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#„Die Sehnsucht nach Natur ist geblieben“

Frau Perfahl, Sie kommen aus Österreich. Welche Beziehung haben Sie persönlich zu Holz?

Jennifer Wiebking

Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Als Begriff ist Holz für mich immer mit Wald verbunden. Ich bin in der Stadt groß geworden, in Linz, und in meiner Kindheit haben meine Eltern ein Wochenendhaus auf dem Land gekauft, 60 Kilometer in die Berge hinein. Das ist umgeben von Wäldern, und viele der Nachbarn haben ein Stück Wald, das nennen sie den Holzberg. Es ist auch ganz normal, dass die Leute aus ihrem Wald Holz holen. Zugleich ist Holz mittlerweile ein zentraler Baustein zum Wohnen. Holz ist in vielerlei Hinsicht für mich immer die erste Wahl: Wenn ich mir einen Fußboden aussuchen kann, dann auf jeden Fall einen aus Holz. Bei Tischen ist es ähnlich. Die schönsten Modelle sind für mich jene, die einen Eindruck von Natur vermitteln.

Geht es den meisten Menschen so?

Die meisten Menschen, die mir begegnen, zieht es hin zu etwas Natürlichem und Warmem. Die sichtbare Natur ist beim Wohnen ein Dauertrend, aber gerade in den vergangenen Jahren ist das Thema Natur besonders sichtbar geworden. Unser Bewusstsein für Nachhaltigkeit beflügelt das Thema: Alte Holzplatten und Holzböden werden aufgearbeitet, und daraus werden neue Tische und Bänke.

Was kann dieses Holz in uns bewirken?

Wir sind evolutionär in einem Leben in der Natur entstanden und haben uns daran entlang entwickelt. Unser ganzes System, Körper, Geist, Psyche, unser Wahrnehmen und Denken, sind entstanden und ausgerichtet auf ein Leben in der Natur. Erst seit wenigen Generationen – irgendwo habe ich neulich gelesen, dass es etwa 20 sind – lebt der Mensch überwiegend in geschlossenen Räumen. Früher haben wir vor allem draußen gelebt. Wir sind anpassungsfähig und können uns auch gut in Gebäuden wohlfühlen, aber die Sehnsucht nach der Natur ist geblieben. Die Leute zieht es raus in die Parks, zu Seen und Bergen. Garten, Terrasse oder zumindest ein Balkon sind entscheidende Merkmale, die eine Wohnung oder ein Haus aufwerten. Holz ist gewissermaßen der Inbegriff dieser natürlichen Umgebung. Und den kann man sich noch am leichtesten nach drinnen holen.

Barbara Perfahl hat Psychologie in Wien und Leipzig studiert und berät Menschen von Linz in Österreich aus bei der Gestaltung ihres Zuhauses.


Barbara Perfahl hat Psychologie in Wien und Leipzig studiert und berät Menschen von Linz in Österreich aus bei der Gestaltung ihres Zuhauses.
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Bild: Wolfgang Lehner

Was macht das dann konkret mit uns?

Holz gleicht uns aus. Es sorgt für Ruhe und Entspannung. Es ist ein Wohlfühlmaterial. Geborgenheit, Gemütlichkeit, das sind Begriffe, die wir mit Holz assoziieren. Es gibt Studien, in denen nachgewiesen wurde, dass Holz einen positiven Einfluss auf verschiedene Körpersysteme hat, zum Beispiel auf unsere Kreislaufregulation, die Schlafqualität und Regenerationsfähigkeit. Als Menschen sind wir so gestrickt, dass alles, was uns körperlich wohltut, uns auch gefällt und umgekehrt. Wenn ich etwas gemütlich finde, liegt das daran, dass es mir guttut. Das ist uns nur manchmal gar nicht so bewusst.

Uns wird eher bewusst, was nicht guttut.

Genau, wir merken häufig erst, wenn etwas einen negativen Einfluss hat und die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten.

Macht es einen Unterschied, wie ich Holz einsetze?

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