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#„Die Kryptowelt ist ein bisschen verrückt“

„„Die Kryptowelt ist ein bisschen verrückt““

Herr Buterin, wie kommt man auf die Idee, eine Kryptowährung zu entwickeln?

Sarah Huemer

Redakteurin im Ressort „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Ich habe mich erstmals im Jahr 2011 mit Bitcoin beschäftigt und war total beeindruckt davon. Ich habe dann begonnnen, für ein Bitcoin-Magazin zu schreiben, bin zu Konferenzen auf der ganzen Welt ge­flogen und habe viele Entwickler kennengelernt. Dabei habe ich festgestellt, dass Bitcoin eine wichtige Sache fehlte: eine richtige Programmiersprache. Deshalb habe ich ein Konzept für eine neue Kryptowährung entwickelt. So ist Ethe­reum entstanden.

Viele Menschen tun sich schwer, Kryptowährungen oder auch die Blockchain zu verstehen. Wie würden Sie das Laien erklären?

Die Idee von Kryptowährungen ist es, ein dezentrales Geld zu schaffen, das nicht von einzelnen Ländern herausgegeben wird, wie etwa der Dollar von den USA. Denn eine zentrale Instanz setzt alle Regeln und birgt das Risiko, unvorhergesehene Entscheidungen zu treffen. Eine dezentrale Währung tut das nicht. Die Blockchain ist das dazugehörige Netzwerk, über das die Nutzer unter­einander kommunizieren und die Transaktionen abwickeln.

Kryptowährungen haben zuletzt enorm an Wert verloren. Ist der Hype vorbei?

Kursblasen gab es in der Kryptowelt in den vergangenen Jahren immer wieder. Wer behauptet, dass es mit den Kryptowährungen vorbei sei, der ist viel zu übermütig. Andererseits: Wer glaubt, dass der Kurs von Bitcoin in ein paar Jahren bei 500.000 Dollar steht, übertreibt auch. Die Zukunft ist unsicher, und es lässt sich nicht vorhersagen, ob sich Kryptowährungen großflächig durchsetzen.

Könnten Kryptowährungen den Euro oder Dollar überhaupt ersetzen?

Die Finanzsysteme in den USA und in Europa funktionieren zurzeit gut, sie er­füllen die Bedürfnisse der Menschen. Ein bestehendes System kollabiert nur, wenn enormer Druck besteht. Mehr Chancen für Kryptowährungen sehe ich außerhalb dieser Regionen. Ich war kürzlich in Afrika und habe viele Menschen getroffen, die Ethereum für internationale Trans­aktionen nutzen. Ähnlich ist es in Argentinien. Dass wohlhabende Länder großflächig zu Kryptowährungen wechseln, könnte am ehesten passieren, wenn es eine große Krise gibt. Möglich ist aber genauso, dass Kryptowährungen auch langfristig nur eine Nische für interna­tionale Transaktionen bleiben.

Die Gebühren für Transaktionen sind bei Ethereum sehr hoch, gerade für ärmere Menschen ist das ein Problem.

Das stimmt, die Gebühren sind zu hoch. Viele Menschen in Entwicklungsländern nutzen deshalb die Kryptowährung Bi­nance, da sind die Transaktionen güns­tiger und komfortabler. Ich selbst bin da­von nicht überzeugt, da hinter Binance eine zentrale Instanz, nämlich in diesem Fall eine Börse, steckt. Die Entwickler von Ethereum arbeiten daran, dass Transaktionen besser klappen. Die Gebühren werden sehr bald sinken.

Und wie bezahlen Sie selbst? Haben Sie überhaupt noch ein Bankkonto, oder verwenden Sie nur Kryptowährungen?

Ich habe ein Bankkonto und auch Kreditkarten. Flüge bezahle ich meistens mit Kryptowährungen. Ich gehe vor allem in Restaurants und Cafés, die Kryptowährungen akzeptieren. Es wäre aber schwierig, das ganze Leben nur mit Ethereum & Co zu bestreiten.

Ungewöhnlich ist die Kryptowelt ja schon. Kryptowährungen mit Hundelogo steigen um ein Zigfaches, digitale Bilder mit Affen werden für Millionen Dollar verkauft. Verwundert Sie das?

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