Expertengruppe der Vereinten Nationen befasst sich laut Brügger ebenfalls mit dem Inhalt des Films, der auch im Detail – welche neuen Waffen hat das opake Land zur Verfügung – brisant ist. Zum zweiten Mal von diesem Dokumentaristen vorgeführt: Dänen wird man in Nordkorea so schnell nicht mehr trauen.

Der Film beginnt leise, fast beiläufig. Der Koch Ulrich Larsen, erzählt Brügger, habe ihm nach „The Red Chapel“ vorgeschlagen, auf eigene Gefahr und Kosten den dänischen Ableger der Korean Friendship Association (KFA) zu unterwandern. Unter den zumeist arbeitslosen Hardcore-Maoisten, die sozialistische Politfloskeln nachplappern – „eher ein kläglicher Haufen“ –, steigt Larsen schnell auf, wird zum Vertrauten des Gründers des weltweit agierenden Nordkorea-Fanclubs, des Spaniers Alejandro Cao de Benós, der ihn bald zum Skandinavien-Vertreter der KFA promoviert. Larsens Aufgabe, für die KFA auch PR-Arbeit via Youtube zu machen, ist eine perfekte Erklärung dafür, seine Tätigkeiten ungeniert zu filmen, selbst – ansonsten streng untersagt – auf Reisen nach Nordkorea. Bei Geheimverhandlungen in Hotelzimmern kommen dann versteckte Kameras zum Einsatz.

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