Die Tierheime der Region sind nach den harten Corona-Lockdowns voll. Die Rückkehr in die Büros hat manch einem Halter vor Augen geführt, wie wenig Zeit im normalen Alltag plötzlich für das neue Haustier bleibt, das sich gegen die Corona-Einsamkeit angeschafft wurde. Die Vermittlungschancen für Hunde und Katzen, die sich zu präsentieren und zu benehmen wissen, sind größer als für Problemfälle mit Verhaltensauffälligkeiten. Auch deswegen arbeitet beispielsweise der Tierschutzverein in Frankfurt-Nied mit Carmen Schell zusammen. Sie ist Tiertherapeutin und wird für die besonders schweren Fälle hinzugezogen.

Beispielsweise dann, wenn eine Katze sich durch permanentes Putzen schon ganz kahl geschleckt hat. Schell weiß: Sich zu putzen löst bei Katzen Glückshormone aus. Reinigt die Katze ihr Fell, fühlt sie sich besser und merkt sich das Verhalten als Lösungsstrategie. Problematisch wird es allerdings, wenn diese zum Selbstläufer wird und sich die Katze mehr putzt, als es gesund ist. Viele Tierärzte, so Schell, hätten im normalen Betrieb selten die Zeit, sich um solche Fälle zu kümmern und dem Verhalten auf den Grund zu gehen. Und genau hier kommt Carmen Schell ins Spiel. Seit dem Jahr 2014 hat sie es sich mit ihrer Firma Cattalk zur Aufgabe gemacht, verhaltensauffälligen Katzen zu helfen.