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#Die Katholiken sind in Nordirland plötzlich in der Mehrheit

„Die Katholiken sind in Nordirland plötzlich in der Mehrheit“

Wie immer man es dreht – und es wird je nach politischer Ausrichtung viel gedreht – markieren die nun bekanntgewordenen Ergebnisse der nordirischen Volksbefragung vom vergangenen Jahr einen signifikanten Moment für die beiden größten dortigen Identitätsblöcke: die Unionisten, die zum Vereinigten Königreich gehören wollen, und die sogenannten Nationalisten, deren Mehrheit die Wiedervereinigung Irlands wünscht. Denn erstmals seit der Gründung Nord­irlands vor mehr als hundert Jahren hat die Zahl der Bürger katholischer Prägung mit 45,7 Prozent den Anteil jener über­troffen, die sich als protestantisch oder protestantisch erzogen definieren (43,5 Prozent). 2012 lag das Verhältnis noch bei 45,1 zu 48,4 Prozent.

Gina Thomas

Feuilletonkorrespondentin mit Sitz in London.

Bei der im Jahr 1921 erfolgten Bestimmung der Grenze zum irischen Freistaat hatte sich die zuständige Kommission auf die Volksumfrage von 1911 bezogen, der zufolge der Anteil der Protestanten in den neun Grafschaften der Provinz Ulster bei 56 Prozent gegenüber 44 Prozent Katholiken lag. Da diese Mehrheit als zu knapp empfunden wurde, entschieden sich die Politiker des oft fälsch­licherweise als „protestantischer Staat für protestantische Menschen“ be­zeichneten Gebiets (Jim Craig, der erste nordirische Premierminister, soll das angeblich gesagt haben), bei der Teilung dafür, auf drei überwiegend katholische Grafschaften zu verzichten und Wahlkreismanipulationen zugunsten der Protestanten vorzunehmen, weil es besser sei, „wenn zwei Drittel der Passagiere sich retten, als wenn alle ertrinken“. Lange Zeit bildeten die Katholiken denn auch nur ein Drittel der Bevölkerung. Und lange Zeit wurden sie bei der Zuteilung von Stellen, Sozialwohnungen oder Stimmrechten benachteiligt.

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