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#Die Merkel-Nostalgie wird keine Grenzen kennen.

Die Merkel-Nostalgie wird keine Grenzen kennen.

Erinnern Sie sich noch an das erste Mal? Ja, lange her, aber ein solches Erlebnis vergisst man doch nicht! Dass sie gleich wie eine Rakete abgegangen wäre, kann man zwar nicht sagen. Aber auch schon die erste Regierungserklärung Merkels ließ erahnen, welches Durchhaltevermögen in dieser Kanzlerin steckt. Sechzehn Jahre ihres Lebens, die besten, schenkte sie dem Vaterland. Da sollten auch wir angemessen lange leise servus sagen. Anders als alle ihre Vorgänger informierte Merkel uns ja sehr rechtzeitig darüber, dass sie geht, so dass die Abschiedsfeierlichkeiten anständig vorbereitet werden konnten.

Angie – Schicksalsjahre einer Kanzlerin

Im Fernsehen ist der Reigen der Rückblicke schon angelaufen. Einer hat fast so viele Folgen wie „House of Cards“. Auf einem anderen Kanal gab es einen ganzen Themenabend zu den Geheimnissen der Kanzlerin, die zum Glück aber geheim blieben. Ein Versuch, dem Phänomen Merkel in nur zweieinhalb Stunden gerecht zu werden, kam uns dagegen allzu kühn vor. Auch diese Kurzfassung arbeitete aber schön heraus, was für ein wunderbarer Mensch in unserer Kanzlerin steckt(e). Die Kronzeugen, die das beschworen, erzählten so herzerwärmende Geschichten über die Anführerin der freien Welt und ihre legendäre Kartoffelsuppe, dass es Stoff genug gäbe für einen abendfüllenden Spielfilm („Angie – Schicksalsjahre einer Kanzlerin“).

Besonders beeindruckend war das Testimonial Reinhold Messners, dem nicht nur die Erstbesteigung des Mount Everest ohne Sauerstoffflasche geglückt ist, sondern auch, wenn wir ihn richtig verstanden haben, ein noch exklusiverer Gipfelsturm: ein Besuch in Merkels Privatwohnung, mit Abendessen wie bei Muttern.

Auch aus der Flut der aktuellen Berichte, was unsere Kanzlerin gerade zum letzten Mal tue – den Abgeordneten die Politik erklären, im Weißen Haus dinieren, die Blumen auf der Dachterrasse gießen –, hören wir wachsende Wehmut heraus, um nicht zu sagen: Sorge. Was machen wir bloß ohne „Mutti“? Wo wir noch nicht einmal wissen, wer künftig an ihrer Stelle zielorientiert, ausgeglichen und „freundschaftsfähig“ (Annette Schavan) ist. Und ob dann nicht eine „Paniktussi“ am Staatssteuerrad steht. Merkel war in der Tat keine, wie Mariae Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis es ihr attestierte.

Lieber Bussibussi mit Baerbock

Trauen wir Annalena Baerbock zu, mit Joe Biden derart verliebte Blicke zu tauschen wie Merkel mit Obama? Dass Biden lieber Bussibussi mit Baerbock machte als mit Scholz, kann man sich vorstellen. Aber würde die grüne Eminenz im Hintergrund, Habeck, ihr solche Freizügigkeit auch erlauben, nach den schon bekannten Fehltritten? Und falls Laschet ins Kanzleramt einzöge: Sind seine Rindsrouladen und sein Rotkohl so gut wie Merkels? Vielleicht sollten wir auch seine Kochkünste erst einmal von Messner testen lassen, bevor wir zur Wahlurne schreiten.

Die Selfies mit den Flüchtlingen als Standbilder

Zudem müssen wir uns jetzt auch schleunigst Gedanken machen, wie und wo wir Merkel Denkmäler setzen. Wir könnten ein paar Standbilder von Bismarck, dem alten Sklaventreiber, schleifen, um auf den Sockeln an Höhepunkte in Merkels Kanzlerschaft zu erinnern, etwa an die Selfies mit den Flüchtlingen. Apropos: Hätten wir noch den Adelsstand, müsste Merkel mindestens zur Gräfin (Uckermark) erhoben werden – wo in England sogar der ewige Unglücksrabe Southgate zum Ritter geschlagen wird.

Doch wie soll die Republik das Lebenswerk der Krisenkanzlerin ehren? Doktorhüte hat sie jetzt genug. (Und welche deutsche Universität könnte mit einem Talar aufwarten wie Johns Hopkins? Der schlägt ja sogar Söders Faschingskostüme.) Der Titel „Ehrenbürger Europas“ ging schon an Kohl. Und Schröder wird seinen ehrenvollen Altersruhesitz zu Füßen Putins nicht räumen, nicht für Merkel.

Auch das übliche Porträt in der Ahnengalerie des Kanzleramts würde Merkels Bedeutung nicht gerecht. Neben dem Übergangskanzler Schröder! Das Mindeste wäre ein Wandgemälde nach dem Vorbild von Leonardos „Abendmahl“: die Kanzlerin, wie sie zum letzten Mal inmitten ihrer bestürzten Minister am Kabinettstisch sitzt. Man könnte Eintritt dafür nehmen, so viele Bürger würden es sehen wollen. Unsere Prognose lautet: Die Merkel-Nostalgie wird keine Grenzen kennen. Deutschland betet sie ja jetzt schon an, obwohl sie noch gar nicht in den Himmel aufgefahren ist.

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