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#Die verschlüsselte Postkarte eines Mordverdächtigen – Cipherbrain

Die verschlüsselte Postkarte eines Mordverdächtigen – Cipherbrain

Als 1922 der Hollywood-Regisseur William Desmond Taylor ermordet wurde, geriet dessen Hausmeister Edward F. Snyder in Verdacht und verschwand draufhin spurlos. Dank Nils Kopal kann ich heute eine verschlüsselte Postkarte von Snyder vorstellen.

English version (translated with DeepL)

Vor vier Wochen habe ich über die Stummfilm-Schauspielerin Mary Miles Minter (1902-1984) gebloggt. Deren bis dahin äußerst erfolgreiche Karriere wurde 1922 erschüttert, als der Regisseur William Desmond Taylor, mit dem sie zusammengearbeitet hatte, ermordet wurde. Kurz darauf wurde bekannt, dass Miles Minter verschlüsselte Liebesbriefe an den 30 Jahre älteren Mann geschrieben hatte. Einen davon habe ich in meinem Blog-Artikel vorgestellt:

Quelle/Source: Wikimedia Commons, Silent Era

Vermutlich gab es noch weitere Briefe dieser Art, allerdings konnte ich bisher keinen ausfindig machen. Vielleicht schafft dies ein Leser.

 

Nils Kopals Video

Die von Miles Minter verwendete Verschlüsselung ist eine einfache Pigpen-Variante, die schon damals gelöst wurde. Wer wissen will, wie dies funktioniert, sollte das folgende YouTube-Video von Nils Kopal anschauen (auf dessen Kanal gibt es übrigens noch viele weitere interessante Krypto-Videos):

Miles Minter zählte zwar, wie auch ihre Mutter, zu den Mordverdächtigen, doch erhärten ließ sich dieser Verdacht nicht. Dennoch sorgte die Liebe der jungen Schauspielerin zu einem deutlich älteren Mann für einen Skandal.

Miles Minter drehte nach dieser Affäre nur noch vier Filme. 1923 verlängerte das Filmstudio Paramount, für das sie arbeitete, den Vertrag nicht mehr. Obwohl Miles Minter nun zahlreiche Angebote von anderen Produktionsgesellschaften erhielt, zog sie sich im Alter von 21 Jahren aus dem Filmgeschäft zurück. Mit dem bis dahin verdienten Geld lebte sie bis zu ihrem Tod sechs Jahrzehnte später ein Leben im Wohlstand.

 

Edward F. Snyder

Der Mord an William Desmond Taylor wurde nie aufgeklärt. Als Hauptverdächtiger galt schnell ein gewisser Edward F. Snyder (er nannte sich “Edward J. Sands”), der für Taylor als Hausmeister arbeitete.

Quelle/Source: Wikimedia Commons

Snyder verschwand unmittelbar nach dem Mord, und die Polizei konnte seinen Aufenthaltsort nie ermitteln. Andererseits gab es auch nie einen Haftbefehl, da die Beweise nicht ausreichten.

 

Snyders Postkarte

Nachdem Nils Kopal sein Video über den verschlüsselten Briefs von Miles Minter veröffentlicht hatte, meldete sich bei ihm ein Zuschauer aus Kalifornien namens Nicholas Pinhey, der berichtete, eine teilweise verschlüsselte Postkarte von Edward F. Snyder zu besitzen. Er hatte sie zwei Jahre zuvor zusammen mit anderen Unterlagen aus dem Nachlass Snyders ersteigert. Pinhey ist ein Experte für den Taylor-Mord und versucht gerade, den Lebensweg Snyders nach dem Verbrechen zu recherchieren.

Nils hat mir dankenswerterweise einen Scan der besagten Karte zur Verfügung gestellt:

Quelle/Source: Dr. Nicholas Pinhey

Die Karte stammt aus dem Jahr 1912, wurde also zehn Jahre vor dem Mord geschrieben. Wie man auf der Karte lesen kann, erhielt Snyder dieses Schreiben von einem Freund namens Bill. Dabei handelt es sich um einen Armee-Kameraden. Hier ist eine Transkription:

Yours O).H?. Glad to hear
you will be rated soon.
Newport is a bum place
and well I know it.
Three months more, never
again. Her address is
1121-1-11-1-2221-211-12-222-3-2221-22-
221-221-21-11-3-#20-212-1-1221-1221-
21-11-212-3-212-2-33. Newport R.I
get me. Friend Bill

Hier ist der verschlüsselte Teil in Großaufnahme:

Quelle/Source: Dr. Nicholas Pinhey

 

Die Lösung

Nils Kopal und seiner Freundin gelang es, dieses Kryptogramm zu knacken. Wer Lust hat, kann sich nun gerne selbst daran versuchen. Wer die Lösung gleich wissen will, sollte sich das folgende Video anschauen, das Nils in seinem YouTube-Channel veröffentlicht hat:

Eines kann ich vorwegnehmen: Der Klartext trägt nicht zur Klärung des Mordes bei. Das war natürlich auch nicht zu erwarten. Trotz allem finde ich die Geschichte um den Mord an William Desmond Taylor äußerst spannend. Und wer weiß, vielleicht kann Nicholas Pinhey mit 100 Jahren Verspätung noch etwas zur Klärung beitragen.

Further reading: Wie die Leser dieses Blogs ein spektakuläres Rätsel lösten

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