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#Die Geheimnisse des Julian Nagelsmann

Die Geheimnisse des Julian Nagelsmann

Julian Nagelsmann steht ganz dicht vor dem ersten Titelgewinn seiner Trainerkarriere. Mit RB Leipzig spielt er am 13. Mai um den Sieg im DFB-Pokal. Nach dem spektakulären Halbfinale gegen Werder Bremen am Freitagabend, das Siegtor fiel erst in der Nachspielzeit der Verlängerung, trifft Nagelsmann im Finale auf Borussia Dortmund oder Holstein Kiel. Diese Entscheidung fällt an diesem Samstag (20.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zum DFB-Pokal sowie in der ARD sowie bei Sky).

Zur neuen Saison wechselt wechselt Nagelsmann dann als Nachfolger von Cheftrainer Hansi Flick nach München. Wer aber ist der neue Bayern-Trainer? Einer wie keiner:

Die Persönlichkeit

Dass Julian Nagelsmann als sehr junger Mann seinen Vater verlor, ist bekannt. Die Öffentlichkeit durfte sich das Bild von einem Trainer machen, der für sein Alter enorm reif daherkommt. Die Unannehmlichkeiten des überhitzten Profigeschäfts, das hat er oft betont, sind mitunter nichts gegen die Härten des realen Lebens. In Zeiten, in denen Profis Friseure einfliegen lassen, mit Blattgold umrandete Steaks essen oder sich auf Luxusyachten übers Wasser treiben lassen, gibt Nagelsmann gern den geerdeten Normalbürger, der sich der Vorzüge seines Berufs bewusst ist, den Kontakt zur Normalität aber nicht verliert.

In Interviews äußert er sich zu gesellschaftlichen Themen und spricht über seine Verbundenheit zur Natur. Wer mit derart viel Distanz auf sein eigenes Wirken und Arbeitsumfeld schaut, verfügt in der Regel über ein ausgeprägtes Selbstvertrauen. Den Job als Bestätigung braucht er nicht. In Hochzeiten arbeitet er gefühlte 24 Stunden am Tag für den Erfolg, schaltet anschließend aber gern auch mal zwei Tage das Handy ab und ist für niemanden erreichbar.

Nagelsmann lebt von der Selbstsicherheit, die er auf seine Mannschaften überträgt. Schon als Mittzwanziger und Ko-Trainer schreckte er nicht davor zurück, gestandenen Profis deutliche Ansagen zu machen. Das brachte ihm schnell Respekt ein, weil er seine Worte immer mit Inhalten füllen konnte. Als Mann mit großem Ehrgeiz kann er während der Trainingseinheiten und vor allem am Wettkampftag aufbrausend und emotional werden, kehrt aber meist schon einen Tag später wieder in den kühlen Analysemodus zurück.

Die Historie ist nicht auf seiner Seite – alles andere schon: Julian Nagelsmann


Die Historie ist nicht auf seiner Seite – alles andere schon: Julian Nagelsmann
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Bild: AFP

Seine Persönlichkeit zeigte sich immer dann, wenn man versuchte, ihn aus der Reserve zu locken. Diego Simeone, Trainer von Atlético Madrid, provozierte ihn bei der Begegnung in den Katakomben mit einem festen Klopfer auf den Rücken und den Worten „Du redest also gern“, Max Eberl, Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, spielte einmal vulgär auf Nagelsmanns Alter an („kleiner Pisser“). Der blieb jedes Mal souverän und zeigte sogar Verständnis für die Provokateure. So strahlte er selbst in Situationen, in denen er angegriffen wurde, Überlegenheit aus.

Taktisches Verständnis

Nach dem ersten Champions-League-Achtelfinale mit RB Leipzig gegen den FC Liverpool musste sich Nagelsmann mächtig auf die Zähne beißen. Nicht nur wegen der Niederlage (0:2), sondern wegen einer aus seiner Sicht besonders unpassenden Frage. Dass er womöglich von seinem Gegenüber Jürgen Klopp „ausgecoacht“ – also im Duell zweier Taktiker überrumpelt – wurde, wollte er auf keinen Fall stehenlassen. Nagelsmann war anzumerken, dass diese These für ihn fast einer persönlichen Beleidigung gleichkam, hatte seine Mannschaft doch nicht wegen taktischer Versäumnisse, sondern aufgrund von individuellen Fehlern verloren.

Tatsächlich gibt es nur wenige Trainer, die derart viel von den taktischen Tiefen des Spiels verstehen wie er. Das akribische Austüfteln von Strategien gehört zu seinen Spezialdisziplinen. Gut sichtbar wurde das beim entscheidenden Gruppenspiel in der Champions League gegen Manchester United. Nagelsmann hatte die Außenverteidiger der Engländer als Schwachpunkte ausgemacht und ließ über die Seiten attackieren. Noch ehe Uniteds Spieler wussten, wie ihnen geschah, stand es 2:0 für Leipzig, nach nicht einmal einer Viertelstunde. In der Bundesliga war er einer der Ersten, die konsequent ein Aufbauspiel aus der Dreierkette anordneten, bei gegnerischem Ballbesitz aber im Viererriegel verteidigen ließen. Positionen verschwammen, manchmal wussten nicht mal Gelehrte, was auf dem Rasen vor sich ging. Zu Hoffenheimer Zeiten wechselte er nicht selten drei- bis viermal pro Spiel die Formation, in Leipzig hat er sich in dieser Hinsicht reduziert. In seiner taktischen Vielfalt erinnert Nagelsmann stark an einen seiner Vorgänger beim FC Bayern, den Spanier Pep Guardiola.

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