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#Die Kunden sind zufrieden – die Händler nicht

Die Kunden sind zufrieden – die Händler nicht

Es ist mal wieder Feiertag für alle Schnäppchenjäger: Amazon lädt ab dem heutigen Dienstag zum „Prime Day“ ein, dem Konsumhöhepunkt des Jahres im Kalender des Online-Händlers. Und weil alle großen Feiertage wenigstens zwei Tage dauern, läuft auch die „Prime Day“-Aktion 48 Stunden. Bis Mittwoch (14. Oktober) säumen Prozentzeichen satt die Homepage. Kritiker bezweifeln, dass tatsächlich jedes Angebot preislich so attraktiv ist, wie es der Handelsgigant nahelegt. Doch das ist letztlich nicht entscheidend: Hauptsache, die Kundschaft ist davon überzeugt.

Immer mehr Kunden scheinen es zu sein. Das Marktforschungsunternehmen E-Marketer geht davon aus, dass Amazon heuer neue Rekordgeschäfte melden kann. Erwartet wird ein Umsatzplus von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts dieser Zahlen fordert die Gewerkschaft Verdi eine größere Beteiligung der Mitarbeiter an den glänzend laufenden Geschäften.

Sie hat – wie meistens an Tagen mit vielen Bestellungen – zu einem zweitägigen Warnstreik in den Amazon-Logistikzentren aufgerufen. Insgesamt gut 1100 Mitarbeiter beteiligen sich daran, erwartet die Gewerkschaft. „Wir erwarten von der Unternehmensleitung, dass die Milliardeneinnahmen endlich bei denen ankommen, die sie unter erheblichem gesundheitlichen Risiko erwirtschaften“, sagt Fachbereichsleiterin Silke Zimmer.

Fast 10 Milliarden Dollar Umsatz in zwei Tagen

Einem Amazon-Sprecher zufolge sollen die Streiks jedoch keine Auswirkungen auf das Geschäft haben. Wenn Amazon die Prognosen der Marktforscher erfüllt,  würden sich die Erlöse des Prime Days in diesem Jahr auf 9,91 Milliarden Dollar innerhalb der beiden Tage summieren. 2019 waren es 6,93 Milliarden Dollar gewesen, 2016 erst 1,5 Milliarden Dollar. Mehr als 60 Prozent der Erlöse stammen aus den virtuellen Geldbörsen der amerikanischen Kunden. „Der Prime Day in diesem Jahr wird anders sein als jeder andere seit seinem Debüt vor fünf Jahren“, sagt E-Marketer-Analyst Andrew Lipsman. Normalerweise finde das Kauf-Ereignis Mitte Juli statt. In diesem Jahr läutet es – wegen der Corona-Pandemie verschoben – quasi das Weihnachtsgeschäft ein.

Als einen der größten Erfolgsfaktoren für den diesjährigen „Prime Day“ wertet Lipsman das Wachstum der „Prime“-Mitglieder. Eine entsprechende Mitgliedschaft in Amazons Kundenbindungsprogramm ist die Eintrittskarte für die Billigtour – ohne sie ist keine Teilnahme möglich. In diesem Jahr dürfte die Zahl der Mitglieder um fast 15 Prozent steigen, erwarten die Marktforscher. Für den übrigen Handel ist das eine denkbar schlechte Nachricht. „Ein Amazon-Prime-Mitglied ist für den restlichen Handel quasi verloren“, sagt Gerrit Heinemann, Online-Handelsfachmann von der Hochschule Niederrhein.

Das zeige der Blick nach Amerika, wo der Internethandel dem hiesigen um rund drei Jahre voraus sei. Und das unterstreicht die Bedeutung, die sein Kundenbindungsprogramm für Amazon hat. Heinemann sieht den Prime Day für Amazon primär als Vehikel dafür, neue Prime-Mitgliedschaften zu verkaufen, die dem Plattformkonzern langfristig nutzen. Vom zusätzlichen Umsatz her sei die Aktion für Amazon nicht nötig; sie werde eher schon Umsätze vorwegnehmen, die Käufer sonst am „Black Friday“ oder am „Cyber Monday“ tätigten. Das sind die beiden Tage um das amerikanische Thanksgiving-Wochenende Ende November, die Amazon auch hierzulande als Sonderverkaufstage eingeführt hat.

„Einige wichtige Marken“ fehlen

Allerdings profitiert der Online-Gigant trotzdem auch von zusätzlichen Umsätzen am Prime Day, da an den zwei Tagen traditionell vor allem teure Elektronikartikel im Mittelpunkt stehen und Amazon so seine Tablets, E-Reader und intelligenten Lautsprecher in den Markt drücken kann, die das Unternehmen selbst herstellt.

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