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#Die heimliche Hauptstadt

Die heimliche Hauptstadt

Das Städtchen Potsdam, am südwestlichen Stadtrand von Berlin gelegen, hat eine ziemlich kurze Geschichte hinter sich – und in diesen Jahren wird sie immer noch ein bisschen kürzer. Denn erstens gab es, bis der Kurfürst von Brandenburg nach dem Dreißigjährigen Krieg seine Residenz dorthin verlegte, nicht viel mehr als Wasser, Wald, einen Marktflecken, ein paar Bauern und Fischer, keine selbstbewussten Bürger jedenfalls, die den Fürsten beim Herrschen hätten stören können. Und als der sogenannte Alte Fritz dann doch verfügte, dass die Residenzkleinstadt gefälligst aufgemöbelt werde, mit barockem Schmuck und aristokratischen Fassaden, waren weiter westlich die letzten Jahre des Ancien Régime schon angebrochen.

Und zweitens gehören zur kurzen Geschichte Potsdams auch die vierzig Jahre, in denen die Stadt in der DDR lag, woran aber bald nichts mehr erinnern soll, nicht in der Innenstadt jedenfalls, wo die letzten großen DDR-Bauten demnächst wohl niedergerissen werden. Die modernistische Fachhochschule ist schon verschwunden; an ihrer Stelle werden Neubauten in barocken Kostümen errichtet. Der Abriss des schönen, aber verwahrlosten Staudenhofs ist beschlossen, das Rechenzentrum wird dem Wiederaufbau der barocken Garnisonkirche weichen müssen. Wenn hier gebaut wird, bauen sie Barock. Der kam spät nach Potsdam, was aber nicht der einzige Grund ist dafür, dass Potsdam mit dem Barock noch lange nicht abgeschlossen hat – ja dass dieser der herrschende zeitgenössische Baustil ist.

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