#Die Qual der Wahl: Boris Rhein und die Koalitionsrisiken

Grün ist an, rot ist aus“, hat der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) diese Woche in der Staatskanzlei gesagt. Aber er wollte nicht etwa verkünden, mit welchem Juniorpartner er künftig zu regieren gedenkt. Gemeint war lediglich die Funktionsweise der Mikrofone, die der Regierungschef und sein Stellvertreter Tarek Al-Wazir (Die Grünen) bei einer Pressekonferenz zu wirtschaftspolitischen Themen nutzten.

Dabei wäre der Satz durchaus geeignet, um den momentanen Stand der Gespräche über die Bildung der nächsten Regierung jedenfalls in der Tendenz zu beschreiben. Die CDU kann sich ihren künftigen Koalitionspartner aussuchen, nach­dem sie mit 34,6 Prozent aus der Land­tagswahl hervorgegangen ist und sowohl SPD als auch Grüne nur rund 15 Prozent erzielten. Diese komfortable Position nutzt die Union. Sie hält sich beide Optionen offen und hütet sich, auch nur anzudeuten, in welche Richtung die Sondierungsgespräche gehen könnten. So müssen beide po­tentiellen Juniorpartner bis zuletzt fürchten, dass am Ende der andere zum Zuge kommt. Das erhöht die Bereitschaft zum Kompromiss.