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#Der "Parasiten"-Streit um Rocky erklärt: Sylvester Stallone fehlt in Creed 3 und kehrt wohl nie wieder zur Reihe zurück

„Der "Parasiten"-Streit um Rocky erklärt: Sylvester Stallone fehlt in Creed 3 und kehrt wohl nie wieder zur Reihe zurück“

Creed 3 läuft jetzt in den Kinos. Erstmals findet ein Teil des Rocky-Franchise ohne Sylvester Stallone statt. Der Schöpfer ist im Kampf um seine Box-Reihe wohl chancenlos.

Kaum eine Filmreihe ist derart eng mit ihrem Star verknüpft wie Rocky. Sylvester Stallone schrieb für die ersten sechs Teile die Drehbücher, führte bei zwei Filmen Regie und spielte auch nach dem Ende der Hauptreihe eine Nebenrolle in den Spin-offs Creed 1 und 2. Michael B. Jordan übernahm als Sohn des Rocky-Gegners Apollo Creed den zentralen Part.

Am 2. März ist mit Creed III der insgesamt neunte Teil aus dem Rocky-Franchise gestartet. Sylvester Stallone hat mit dem Spin-off nichts mehr zu tun, nicht als Darsteller, nicht als Regisseur, nicht als Autor. Nur ein unbedeutender Produzenten-Titel blieb ihm. Es ist eine Zäsur in der Rocky-Saga: Die Reihe hat ihren Schöpfer ausgestoßen. Zwischen Stallone und dem Besitzer der Marke tobt ein Kleinkrieg. Wie ist es dazu gekommen? Und gibt es für Stallone noch einen Weg zurück?

Aus der Handlung geschrieben: Was mit Rocky in Creed 3 passiert

Creed 3 schließt direkt an die Ereignisse aus Creed 2 an. Adonis „Donnie“ Creed (Michael B. Jordan) hatte in Russland mit Rockys Unterstützung Ivan Dragos Sohn (Florian Munteanu) besiegt. Rocky wiederum war nach Kanada gereist, um sich seinem entfremdeten Sohn anzunähern. In der Fortsetzung steht Donnie vor dem Karriereende, wir erleben seinen vermeintlich letzten Kampf. Die Ankunft von Jugendfreund Damian (Jonathan Majors) durchkreuzt die Ruhestand-Pläne.

Creed III – Trailer 2 (Deutsch) HD

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Bei all diesen Ereignissen spielt Rocky keine Rolle. Aus unerfindlichen Gründen sprechen weder Donnie noch Donnies Ehefrau Bianca (Tessa Thompson) oder der Box-Trainerstab um Tony (Wood Harris) über den Menschen, der so großen Einfluss auf ihr Leben hatte. In Deutschland trägt Creed 3 zwar noch den Untertitel „Rockys Legacy“, der legendäre Boxer wurde jedoch aus der Handlung seiner eigenen Reihe geschrieben. Wie es ihm geht, ob er bei seiner Familie in Kanada geblieben ist, ob womöglich die Krebserkrankung aus Creed 1 zurückgekehrt ist, erfahren wir nicht.

Ein solcher Schritt ist überaus ungewöhnlich. Er kam jedoch nicht unerwartet.

Was zur Ausbootung von Rocky in Creed 3 führte

Sylvester Stallone erschuf die Figur des Straßenboxers aus Philadelphia in den 70er Jahren. Das Drehbuch zu Rocky wurde 1977 für einen Oscar nominiert, es folgten fünf direkte Sequels und schließlich die Creed-Spin-offs. Rocky ist eine Weltmarke des Kinos. Doch davon hat Stallone nichts. Er ist zwar Schöpfer der Figur, nur besitzt er keinerlei Rechte an ihr. Warum?

Vor der Veröffentlichung des ersten Rocky-Films verkaufte Stallone die Rechte an die späteren Produzenten Irwin Winkler und Robert Chartoff. Letzter verstarb 2015. Und jetzt wird es etwas kompliziert: Der ursprüngliche Rocky-Deal verwehrte Stallone eine langfristige Kapitalbeteiligung an dem Franchise. Die hätte er etwa nach seinem Tod an seine Kinder weitergeben können, schreibt Variety . Ohne die Beteiligung sind Stallone und seine Familie rechtlich gesehen Außenstehende.

Rocky und Credd

Stallone habe auch heute keinen Anspruch auf Mitsprache am Rocky-Franchise – sein kreativer Einfluss auf den Ursprung der Reihe sei irrelevant. Stattdessen dienten zuletzt Winklers Söhne Charles und David als Produzenten. Winkler vererbt Familien-Besitz der Stallones – so sieht der Action-Star die Dinge und das nagte jahrelang an ihm. Im Sommer 2022 brachen der Frust und die Wut auf Irwin Winkler aus Stallone heraus.

„Parasit“: Der Kleinkrieg zwischen Stallone und Irwin Winkler eskaliert

In einem Instagram-Post beschimpfte Stallone den Rocky-Besitzer und dessen Kinder unter anderem als „untalentiert“ und „parasitär“. Er hätte „wirklich gern wenigstens ein bisschen was von dem kleinen Teil meiner Rechte zurück, bevor du es nur deinen Kindern übergibst.“

Der Konflikt zwischen Rechteinhaber und Schöpfer schwelte weiter. Wie als Machtdemonstration wurde die Entwicklung eines Spin-offs über den sowjetischen Rocky-Rivalen Drago verkündet. Stallone erfuhr davon aus der Presse. Ihm platzte der Kragen: „Schon wieder nagt dieser lächerliche 94-jährige Produzent und seine idiotischen nutzlosen Geierkinder […] an den Knochen einer anderen wunderbaren Figur, die ich geschaffen habe, ohne es mir überhaupt zu sagen.“

Dem Star war die Kontrolle über seine Figur endgültig entglitten. Ihm blieb nur noch die aus seiner Sicht notwendige Entschuldigung bei den Fans:

Ich wollte nie, dass die Rocky-Figuren von diesen Parasiten ausgebeutet werden. Ich habe nichts als Respekt für [Drago-Darsteller] Dolph [Lundgren], aber ich wünschte, er hätte mir erzählt, was hinter meinem Rücken vorgeht.

MGM, das Studio, bei dem sich der Drago-Film in Entwicklung befindet, äußerte sich bislang nicht zu dem Konflikt.

Kein Weg zurück: Wie Sylvester Stallone mit dem Streit umgeht

Mit Dolph Lundgren hat sich Stallone mittlerweile ausgesprochen, sagte er in einem Interview mit dem Hollywood Reporter . Zwischen Michael B. Jordan, der bei Creed III erstmals Regie führte, und Stallone gibt es kein böses Blut. Auch das Studio MGM klammerte Stallone bei seinen Attacken stets aus. Er steht nur mit einer Person im Ring: Irwin Winkler. Der jedoch hat die Oberhand und isolierte Stallone erfolgreich.

„Es ist der klassische Fall, wo sie herumziehen und versuchen, sich die Rosinen aus der ‚Rocky‘-Reihe herauszupicken, ohne mich überhaupt zu fragen, ob ich mitmachen will“. Für Stallone ist das eine scheinbar unerträgliche Situation, aus der er sich nicht befreien kann. Rechtliche Schritte hat er bislang nicht eingeleitet, die Erfolgsaussichten sind gering.

Creed III – Trailer (Deutsch) HD

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Es habe zwar das Angebot gegeben, Rocky 7 zu drehen. Stallone hätte allerdings nur im Austausch gegen einen Teil der Rechte eingewilligt. Was abgelehnt wurde. Zu Kompromissen, einem zarten Entgegenkommen, ist die Winkler-Seite offenbar nicht bereit. Wínkler und seine Söhne halten sich bedeckt. Und solange das so ist, ist eine Rückkehr Stallones zum Franchise ausgeschlossen. Stallones Beleidigungen dürften die Haltung der Winklers jedenfalls kaum verändern. „Du kannst keinen Frieden schließen mit jemandem, der sich so schändlich verhalten hat“, sagte der Star in einem Radio-Interview , in dem er wirkt wie jemand, der bereits das Handtuch geworfen hat.

Den neuen Film, Creed 3, will Sylvester Stallone nicht schauen . Creed 4 wurde inzwischen angekündigt – ohne Beteiligung Stallones. In den Rocky-Filmen steht der Boxer nach jedem noch so harten Schlag wieder auf. Der Kampf um seine wohl wichtigste Filmreihe wird für Stallone wohl mit einer schweren Niederlage enden.

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