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Die Nachbarn schlafen noch

Wenn an Heiligabend als Geschenk ein Fernsehgerät unter dem Tannenbaum liegt, wäre es gut, wenn ein zweites Paket in der Nähe läge. Denn ohne Soundbar macht der neue Fernseher nur halb so viel Spaß. Die Hersteller können sich noch so anstrengen mit den eingebauten Lautsprechern. Sie werden es dennoch nicht schaffen, aus ihren schmalen Bildschirmen einen ordentlichen Klang zu zaubern. Lediglich Sony gelingt es mit einem Trick: Die Japaner nutzen die Scheibe als Membran. Nun bleibt die Frage: Wie groß und wie teuer muss eine Soundbar sein? Braucht man unbedingt einen Subwoofer?

Marco Dettweiler

Die Antwort sollen zwei Produkte von Samsung geben. Die HW-Q 900T ist das Topmodell der Koreaner. Offiziell kostet sie 1000 Euro, ist aber im Internet schon für rund 800 Euro zu bekommen. Der Transport des riesigen Kartons gestaltet sich schwierig, die Einrichtung nach dem Auspacken ist einfach. Entweder verkabelt man die Soundbar über HDMI oder bindet sie mit W-Lan ins heimische Netz ein. Der Samsung-Fernseher findet sie über das Betriebssystem oder integriert sie kabellos mit der Smart-Things-App.

Samsung fährt sechzehn Lautsprecher in dem schlichten schwarzen Gehäuse und dem Subwoofer auf, um ein 7.1.2-Kanal-System im Wohnzimmer für den nächsten Actionfilm zur Verfügung zu stellen. Es zischt, donnert, kracht und schreit also theoretisch nicht nur von vorne, hinten und der Seite, sondern auch von oben. Aber nur theoretisch. Dass eine Soundbar mit akustischen Tricks versucht, eine Surround-Anlage mit zehn im Raum verteilten Lautsprechern zu imitieren, ist aller Ehre wert.

Die HW-Q 900T ist das Topmodell der Koreaner.


Die HW-Q 900T ist das Topmodell der Koreaner.
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Bild: Hersteller

Aber der Versuch muss scheitern. Es sei denn, der Hersteller erweitert den Riegel mit zwei kabellosen Lautsprechern für die Beschallung von hinten (Rear), so wie es Samsung mit der Q 950 macht, die dann noch einmal zweihundert Euro mehr kostet. Und noch räumlicher wird der Klang, wenn die beiden Flaggschiffe an einem Samsung-Modell ab der Reihe Q 80T höher hängen. Mit der Funktion Q-Symphony schaltet die Software zur Verstärkung die oberen Lautsprecher des Fernsehgerätes zu.

Doch in unserem Test war die Q 900 auf sich allein gestellt. Es ist beachtlich, wie es solche Soundbars ohne weitere Satellitenboxen schaffen, Geräusche in Filmen so zu produzieren, dass sie scheinbar von der Seite kommen – was sie ja physikalisch nicht tun. Schön zu hören etwa in „Avengers Endgame“, als Robert Downey Junior von rechts kommend über eine Veranda geht und hörbar in die Szene eintritt, ohne dass man ihn sieht. Nach weiteren Actionfilmen wie „Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers“ und „Spion Undercover“ schärfte sich unser Urteil, dass Samsung seine Klangphilosophie in den vergangenen Jahren geändert hat. Der Subwoofer hält sich dezent zurück, macht nicht mehr auf Krawall, spielt eher den Unterstützer, ohne selbst auffallen zu wollen. Fein, elegant und erwachsen klingt die Q 900. Sie imitiert nicht den Kinosaal, sondern macht das, wofür sie da ist: das Wohnzimmer beschallen. Das war einmal anders. Samsung hatte schon versucht, mit dem Subwoofer die Nachbarn zum Klopfen und Klingeln zu bewegen.

Die Kleine für die Dialoge

Nun geht es bei Samsung auch eine ganze Nummer kleiner. In jeder Hinsicht. Mit einer Breite von knapp 80 Zentimetern passt die HW-S61T gut unter Fernseher, die nicht größer als 49 Zoll sind. Die sechs Lautsprecher bespielen vier Kanäle. Sie sind so angeordnet, dass sie auch zur Seite und nach oben abstrahlen. Ein Subwoofer fehlt ebenso. Dafür kostet die Soundbar im Internethandel nur etwas mehr als 300 Euro. Das Design ähnelt der Q 900. Auch sie tritt im schwarzen oder weißen Stoffüberzug auf, hat kaum sichtbare Tasten, ist schlank und ohne Ecken. Die Verbindung läuft wie gehabt: kabellos über W-Lan oder mit HDMI-Kabel zum Fernseher.

Bevor die Bilder losliefen, haben wir einfach einmal die Soundbar als Musikriegel angeworfen. Spotify Connect ist an Bord, Bluetooth wäre möglich, und mit der entsprechenden App auf dem Fernseher wird sie ebenso zur Jukebox. Zu unserer Überraschung gefiel der Klang von Musik in Zimmerlautstärke besser als auf der Großen von Samsung. Das könnte mit der nicht immer passenden Abstimmung der Q 900 für Musik in Kombination mit dem Subwoofer zu tun haben.

Klingt auch zur Seite: die HW-S61T


Klingt auch zur Seite: die HW-S61T
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Bild: Hersteller

Dann ging es weiter im klassischen TV-Programm. Wenn man nicht gerade von Actionfilm zu Actionfilm zappt und sich eher Dokumentationen, Talkshows oder Filmen mit vielen Dialogen hingibt, macht die S 61 genau das, was sie soll. Sie betont die Mitten, also die Stimmen, strafft ihre Konturen und gibt ihnen einen natürlichen Klang, so dass sie nicht mehr so quäkig klingen wie bei den meisten Fernsehern. Damit ist schon viel gewonnen, wenn man abends auf dem Sofa vor dem Bildschirm sitzt. Es deutet sich allerdings hin und wieder an, was ihr fehlt: die tiefen Frequenzen. Logischerweise. Denn um diese zu erzeugen, braucht ein Lautsprecher nun mal Membranfläche und am besten einen Subwoofer.

Sieht hübscher aus als das Flaggschiff.


Sieht hübscher aus als das Flaggschiff.
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Bild: Hersteller

Deswegen klingt die S 61 bei Actionfilmen eher hell abgestimmt, gerade wenn man den Film kennt und sie mit einer Soundbar wie der Q 900 vergleicht. Dann vermissen die Zuschauer den Subwoofer, um richtig in den Film gezogen zu werden. Mit der Q 900 ist man im Heimkino, mit der S 61 guckt man einen Film. Das ist okay und besser als nur mit dem Fernseher. Aber so richtig Spaß machen die Actionszenen nur mit dem großen Flaggschiff. Das wollen wir dem Weihnachtsmann einfach mal gesagt haben.

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