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#Die verwundbare Dominanz des FC Bayern

Die verwundbare Dominanz des FC Bayern

Da standen sie also am Spielfeldrand, die beiden teuersten Trainer der Bundesligageschichte, und gaben ein schönes Bild ab zum Auftakt dieser neuen Saison. Adi Hütter, den Borussia Mönchengladbach für 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt abgelöst hat, beobachtete das 1:1 seines neuen Teams gegen den FC Bayern eher gelassen, während sein Kollege Julian Nagelsmann, für den die Münchner bis zu 25 Millionen Euro nach Leipzig überweisen müssen, viel dirigierte und mit seinen Assistenten diskutierte.

Der Bundesliga steht ja eine Trainersaison bevor, nachdem sieben der acht besten Teams des Vorjahres unter einem neuen Fußball-Lehrer spielen. Und wenn diese Mannschaften während der kommenden Monate ähnlich niveauvoll agieren wie Mönchengladbach und München an diesem Freitagabend, kann sich die Fußballnation nach einem Auftaktspiel mit Treffern von Alassane Pleá (10. Minute) und Robert Lewandowski (42.) auf ein wunderbares Spieljahr freuen.

Dem Anpfiff vorausgegangen war eine unprätentiöse Saisoneröffnungsshow, in deren Rahmen 18 Menschen riesige Luftballons mit den Wappen der Bundesligavereine auf den Rasen trugen. Im Mittelkreis lag ein Transparent, das das Publikum mit einem schlichten „Willkommen zurück!“ begrüßte. Das passte ganz gut zu dem in der Pandemie vielfach formulierten Vorsatz, weniger Glamour und Show bieten zu wollen, um den Fokus auf das Wesentliche zu richten: den Sport auf dem Rasen.

Fulminanter Start der Borussia

Die Borussia startete fulminant in die Partie, wirkte wach, beeindruckte mit mutigen Aktionen. Bereits nach vier Minuten setzte Partick Herrmann einen 16-Meter-Schuss wenige Zentimeter neben das Münchner Tor, bevor der Flügelspieler zwei Minuten später eine Möglichkeit zum 1:0 hätte verwerten müssen. Völlig frei war er vor dem Münchner Tor aufgetaucht, spielte jedoch einen schlechten Pass auf Lars Stindl, statt einfach zu treffen.

Aber nach zehn Minuten war es dann soweit: Dem Münchner Linksverteidiger Alphonso Davies unterlief ein Fehlpass nahe der Mittellinie, über Stefan Lainer und Stindl kam Pleá an den Ball, er traf überlegt zum 1:0. In dieser Situation war zu sehen, dass die Münchner Viererkette noch nicht perfekt abgestimmt ist. Rechts verteidigte der junge Josip Stanisic, innen spielte neben Niklas Süle Neuzugang Dayot Upamecano. Die Positionierung der drei war nicht gut beim Gegentreffer. Aber das trug dazu bei, dass Hütter recht behalten sollte – er hatte „ein attraktives und offensives Spiel“ angekündigt.

Auftakt mit toller Kulisse: Mönchengladbach empfing die Münchner im heimischen Borussia-Park.


Auftakt mit toller Kulisse: Mönchengladbach empfing die Münchner im heimischen Borussia-Park.
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Bild: AFP

Der zweite Grund für die vielen Torszenen war jedoch, dass die Borussia einen zentralen Vorsatz für dieses neue Spieljahr nicht erfüllte: Um das Saisonziel, die Qualifikation für einen Europapokal, zu erreichen, muss das Team stabiler in der Defensive werden, was angesichts der vielen Münchner Großchancen an diesem Abend noch nicht gelang.

Sommer im Mittelpunkt

Je länger die Partie dauerte, desto mehr geriet Yann Sommer in den Mittelpunkt. Zunächst wehrte der starke Schweizer zwei sehr gefährliche Schüsse von Robert Lewandowski ab, (14., 26.), dann war er bei einer tollen Chance von Stanisic zur Stelle (37.). Erst als Lewandowski nach einer Ecke fünf Meter vor dem Tor an den Ball kam, war er chancenlos, drei Minuten vor der Pause stand es 1:1. Und das Gladbacher Spiel begann zu stocken.

Sommer, immer wieder Sommer: Der Mönchengladbacher Torhüter vereitelte mehrere Münchner Chancen.


Sommer, immer wieder Sommer: Der Mönchengladbacher Torhüter vereitelte mehrere Münchner Chancen.
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Bild: dpa

In der Viertelstunde nach der Pause war der FC Bayern die bessere Mannschaft, Lewandowski scheiterte abermals mehrfach an Sommer (52., 60.), auch Davies hatte eine Großchance (58.). Offenbar hatten Nagelsmanns Hinweise in der Pause seinem Team geholfen. Es wurde immer stiller in dem mit 22.925 Zuschauern zur Hälfte gefüllten Stadion. Obwohl die Inzidenz in Mönchengladbach am Freitag auf einen Wert von 84,7 gestiegen war und damit höher lag als in allen anderen Städten Nordrhein-Westfalens, war die Zuschauerzahl nicht kurzfristig reduziert worden.

Allerdings hatte auch Hütter eine Antwort parat. Mit den Einwechslungen von Jonas Hofmann und Marcus Thuram nahm das Spiel der Borussia wieder Schwung auf. Stindl (60., 81.) und der wild entschlossene Thuram (76.) waren nah dran am 2:1. In der Schlussphase hatten die Bayern zudem Glück, dass Schiedsrichter Marco Fritz und seine Assistenten zwei Mal nach hart geführten Zweikämpfen im Strafraum nicht auf Elfmeter für Gladbach entschieden. „Schwierige Frage, ob wir zufrieden sind. Das, was wir gespielt haben, war kein perfekter Fußball mit vielen Fehlern“, meinte der Bayern-Torschütze Lewandowski dann auch nach der Partie.

Der FC Bayern verliert also gleich am ersten Spieltag Punkte und wird die Saison damit nicht von Beginn an als Tabellenführer dominieren. Zu den Botschaften dieses Abends gehört, dass Nagelsmanns neue Mannschaft in dieser Frühphase der Saison verwundbar ist. Die Konkurrenz um den Titel könnte das beflügeln.

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