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#Die Zähmung des Kottbusser Tors

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„Die Zähmung des Kottbusser Tors“

Am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg steht seit vergangenem Monat ein Objekt, das mehr Rätsel aufgibt, als man ihm zunächst zutraut. Auf den ersten Blick sieht man da bloß drei miteinander verbundene Toilettenhäuschen der Firma EcoToiletten inmitten des Brachlandes vor dem Viadukt der U-Bahn-Linie 8 stehen, an genau dem Punkt, wo die verwilderte Wiese in matschigen Acker übergeht. In einem weiten Rund drum herum die Kulisse des Kottbusser Tors, die sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert hat: die mit Graffiti bedeckten Fassaden des Rewe, der zwölfstöckige Gebäuderiegel über der Adalbertstraße, der Istanbul Supermarkt mit seinen üppigen Obst- und Gemüseauslagen, die Imbisse und Cafés dazwischen.

Das Kottbusser Tor ist mit seinen vielen kleinen türkischen Familienunternehmen, seiner Stadtteilbibliothek und seinen diversen Mieterinitiativen eigentlich eine ziemlich bürgerliche Gegend, wenn man nicht gerade eine traditionell deutsche Vorstellung von Bürgerlichkeit zugrunde legt. Da man dies aber gewohnheitsmäßig gerne tut und da sich auch Obdachlose, Drogendealer und Taschendiebe unter die migrantischen Geschäftsleute mischen, gilt der Platz seit Generationen von deutschen Linken und Konservativen als Inbegriff der Antibürgerlichkeit, wobei da Elend und Verbrechen umstandslos mit einer Vorstellung von politischer Widerspenstigkeit zusammengedacht werden. Der Kotti, so sagt man, sei das Herz von SO 36, des seit der Hausbesetzerära als rebellisch ausgewiesenen Teils von Kreuzberg also – die liebevollen Chiffren umreißen eine ganze Welt, obwohl sie doch eigentlich nur einen Kreisverkehr an einer Berliner U-Bahn-Station bezeichnen.

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