Nachrichten

#„Die Grammys interessieren mich überhaupt nicht“

„„Die Grammys interessieren mich überhaupt nicht““

Wer sich für forsche Thesen zur Zukunft der Musikindustrie interessiert, ist bei Hartwig Masuch an der richtigen Adresse. Eine seiner aktuellen Pro­gnosen ist diese: „Die integrierten Modelle der Majors werden unter Druck geraten, wie es schon in anderen Industrien passiert ist“, sagt der Chef der Bertelsmann-Musiksparte BMG . „Wahrscheinlich ist die Variante, dass das etablierte Repertoire abgespalten wird von den anderen Aktivitäten – allen voran dem durch die sprudelnden Katalogeinnahmen querfinanzierten teuren Frontline-Geschäft mit dem riskanten Aufbau neuer Künstlerinnen und Künstler.“

Investoren müssten sich nur den aktuellen Katalogboom anschauen. Schon ein Fonds wie Hipgnosis , der mit Anteilen an rund 65 000 Songs nur einen Bruchteil des Rechteschatzes von Universal Music und Co. besitze, werde mit rund 2,5 Milliarden Dollar bewertet. Wann es zu einer Abspaltung kommt? „Vorsichtig prognostiziert innerhalb der nächsten fünf Jahre.“

Guter Draht zu KKR

Mehr Macht für Musiker durch den weitestgehend digitalen Markt, Diskussionen über Anteile aus Streamingerlösen – gerade in Hinblick auf Künstler mit Verträgen aus der Hochzeit der CD – und natürlich die Frage, wie mit den Rechten an der Musik verfahren werden soll: Die Musikindustrie befindet sich nicht nur seit Jahren wieder im Aufschwung. Es gibt auch diverse, mal mehr, mal weniger neue Großthemen. Gerade erst beklagte sich die US-Künstlerin India Arie im „Rolling Stone“ über das Universal Music -Label Motown, das die Rechte am Großteil ihrer Aufnahmen hält und sie nicht von Spotify löschen wolle.

Mit Zukäufen kennt man sich aus: BMG und KKR haben kürzlich die „gesamten Musikinteressen“ von ZZ Top erworben.


Mit Zukäufen kennt man sich aus: BMG und KKR haben kürzlich die „gesamten Musikinteressen“ von ZZ Top erworben.
:


Bild: dpa

BMG dagegen, ihr neuer Labelpartner, habe ihre Bitte im Zuge der Debatte um den Podcaster Joe Rogan umgehend umgesetzt. Solche Kontroversen kommen Masuch gerade recht, positioniert er BMG doch offensiv als Gegenentwurf zu den sich vermeintlich nur langsam wandelnden traditionellen Riesen der Musikwelt.

Im Jahr 2008 gegründet und in derselben Woche wie Spotify gestartet (was man gerne betont), soll BMG für eine neue Art Musikunternehmen stehen: transparent, mit schlanken Strukturen und primär aufgestellt als Servicepartner für Musiker, die sich auf der geschäftlichen Seite selbst einbringen wollen, anstatt auf das klassische Rundumpaket eines Labels zu setzen. Mehr Kontrolle, mehr Eigenleistung, aber dafür auch ein prozentual höherer Anteil an den Einnahmen für den Künstler. BMG übernimmt erst einmal nur Kernaufgaben wie das Einholen von Tantiemen oder Produktmanagement. So lässt sich der Standard­deal in aller Kürze erklären.

Weit weg vom Umsatz der Majors

Masuch hat das Unternehmen durch eine Vielzahl an Katalogkäufen neu aufgebaut – zunächst im Verlagsbereich, später übernahm BMG auch Labels. Bis März 2013 half die Beteiligungsgesellschaft KKR mit und hielt 51 Prozent der Anteile. Die Zusammenarbeit habe man damals in wenigen Wochen auf die Beine gestellt, „was für solche Vorhaben schon ungewöhnlich ist“, erinnert sich Masuch. Das liegt auch daran, dass er KKR -Mann Philipp Freise – heute Ko-Chef des Private-Equity-Geschäfts in Europa – seit mehr als 20 Jahren kennt. In einer loseren Partnerschaft arbeiten sie seit bald einem Jahr wieder zusammen. Zwei Rechtepakete – von John Legend und ZZ Top – haben KKR und BMG schon gemeinsam erworben. Weitere sollen folgen, jeden zweiten Tag rede er mit Leuten des Finanzinvestors, sagt Masuch.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!