#Die Satelliten-Revolution
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„Die Satelliten-Revolution“
Wenn man allenthalben von Industrialisierung spricht, dann denkt man selten an die Raumfahrt. Doch selbst die wird nicht nur zum Geschäft, das ist sie schon längst, sondern mehr und mehr entstehen die Produkte in Großserie. Da geht es nicht nur um die Personenbeförderung ins All, für die Unternehmer wie Jeff Bezos und Richard Branson sich in den vergangenen Wochen PR-wirksam ins Weltall schießen ließen. Es geht auch um ganz schnöde Satellitentechnik, die noch viel mehr verändern kann als der simple Weltraumtourismus.
Vergangene Woche war die Aufmerksamkeit groß, als die Porsche-Familiengesellschaft beim Raketen-Start-up „Isar Aerospace“ einstieg. Dabei scheint Isar Aerospace auf den ersten Blick nicht an der technischen Front zu arbeiten: Die Firma entwickelt unbemannte Raketen, die nur kleine Lasten tragen können. Doch genau da ist der wirtschaftliche Fortschritt – das glaubt nicht nur das Unternehmen selbst, das sagt auch Hubertus Bardt, Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft: Weil Satelliten immer kleiner würden, könnten immer mehr von ihnen in niedrige Umlaufbahnen geschossen werden und dort ganz neue Dienste übernehmen, die den Menschen auf der Erde das Leben erleichtern.
Kleine Satelliten bringen großen Nutzen
Der amerikanische Satellitenbetreiber „Planet“ zum Beispiel, mit deutschem Büro auf dem Kurfürstendamm direkt am Kranzler-Eck, hat viele kleine Satelliten in der Umlaufbahn. Sie schicken zwar nicht besonders hochauflösende Bilder, aber sie überfliegen jede Stelle der Erde oft. So können sie nach Katastrophen den Helfern schnell einen Überblick verschaffen. Oder sie analysieren Wetterphänomene. Oder sie zeigen, in welchen Häfen wie viele Container stehen. Auch deutsche Start-ups können mit den Daten arbeiten. So entstehen zum Beispiel Analysen, mit denen die Bahn die Wälder rings um ihre Gleise kontrollieren kann: Sind die Bäume dort morsch? Drohen die Bäume auf die Gleise zu fallen?
Die Satelliten dieser neueren Generation sind so klein, dass sie nicht mal Weltraumschrott hinterlassen sollen: Schon nach wenigen Jahren fallen sie wieder zur Erde und sollen dabei komplett verglühen.
Neue Start-ups gründen sich
„Da entsteht ein richtiges Ökosystem der Datenauswertung“, sagt Thomas Jarzombek, der Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt. „Früher war ein Satellit so groß wie ein Bus, dann wie eine Waschmaschine. Manche neuere Satelliten sind nur noch so groß wie ein Geschenkkarton für eine Weinflasche.“
In Deutschland sind die altgedienten Raumfahrtunternehmen wie Airbus und OHB am Geschäft dran. Aber auch eine Reihe von jungen Start-ups – wie eben Isar Aerospace, das Raketen baut. „Wir haben Raketenantriebe an der Universität entwickelt, und eines Tages haben uns Unternehmen angerufen und wollten diese Antriebe kaufen“, erzählte Mitgründer Daniel Metzler der F.A.S. einst.
Inzwischen träumt diese Start-up-Szene sogar von einem deutschen Weltraumbahnhof auf dem Meer, von wo aus Raketen ins All abgeschossen werden könnten. Doch die Planungen haben sich inzwischen weiterentwickelt: Vielleicht muss man nicht mal mehr eine Anlage ins Meer stellen. Inzwischen ist alles so klein, dass der Weltraumbahnhof vielleicht auf ein umgerüstetes Schiff passt, das dann aufs Meer fährt und dort die Rakete abschießen kann.
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