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#Die Inflation treibt auch US-Firmen um

Die Inflation treibt auch US-Firmen um

Störungen in den Lieferketten und steigende Preise beschäftigen auch Amerikas Unternehmen. Laut einer Analyse der international tätigen japanischen Bank Nomura äußerten sich zuletzt so viele wie noch nie negativ über die Situation in ihren Lieferketten. Dennoch beurteilten die untersuchten Firmen aus dem US-Börsenindex Russell 1000 die Folgen für ihr Geschäft sehr differenziert.

Viele Unternehmen haben Preissteigerungen und Nachschubprobleme in ihren vierteljährlichen Telefonkonferenzen mit Analysten nicht einmal erwähnt. Die Unternehmen, die sich über diese Themen äußerten, erwarteten, gut durch die Inflation zu kommen. „Die Stimmung in den Unternehmen signalisiert, dass Inflation einzelnen Firmen weniger Sorgen macht als allgemein befürchtet“, heißt es in der Studie.

24 Millionen Sätze ausgewertet

Laut Nomura sehen viele Unternehmen sich wohl deshalb gut für die Inflation gerüstet, weil ihr Geschäftsmodell es ihnen erlaube, die Preise zu erhöhen. Die Bank hat mithilfe von Sprachalgorithmen die Protokolle von Telefonkonferenzen von 1000 Unternehmen im amerikanischen Börsenindex Russell ausgewertet. Die Analyse stützt sich auf 24 Millionen gesprochener Sätze seit dem Jahr 2007. In den Telefonkonferenzen informieren börsennotierte Unternehmen über ihre Quartalszahlen und beantworten Fragen der Analysten.

Laut der Untersuchung haben sich von August bis November 2021 so viele Unternehmen wie noch nie seit 2007 zur Inflation geäußert. Zudem sei der Anteil derer, die mit Sorge auf die Inflation blickten, auf einem Höchststand. Das klinge laut Nomura unheilvoller, als es wohl sei. Denn gleichzeitig sei auch der Anteil jener Firmen auf ein Rekordniveau gestiegen, die nach eigener Aussage mit der Inflation fertig werden oder sogar von ihr profitieren können. Zudem habe sich bis Ende November mehr als die Hälfte noch gar nicht zur Inflation geäußert. Und immerhin ein Drittel habe nichts über Lieferkettenprobleme gesagt. Nomura bezeichnet diese Unternehmen als „stille Mehrheit“.

Die Bank weist auch darauf hin, dass Störungen in den internationalen Lieferketten nicht erst mit der Corona-Pandemie auf den Plan getreten sind. Schon der unter dem US-Präsidenten Donald Trump begonnene Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China habe zu Spannungen im Welthandel geführt. Daher sei schon im Jahr 2017 die Zahl negativer Äußerungen zu den Lieferketten in den Analystenkonferenzen gestiegen. Insgesamt sehen die Unternehmen laut Nomura den Lieferkettenstress wohl als das größere und komplexere Problem verglichen mit der Inflation.

Starke Marken besitzen hohe Preismacht

Unabhängig von der Nomura-Studie gilt, dass viele Unternehmen – anders als etwa Endverbraucher – steigende Preise auf ihre Kunden umwälzen können. Möglich wird das vor allem, wenn die Marktposition des jeweiligen Unternehmens sehr stark ist. Sind die Produkte so begehrt und so einzigartig, dass die Käufer Preiserhöhungen akzeptieren, wird die Inflation für Unternehmen zu einer Art durchlaufendem Posten, der zumindest für sie selbst kein längeres oder anhaltendes Problem darstellt.

Eine solche Preissetzungsmacht gegenüber ihren Kunden traut die Vermögensverwaltung GAM in einem Kommentar aus dem Dezember vor allem Unternehmen mit sehr starken Marken zu. GAM nannte in diesem Zusammenhang das Textilunternehmen Levi Strauss, die Sportwagenschmiede Ferrari, den Konsumgüterhersteller L’Oréal oder das Luxuslabel Cartier.

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